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Sidecar Trophy: Tag 1 in Rijeka – Nostalgie und frischer Wind

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Mehr als zehn Stunden Anreise nahmen die Teilnehmer des zweiten Laufes der Internationalen Sidecar Trophy in Kauf um sich vor der malerischen Naturkulisse in Grobnik/Rijeka erneut messen zu können. Dabei hielt sich das Fahrerfeld der Klassen F1 und F2 diesmal im übersichtlichen Rahmen, dennoch gab es bereits am ersten Tag im Automotodrom Grobnik einiges Neues oder Altes zu bestaunen. Dabei nutzten das insgesamt 11 Teams starke Fahrerfeld die drei angesetzten Sessions, um die 4,168 km lange Strecke kennen zu lernen und entweder sich sofort mit dem schön geschwungenen Kurs anzufreunden oder erste Abneigungen zu entwickeln.

Nach beiden gefahrenen Qualifyings waren es Milan Spendal und Peter Hill auf ihrer LCR Suzuki 1000 (F1) die, die Zeitenliste mit 1:39.307 anführten. Dahinter mit 0,949 sec Rückstand die Favoriten des ersten Zeitentrainings Kees Endeveld und Jeroen Remme aus den Niederlanden. Somit machten sich die beiden F1-Gespanne die vorderste Platzierung für das Starting Grid unter sich aus. Spendal/Hill sicherten sich die Pole Position, dahinter werden Endeveld/Remme auf Startplatz 2 ins Rennen starten.  „Es war ein schöner Tag. Wir sind hier auch das erste Mal gefahren,“ fasste Kees Endeveld zusammen. „Es hat eine lange Zeit so ausgesehen, als wenn wir die schnellsten waren, aber zum Glück ist Milan Spendal noch vorbeigekommen und daher sind wir auch nochmal schneller gefahren , denn wenn Du einen Schnellen da hast musst du mehr arbeiten um vorn zu sein. Ich hab alles probiert. Wir haben neue Reifen montiert, aber Milan war einfach schneller. Wir sind eine 1:40er Zeit gefahren und müssen noch etwas daran arbeiten, aber ich bin froh dass die Runde mit den neuen Reifen so gut lief.“ Auch Beifahrer Jeroen war nach dem Verlauf des Freitages zufrieden. „Ich mag wirklich das Layout hier, es ist sehr schön und hat schöne Passagen. Momentan liegen wir einen Platz hinter Milan und ich bin mir nicht ganz sicher für morgen, aber natürlich hoffe ich das wir es aufs Podium schaffen und das wir dazu in der Lage sind um den Sieg zu kämpfen.“

Auf Startplatz 3, ebenfalls in der „Front Row“ sorgten Enrico Wirth und Beifahrer Ronny Uhlig (F2) für eine Überraschung, vor allem bei Sidecar Trophy Mitbegründer Eckhart Rösinger, der mit einer Zeit von 1:47.035 knapp zwei Sekunden auf das ostdeutsche Team verlor. „Wir haben einen neuen Gegner, Enrico Wirth,“ stellte Rösinger nach dem zweiten Zeitentraining klar. „Der Enrico legt mir doch gleich mal anderthalb Sekunde aufs Tableau, Respekt aber ich bin auch zufrieden. Wir haben uns im Vergleich zum ersten Training wieder um zwei Sekunden gesteigert, aber beim Bremsen habe ich noch Luft nach oben. Wir hatten ein paar elektronische Differenzen, aber die haben wir auch im Griff, das haben wir erkannt und mit dem Reifen wird sich morgen früh zeigen.“ Den Humor hat Rösinger, trotz neuem Konkurrenten keinesfalls verloren. „Wir haben schwarze Reifen drauf,“ erklärte der Trierer lachend, auf die Nachfrage zur Reifenproblematik. „Du musst mit den weichen Reifen durchkommen, das ist der Zauber hier in Rijeka“.

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„Wir sind sehr zufrieden mit allen drei Trainings. Im ersten Freien Training haben wir ganz vorsichtig angefangen, da wir die Strecke ebenfalls nicht kannten. Wir haben uns daher erstmal nur eingerollt und geschaut wo es langgeht. Es ist ein schwierig zu merkender Kurs, daher hatte ich anfangs etwas Probleme. Doch im darauffolgenden Zeitentraining lief es richtig gut, ich habe eine schöne Linie gefunden und wir sind gleich 11 Sekunden schneller gewesen und jetzt zum zweiten konnten wir uns nochmal um drei Sekunden steigern. Besser konnte es nicht laufen,“ resümierte der neue Favorit in der F2-Klasse Enrico Wirth. Beobachtet gefühlt habe sich der Ascherslebener von Verfolger Rösinger jedoch nicht, welcher das Training nutzte um Wirth/Uhlig bei ihrem Zusammenspiel auf der Strecke zu studieren.

„Das erste Training war recht schwierig. Wir mussten erstmal die Strecke kennen lernen,“ so Enrico Roick der mit Startplatz 5 und 1:49.497 nicht gänzlich zufrieden wirkte. „Nach knapp drei Runden ging es. Wir hatten noch ein paar Probleme in den Kurven, Ken fährt gern innen und wir müssen immer noch Zeit finden, deswegen sind wir jetzt noch am Schrauben.“

„Es ist eine superschöne Rennstrecke mit einem fantastischen Verlauf,“ schilderte Chris Baert (The Gent Express – F1) seine Eindrücke von Rijeka. „Es ist schade das der Belag so Kacke ist und die Leute, die nicht gekommen sind, wissen nicht was sie verpassen. Das Fahrerlager ist toll, man kann super essen, die Leute sind sehr freundlich. Es ist eine gelungene Veranstaltung.“ Baert ist einer der Teilnehmer, der ähnlich wie Endeveld/Remme (Niederlanden), Ken Knapton (Grossbritannien), Lundberg/Andersson (Schweden) u.a. mit den weitesten Anreiseweg zu verzeichnen hatte und es sich dennoch nicht nehmen liess sich für die Sidecar Trophy von Belgien aus auf den Weg nach Kroatien zu machen. Auch das Trainingsergebnis Startplatz 6 entsprach den eigenen Erwartungen des Suzuki 1000 -Piloten (F1) . „Wir sind mittendrin und darüber sind wir sehr zufrieden. Unser Ziel für morgen ist es schon unser Ziel drittes F1-Gespann zu werden. Die ersten beiden sind für uns ausser Liga und wir hoffen auf einen guten Start. Es könnte sein das ich nicht weit vom ersten Platz bin,“ rechnete sich Baert seine Chancen für Morgen aus. „Beim Start könnte ich schon an Ken, Eckart und Enrico Wirth vorbei. Kees und Milan sind schwierig, ich werde es im jedenfall versuchen und es wäre nicht das erste Mal, dass es klappt.“

 

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Text und Fotos: Doreen Müller

 

 

 

 

 

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