Skip to content

Teamportrait Wirth/Uhlig: „Wir sprechen die gleiche Sprache“

2016 das erste Mal gemeinsam als Team am Start, griff dieses ostdeutsche Duo im vergangenen Jahr direkt nach der Meisterschaftskrone in der Internationalen Sidecar Trophy! Mit sechs Siegen in dreizehn Läufen standen die Karten auch ganz gut für das schnelle F2-Gespann. Die Titelkontrahenten Ken Knapton und Enrico Roick hatten alle Hände zu tun sich durchsetzen zu können. Auch für die kommende Saison sehen wir wieder heiße Zweikämpfe voraus. Ob Knapton/Roick und Wirth/Uhlig auch 2017 wieder die Meisterschaft unter sich austragen werden, wird bereits der Saisonauftakt in Brünn am 22.04.2017 zeigen.

Team: Zweirad Wirth (Sidecar Trophy F2 600ccm)

Fahrer:  Enrico Wirth, 43 Jahre aus Aschersleben
Beifahrer: Ronny Uhlig, 38 Jahre aus Burkhardtsdorf

Womit war Eure erste Rennsporterfahrung?
Enrico: „1986 war meine erste aktive Saison im Moto Cross mit einem 50 ccm Simson Eigenbau Moto Cross, von meinem Vater und Opa selbst aufgebaut. Seit dem bin ich durchgängig 30 Jahre im Rennsport aktiv gewesen.“
Ronny: „Bei mir war das „erste Mal“ 2015 mit Chris Baert in einem F1-Gespann in Franciacorta im Rahmen der Sidecar Trophy, wo wir damals den sechsten Platz einfuhren. Vorher bin ich im Amateurbereich bereits einzelne Bergrennen gefahren, diese waren jedoch immer lizenzfrei. Somit bin ich zwar erst seit 2 Jahren aktiver Rennsportler, aber ich denke wir ergänzen uns ganz gut trotz der unterschiedlichen Erfahrungen.“

Warum und wie seid Ihr denn zu den Seitenwagen gekommen?
Enrico: „Ich war schon immer Seitenwagen-Fan, ob im Moto Cross oder Straßenrennen. Früher, als ich noch Kind war, sind wir als Zuschauer extra zu Rennen gereist wo die Seitenwagen gestartet sind. Dann bin ich 18 Jahre lang Solo Moto Cross gefahren und war die ganzen Jahre nicht mehr als Zuschauer beim Straßenrennen. Als wir schließlich mal wieder ein Straßenrennen besuchten, hat es mich bzw. uns sofort gepackt, speziell die Gespanne. Außerdem wollte ich auch nochmal mit meinem Vater etwas zusammen machen, so ganz in Familie. Und so haben wir gemeinsam 2004 im Classic Bereich angefangen, mein Vater als Fahrer, ich als Beifahrer.“
Ronny: „Ich hab mich schon als Kind für die Seitenwagen interessiert und bin als Gast bereits seit über zehn Jahren in der Sidecar Trophy dabei gewesen. 2014 kam ich schließlich mit Chris Baert ins Gespräch, er suchte damals einen Beifahrer und überlegte mit dem Rennen fahren aufzuhören. Wir haben uns schließlich im März 2015 in Val de Vienne getroffen, wo ich meine ersten Erfahrungen als Beifahrer gesammelt habe und ab da saß ich bei ihm im Boot.“

Was war bisher Euer größter Triumph?
Enrico: „Neben Siegen bei internationalen Rennen in Oschersleben, Schleiz, Bremerhaven, Chimay (Belgien) und Mallory Park in Großbritannien konnte unser Team 2011 den Classic Sidecar Cup gewinnen. 2016 fuhr ich mit meinem neuen Beifahrer beständig aufs Podium und wir holten uns damit den Vize-Titel in der Internationalen Sidecar Trophy F2.“
Ronny: „Es gibt keinen größten Triumph! Aber der erste Sieg ist das, was immer hängen bleibt: mit Detlef Rössler bei den ADMV Classics in Schleiz,…“

Wenn Ihr Euch zurück erinnert, was würdet Ihr sagen war das spannendste Motorsport-Ereignis bisher?
Enrico: „Ich weiß leider nicht wie viele hundert Rennen ich schon in meinem Leben gefahren bin, es gab schon sehr viele spannende und enge Fights bis zum Zielstrich,…“
Ronny: „Für mich war das ereignisreichste Rennen im letzten Jahr mit Enrico in Rijeka. Wir verpassten im ersten Lauf den Vorstart und kamen viel zu spät in die Boxengasse. Somit mussten wir aus der Boxengasse ins Rennen gehen und hatten das gesamte Fahrerfeld vor uns. Zusätzlich erwischte uns eine Zeitstrafe aufgrund übersehener gelber Flaggen, letztlich standen wir dennoch als Dritte auf dem Podium!“

Mit welchem Gespann (Typ, Motor,… ) geht Ihr 2017 an den Start?
Enrico: „F2 LCR Yamaha R6.“

Gibt es eine Strecke, die Dir/Euch nicht so liegt? Erklärt uns warum…
Enrico: „Mir macht es überall Spaß zu fahren. Es gibt eigentlich keine Strecke, die ich so gar nicht mag. Da fällt es mir leichter eine Lieblingsstrecke zu benennen. Das ist Spa Francorchamps in Belgien.“
Ronny: „Ganz klar Oschersleben! Ich mag die Streckenführung dort einfach nicht.“

Welche Stärken machen Dich und Deinen Fahrer/Beifahrer aus?
Enrico: „Ich bin körperlich und auch mental sehr fit und habe einen sehr runden Fahrstil, das kommt natürlich auch meinem Beifahrer zugute. Er konnte sich super darauf einstellen. Es ist wie in einer Beziehung, wir haben uns einfach gefunden, es läuft sehr rund und harmonisch – auch menschlich passt es einfach. Das ist ein ganz wichtiger Punkt um auf der Strecke hundert Prozent geben zu können.“
Ronny: „Es hat vom ersten Kaffee trinken an direkt zwischen Enrico und mir gepasst. Wir sprechen einfach auch die gleiche Sprache, ostdeutsch…“

Was können Eure Kontrahenten 2017 von Euch erwarten?
Enrico: „Wir haben 2016 gezeigt das wir gewinnen können, genau da wollen wir 2017 anknüpfen…“
Ronny: „Ich gehe nicht an den Start um noch mal Zweiter zu werden, auch wenn unsere letztjährigen Kontrahenten Enrico und Ken da etwas dagegen haben werden.“

Ihr wollt wissen, wie es in der vergangenen Saison bei den Teams lief?
Mehr zur Sidecar Trophy findet Ihr HIER.

Text und Foto: Doreen Müller

One thought on “Teamportrait Wirth/Uhlig: „Wir sprechen die gleiche Sprache“ Leave a comment

  1. Bin mit Rico selbst schon SideCar-Trainings gefahren! Der Mann kann es einfach und ist auch mental und physisch absolut fit – nur deshalb habe ich mich getraut überhaupt bei ihm einzusteigen. Viel Erfolg für 2017 und natürlich für alle weiteren Saisons. Evtl. passt es ja mal wieder mit einer Mitfahrgelegenheit bevor ich endgültig zum Motorsport-Rentner werde 😉

Schreibe einen Kommentar