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Sidecar Trophy: Sattler/Neubert trotz Motorschaden auf Sieg

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Brünn hielt für die Seitenwagen-Familie so einige Wetterkapriolen parat. Bereits bei der Anreise überraschte die tschechische Naturrennstrecke mit einzelnen Schneefällen. Kühl und bewölkt mit wenigen Sonnenstunden ging es weiter. Auch der Samstagmorgen schaute zunächst düster drein. Jedoch pünktlich zum Rennstart um 17:55 Uhr schien wieder die Sonne über dem Masarykring und die 25 Gespanne konnten in das erste Rennen des Wochenendes starten. Die Nase deutlich vorn hatten nach dem Sprintlauf Joseph Sattler und Uwe Neubert, eine der Gaststarter, die sonst in der IDM zu finden sind.

Am Morgen sorgte das Duo noch für Schrecksekunden, nachdem im Qualifying bereits nach einer Runde aufgrund Motorschadens der Ofen aus war. Auch Tim Reeves und Mark Wilkes erwischte es in der Morgensession, ebenso wie Sattler/Neubert mussten auch die Briten mit einem defekten Motor vorzeitig das Qualifying beenden. Innerhalb von wenigen Stunden war bei dem BSB-Team jedoch der neue Motor zügig ausgewechselt und Reeves/Wilkes konnten so an der zweiten Quali-Sitzung teilnehmen.

Starker Winter und immer kühler werdende Temperaturen sowie leichter Regen machte es den Seitenwagenpiloten nicht leicht, dennoch gelang es dem ein oder anderen seine Zeiten aus dem ersten Qualifying noch zu verbessern.

Die Pole Position mit der besten Rundenzeit sicherte sich somit Peter Schröder und Denise Werth, gefolgt von Mike Roscher und Anna Burkard auf BMW 1000 und Kees Endeveld mit Jeroen Remme auf dem neuen Adolf RS.

Die Vorjahresmeister der Trophy 1000 nutzten die verschiedenen Läufe um an ihrem Gespann noch einige Veränderungen vorzunehmen und ein neues Setup auszuprobieren.

Grabmüller/Kirchhofer, Reeves/Wilkes, Kimeswenger/Lehnerz, Guignard/Poux, Sattler/Neubert, Rösinger/Werner und Gierlinger/Hölzlwimmer komplettierten schließlich die Top Ten der Startaufstellung.

Peter Schröder hatte mit Startplatz 1 beste Voraussetzungen um von ganz vorn ins Rennen zu gehen, auch beim Start hatten Schröder/Werth noch die Nase vorn. Sattler/Neubert kamen von Position 8 jedoch ebenfalls sehr gut weg und setzten sich bereits in der folgenden Runde vor das Gespann mit der Startnummer 51. Dahinter folgten  zunächst Reeves/Wilkes an Dritter Position in die erste Kurve, sie hielten sich jedoch nicht lang an dieser Position.

„Gegen die schnellen 1000er Gespanne hatten wir auf der Geraden keine Chance“, so Mark Wilkes nach dem Rennen. Aber auch aus den Reihen der 600er Gespanne lauerte harte Konkurrenz mit Michael Grabmüller und Sophia Kirchhofer. „Leider waren wir in manchen Kurven auch etwas zu weit, manche Kurven sind hier wirklich hart, aber es war wirklich ein brillantes Rennen“, so Wilkes weiter. Runde für Runde blieben Reeves/Wilkes an den Österreichern dran, mussten dann jedoch abreißen lassen. Michael Grabmüller nutzte dies schließlich um seinen Vorsprung weiter auszubauen.

Währenddessen versuchten Roscher/Burkard, Endeveld/Remme und Schröder/Werth den Führenden ihre Position streitig zu machen, konnten Sattler/Neubert aber nicht mehr ernsthaft gefährlich werden. Bis auf 17 Sekunden war der Vorsprung der Beiden schon angewachsen und somit kamen Sattler/Neubert als klare Sieger über die Start-Ziel-Linie, gefolgt von Mike Roscher und Anna Burkard auf Platz 2.

Dahinter lagen Endeveld/Remme und Schröder/Werth im Duell, letztlich fuhren sich die Niederländer sicherten sich mit mehr als einer Sekunde Vorsprung den dritten Platz bei den F1-Gespannen.

Grabmüller/Kirchhofer rundeten die Top 5 ab und bildeten somit das schnellste F2-Gespann im Samstagssprint. Dahinter folgten Reeves/Wilkes auf Position 6, Platz 2 bei den F2-Gespannen und Guignard/Poux auf Platz 7 (F2 Platz 3).

Rösinger/Werner, Kimeswenger/Lehnerz, Gierlinger/Hölzlwimmer komplettierten die Top Ten. In der Wertung der Internationalen Sidecar Trophy holte sich das Team Zweirad Wirth die komplette Punktzahl, mit Platz 11 und Dreihundertstel Rückstand auf Gierlinger im Zieleinlauf. Dies bedeutete Platz 1 in der Trophy-Wertung, da wie in der Trophy üblich Teilnehmer aus der WM und IDM keine Punkte als Gaststarter erhalten.

