Sidecar WM: Birchall/Birchall setzen in Oschersleben hohen Maßstab
Es geht heiß zu in der Börde, wenn die Seitenwagen-Gespanne der FIM Sidecar World Championship im Rahmen der German Speedweek in Oschersleben ihre Kämpfe austragen! Doch nicht nur die Bedingungen zu unberechenbar, auch die Maschinen selbst hatten bis zum Qualifying die eine oder andere Überraschung parat.
So erwischte es bereits am Donnerstag im Freien Training das Team Early Grey. Das 600er Suzuki Baker-Gespann streikte und so hatten Eckart Rösinger und Beifahrer Steffen Werner alle Hände voll zu tun pünktlich zum Qualifying den Motor auszuwechseln. Auch Scott Lawrie und Ben Hughes kämpften bereits beim Auftakt mit elektrischen Problemen, konnten diese jedoch ebenfalls über Nacht beheben und am Qualifying teilnehmen.
Indes lief es bei den Brüdern Birchall wie am Schnürchen! Die Briten führten schon im Freien Training die Zeitenliste an und ließen dabei Paivarinta/Kainulainen mit Sechshundertseln hinter sich und auch in den beiden Quali-Sitzungen kamen die Kontrahenten nicht an das schnelle Duo heran! 1,365 Sekunden nahmen Birchall/Birchall so den Sidecar-Champions von 2016 ab und holten sich somit die Pole Position in Oschersleben! Auch im vergangenen Jahr waren die Birchalls in Oschersleben schnell unterwegs und führten die Wertung der 600er Gespanne im Qualifying an! 2016 holten sich die Brüder so bei nahezu jedem Rennen die schnellste Rundenzeit bei den 600ern und auch in diesem Jahr, so hat es den Anschein, kann es ähnlich für die LCR-Piloten laufen. Kein Wunder, denn Ben und Tom Birchall haben bereits ein Jahr Erfahrungsvorsprung auf dem 600er Gespann mit langem Chassis!
Dennoch will sich das 13 Teams starke Verfolgerfeld nicht entmutigen lassen und bleibt dran. Allen voran Pekka Paivarinta und Kirsi Kainulainen, die mit einer 1:34.446 von Startposition 2 aus versuchen werden Birchall/Birchall anzugreifen. Die erste Startreihe komplett machen John Holden und Mark Wilkes, mit ihrer Bestzeit von 1:35.244 aus dem zweiten Qualifying fehlt den Briten 2,3 Sekunden auf ihre Landsmänner!
Startplatz 4 gehört Bennie Streuer und Beifahrerin Ilse de Haas, die anstatt dem verletzten Kevin Rousseau im Boot sitzt. Eine interessante Kombination, denn bereits Egbert Streuer fuhr 1989 und 1990 mehrere Grandprix mit Géral ‘Ballie’ de Haas, Ilse de Haas bekanntem Vater. Sozusagen erlebt das Publikum in Oschersleben an diesem Wochenende eine Streuer/Haas-Reunion!
Ebenfalls in Schlagdistanz konnten sich Michael Grabmüller und Sophia Kirchhofer positionieren. Das österreichische Erfolgs-Duo fand im Vergleich zum Vortag noch eine Sekunde und sicherte sich Platz 5 auf dem Starting Grid, dicht gefolgt von Scott Lawrie/Ben Hughes auf 6., Peter Kimeswenger/Jens Lehnertz auf 7., Lewis Blackstock/Patrick Rosney auf 8., Günther Bachmaier mit Ersatzbeifahrerin Helen Deeley auf 9. und Estelle Lelond/Melanie Farnier auf Position 10.
Das Sidecar Racing Team Rutz schaffte nicht den Sprung in die Top Ten, sondern platzierte sich auf Position 11 vor Janez Remse und Robbie Shorter. Bei Eckart Rösinger und Steffen Werner schlug im Qualifying indes erneut der Fehlerteufel zu. Die Trier konnten nur eine Bestzeit im ersten Qualifying nachweisen und haben mit Startplatz 13 das gesamte Feld vor sich. Den Abschluss auf dem Grid bilden diesmal Francois Lelond und Bruno Picquoin.
Text und Fotos: Doreen Müller,
Ergebnisse Motorsportarena Oschersleben
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