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Teamportrait Rösinger/Werner: „Zwei, die alles für den Rennsport geben“

Der Name des Sidecar Teams Early Grey, lässt den Leser auf Anhieb an die Vorliebe der Piloten zu schwarzem Tee denken. Gar nicht so abwegig, wenn man den Aussagen Eckart Rösingers glauben schenkt „beide grau auf der Birne und alle trinken gerne Tee,“ begründete Rösinger die Namensgebung des Teams 2005, damals bildete der Trierer noch ein Gespann mit Stefan Vosskuhl . Seitdem ist das F2 Sidecar Team erfolgreich international unterwegs, hat mehrere Trophy Titel und Podiumsplatzierungen in der WM eingefahren. Zwar überlässt das deutsche Duo die Titelvergabe in der Trophy 600 dem teilnehmerstarken Fahrerfeld, aber auch in diesem Jahr werden Rösinger/Werner in der Sidecar Trophy am Start sein und sich in den Podiumskampf einmischen.

Team: F2 Sidecar Team Early Grey

Fahrer:  Eckart Rösinger, 56 Jahre aus Trier
Beifahrer: Steffen Werner, 39 Jahre aus Ellwangen / Jagst

Womit war Eure erste Rennsporterfahrung?
Eckart: „1979 als Beifahrer von Harald Rack, in Colmar-Berg, Luxemburg.“
Steffen: „Bei mir war das 2009 auf dem Salzburgring mit Josef Sebastian Winter, auf einer Ireson Baujahr 1986 mit Yamaha R1 Motor.“

Seid wie viel Jahren seit Ihr zwei bereits im Rennsport aktiv?
Eckart: „Dies ist die 38. Saison glaube ich. Ich war von 1979 bis zum Schluß 1999 Beifahrer bei Ralf Bohnhorst. Im Jahr 1991 belegte ich den 3 Platz im WM Lauf von Salzburg mit Masato Kumano und wurde fünf Jahre später deutscher Meister mit „Bohni“. Ab 2004 bin ich nun selbst als Fahrer im ersten deutschen F2 Team unterwegs.“
Steffen: „Mit fünf Jahren Rennsporterfahrung bin ich noch nicht so viele Jahre aktiv wie Eckart.“

Warum und wie seid Ihr denn zu den Seitenwagen gekommen?
Eckart: „Eigentlich wie die Jungfrau zum Kind. Bei einer Mopedtour durch England habe ich mich beim Grandprix von Silverstone ins Fahrerlager geschlichen und mein Zelt zwischen den deutschen Gespannfahrern aufgebaut. Ich wurde sofort infiziert. Das war 1978. Ich hab schliesslich ein paar weitere Rennen besucht um das folgende Jahr dann als Beifahrer anzufangen.“
Steffen: „Der Vater von zwei Freunden fuhr schon lange Seitenwagenrennen. Er hat zu mir gesagt, das er für nächstes Jahr einen neuen Beifahrer sucht, weil sein alter Beifahrer aufhört. Ich habe damals ohne lange zu überlegen einfach ja gesagt. Und nach dem ersten mal „beifahren“ war auch ich infiziert. Es ist für mich der tollste Sport der Welt!“

Was war bisher Euer grösster Triumph?
Eckart: „Eigentlich gab es nicht den Einen, es waren mehrere: den dritten Platz beim Grandprix in Salzburg 1991, den Deutschen Meister 1996 als Beifahrer, 2008 der IGM Meister sowie der F2 Eurocup Meister im selben Jahr, 2010 Trophy Gesamtmeister, 2011 Trophy 600 Meister, 2012 Trophy Gesamtmeister und 2013 Trophy 600 Meister. Aber auch im Training zum Grandprix in Donington im vergangenen Jahr erlebte ich einen persönlichen Triumph. Mit absolutem Topspeed gingen wir in der Bergabpassage vor allen 1000 Weltmeistern, die so am Start waren vorbei, das war zwar nur ein Blitz aber befriedigte ungemein.“
Steffen: „Im letzten Punkt kann ich meinem Fahrer nur zustimmen. Der erste Platz im ersten Sektor beim ersten Training in Donington bei der WM 2016 war für mich bisher mein grösster Triumph. In dem Moment haben wir die ganzen WM-Teams sowie alle BSB Sidecar Teams hinter uns gelassen, das war ein tolles Gefühl, sowie zweimal der Gesamtvierte Platz in Folge bei der WM!“

Wenn Ihr Euch zurück erinnert, was würdet Ihr sagen war das spannendste Motorsport-Ereignis bisher?
Eckart: „Ich denke, dass war das Rennen in Frohburg 2012 oder 2013, wo wir auf Platz drei liegend beobachtet haben, wie sich Tassilo Gall und Günther Bachmaier bis aufs Messer bekriegt haben. Da gibt es sogar einen Videomitschnitt davon. Ansonsten war da noch 2016 der WM Lauf in Assen, den wir mit 7/1000 Sekunden vor Bachmaier als Dritter in der F2 Wertung beendet haben.“

Mit welchem Gespann (Typ, Motor,… ) geht Ihr 2017 an den Start?
Eckart: „Dies wird wie gehabt unsere mehr als bewährte und zuverlässige Baker F2 Suzuki 600 sein.“

Gibt es eine Strecke, die Dir/Euch nicht so liegt? Erklärt uns warum…
Eckart: „Ja Oschersleben und der Pannoniaring in Ungarn. Ich weiß nicht warum, vielleicht weil es keine wirklich schnellen Kurven gibt.“
Steffen: „Mir gefällt der Lausitzring nicht so sehr, weil der Zustand der Strecke nicht gerade ideal ist. Die Kurven vor der Gegengeraden sind sehr rutschig, wenn es nass ist und die Kurve nach der Gegengeraden ist nur mit Hütchen begrenzt. Niemand kann dir sagen, wie man diese Kurve am besten fährt. Eckart mag aber den Kurs.“

Welche Stärken machen Dich und Deinen Fahrer/Beifahrer aus?
Eckart: „Wir haben immer gute Laune und reden über alles was so vorfällt. Wir sind ehrlich zu uns, absolut ehrlich und haben gegenseitiges Verständnis. Natürlich hilft es sehr, dass ich die Beifahrersituation genau kenne, körperlich wie geistig.“
Steffen: „Eckart hat sehr viel Erfahrung und war auch lange Beifahrer, das kommt mir sehr zugute . Er sagt mir, was er haben will und ich versuche es umzusetzen. Ich denke, dass wir gut zusammen passen und über alles reden können und dass wir beide alles für den Rennsport geben. Und egal was ist, wir haben immer Spaß. Das ist sehr wichtig! Eckart fährt auch immer sehr überlegt.“

Was können Eure Kontrahenten 2017 von Euch erwarten?
Eckart: „Auf jedenfall mehr als letztes Jahr!“
Steffen: „Faire und spannende Zweikämpfe und dass wir immer das bestgelaunteste Team mit dem meisten Spaß auf der Strecke sind.“

Ihr wollt wissen, wie es in der vergangenen Saison bei den Teams lief?
Mehr zur Sidecar Trophy findet Ihr HIER.

Text und Fotos: Doreen Müller

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