Hinter Wirth/Uhlig freuten sich Bereuter/Marklin mit ihrem F1-Gespann auf Platz 12 über den Klassen-Sieg bei den 1000ern. Die Sidecardogs hatten im Rennen mit dem schwedischen Duo Lundberg/Andersson zu kämpfen, konnten sich letztlich jedoch gegen das Vater-Sohn-Gespann durchsetzen.

Position 14 holten sich Kirst/Kirst gefolgt von Knapton/Roick auf Platz 15. Die Vorjahres-Meister der F2-Kategorie erwischten wohl den schlechtesten Start und fielen bis auf den letzten Platz im Teilnehmerfeld zurück. Runde für Runde kämpften sich Knapton/Roick wieder näher an die Kontrahenten heran, viel zu holen war für das britisch-deutsche-Duo innerhalb der acht Runden jedoch nicht mehr.

Van Kampen/Bouius (Suzuki 10009, Medek/Konarik (Honda 600), Baert/Mahl (Suzuki 1000), Schaffter/Graber (Honda 600) und Gasche/Meyer (Suzuki 1000) bildeten die Top 20. Damschke/Sabaschus (Yamaha 600) kamen auf 21., Siegel/Siegel (Kawasaki 600) auf 22., Heck/Manz (Suzuki 600) auf 23. und Fisar/Kopecky auf 24. Das Gespann Rößler/Lüttke kämpfte bereits im Vorfeld mit technischen Problemen und fuhr nach drei Runden zurück an die Box und wurden somit bei Zieleinlauf nicht gewertet.

Stimmen aus dem Rennen:

Josef Sattler (BMW 1000, Platz 1)

„Wir haben uns schon vorgenommen, dass wir in den ersten Runden ganz vorne mitkämpfen können. Der Start hat funktioniert. Ich habe zwar gemeint, dass ich, wenn ich an der Boxenmauer lang fahre es etwas knapp wird aber das hat gut funktioniert und dann habe ich eigentlich mein Tempo durchgezogen. Wir hatten am Morgen noch einen Motorschaden, aufgrund vom Vortag, da wir nicht sicher waren ob wir den Motor noch wechseln und wir somit auf Risiko gegangen sind. Zum Rennen haben wir dann den anderen Motor eingebaut und das hat gut funktioniert. Wir nehmen uns natürlich viel vor heuer und wollen in diesem Jahr in der IDM ganz vorn mitkämpfen.“

Anna Burkard (BMW 1000, Platz 2)

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen. Es war gut, wir konnten frei fahren. Auch morgen wollen wir einfach wieder ins Ziel kommen und vielleicht einen besseren Start hinlegen als heute. Das ging heute nicht so ganz.“

Eckart Rösinger (Suzuki 600, Platz 8)

„Wir hatten einen tollen Start und konnten uns zu Beginn gut durchschlängeln. Mit den Franzosen konnten wir einen tollen Kampf auf der Strecke austragen, sie haben am Ende schließlich die Nase vorn gehabt. Es war fair, hart aber toll. Brünn ist eine tolle Strecke. Wir hatten tolles Publikums und prima Marschalls. Das Wetter hätte vielleicht etwas nasser sein können, das weiß man ja von mir.“

Enrico Wirth (Yamaha 600, Platz 11)

„Wir hätten gar nicht gedacht, dass wir uns im zweiten Quali noch mal steigern können. In das erste Rennen der Saison geht man natürlich mit etwas mehr Spannung. Von den Trainingszeiten her wussten wir jedoch, dass wir unsere direkten Konkurrenten von der Meisterschaft sicher im Griff haben müssten an diesem Wochenende. Der Start lief nicht hundertprozentig, für Morgen gibt es auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial. So mussten wir uns die erste Runde mit Team Kirst auseinandersetzen. Nach der ersten Runde hatten wir sie aber und konnten dann unser Tempo fahren. Nach hinten hatten wir gut Luft und konnten uns auch mit den schnelleren Gespannen aus dem Training gut messen.“

Valentin Marklin (Suzuki 1000, Platz 12)

„Es war der beschissenste Start, den wir je hatten. Wir hatten nur Wheel-Spin und in der WarmUp-Lap die Reifen nicht auf Temperatur bekommen. Das zog sich dann durch das ganze Rennen. Jede Rechtskurve raus beschleunigen und das Hinterrad drehte durch. Wir konnten uns jedoch alle von den F1-Trophy-Gespannen schnappen und sind somit voll zu frieden.“

Enrico Roick (Suzuki 600, Platz 15)

„Der Start war leider überhaupt nicht super heute. Wir hatten den falschen Gang drin, somit den Leerlauf nicht gefunden und einfach keinen Vortrieb. Somit lagen wir anfangs auf dem letzten Platz. In den letzten Kurven oben haben wir uns noch mit einem Kontrahenten berührt und somit auch da wieder Zeit verloren.“

Remy Gasche (Suzuki 1000, Platz 20)

„Das Rennen war für uns wirklich super. Die Schaltung hat jetzt endlich funktioniert und so konnte ich endlich mich einmal auf das Fahren konzentrieren. Vorher hatte ich nur Probleme und da bekommst du keine gescheite Runde fertig. Jetzt fängt es wieder an Spaß zu machen und ich kann jetzt wieder gut mit meiner Beifahrerin arbeiten. Das Ziel für morgen ist noch zwei, drei Plätze weiter nach vorn zu kommen.“

Text und Fotos: Doreen Müller

 

 

 

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