Sidecar Trophy Spielberg: Sattler/Neubert jagen allen davon
Der Samstag startete mit klarem strahlend blauem Himmel und steigenden Temperaturen in der Steiermark. Jenseits der 30 Gradmarke wurden so die Trainings- und Quali-Sessions schnell zu einer harten Belastungsprobe für Mensch und Maschine. Den 20 Startern schien dies jedoch kaum etwas auszumachen, denn anscheinend mühelos bewältigten sie die zwei zwanzig minütigen Sessions.
Die Qualifyings
Bereits am Morgen zeigten sich dabei die Gaststarter an vorderster Front. Allen voran bewiesen Joseph Sattler und Uwe Neubert, dass ihre 1000er BMW die Defekthexe bezwungen zu haben schienen. Mit 1:42.001 führten die IDM-Teilnehmer das Fahrerfeld an, gefolgt von Peter Schröder und Denise Werth mit knapp 0,9 Sekunden Rückstand. Auch die Plätze 3 bis 6 belegten Teams, die sich bisher nur punktuell in der Trophy zeigten. So belegten Rutz/Fries, Ozimo/Zannarini, Kimeswenger/Lehnerz und Grabmüller/Kirchhofer die benannten Positionen. Als siebtschnellsten Gespann und schnellste 1000er in der Trophywertung konnten Bereuter/Marklin den Vormittag beenden, bei den Trophy 600-ern waren es hingegen erneut Enrico Wirth und Ronny Uhlig mit der schnellsten Rundenzeit. Den derzeit Tabellenführenden fehlten dabei lediglich 0,2 Sekunden auf die WM-Starter Bachmaier/Wechselberger.
Am Nachmittag ging es anschließend bei weiterhin glühender Sommerhitze in die zweite Zeitenwertung. Ebenfalls waren wieder zwanzig Minuten zu bewältigen, diesmal zog es die Starter jedoch nur vereinzelt auf den bergigen Kurs. Während die einen so besonders die Anfangszeit der Session nutzten, zeigte sich manch einer erst zum Ende der Quali-Sitzung. An der Tabellenspitze sollte sich hingegen keine Änderung ergeben. Ähnlich wie am Vormittag konnten Sattler/Neubert ihre Leistung bestätigen und sich damit die Pole Position für das Wochenende sichern. Dabei fand das bayrisch-sächsische Duo noch einmal zwei Sekunden und verbesserte ihre Bestzeit auf 1:40.556. Rutz/Fries hingegen konnten sich an Schröder/Werth noch vorbeizwängen und einen Vorsprung von knapp einer Sekunde herausfahren. Die Brünnsieger wurden somit in die zweite Startreihe verbannt. Neben ihnen fand sich ein überraschter Felix Bereuter wieder, der hinter sich die drängende Konkurrenz aus der WM und IDM beim Start zu spüren bekommen sollte.
Peter Kimeswenger und Jens Lehnerz sowie Günther Bachmaier und Yeti Wechselberger komplettierten schließlich die dritte Startreihe, gefolgt von Grabmüller/Kirchhofer und Van Kampen/Bouius dicht hinter ihnen in Reihe 4.
Erst auf Startposition 9 folgten die Lundberg/Andersson. Das schwedische Duo führt derzeit die Trophy 1000-Wertung an, scheint jedoch in Spielberg Probleme mit dem Gespann zu haben. Ebenfalls von der Defekthexe im zweiten Qualifying nicht verschont wurden Wirth/Uhlig, doch die Rundenzeit aus der Morgen-Quali-Sitzung reichte aus, um dem deutschen Duo Startplatz 11 vor den Kontrahenten Schaffter/Graber (12.) und Knapton/Roick (13.) zu sichern.
Der Supersprint (6 Runden)
Somit schien alles gerüstet für eine gute Mischung Seitenwagenrennsport. Doch das Wetter in der Steiermark schien es heute nicht gut mit den Rennsportlern zu meinen. Ein Unwetter kündigte sich an. Pünktlich zum Start um 17:10 Uhr wurde ein schweres Gewitter vorausgesagt, weswegen die Teilnehmer um ihren Rennstart bangen mussten. Bereits für den Sonntag wurden Änderungen im Zeitplan vorgenommen, da auch hier schwere Unwetter für den Nachmittag erwartet werden. Glücklicherweise hatte Petrus doch noch ein Erbarmen und wartete bis zum Rennende, eh Regenschauer über die Strecke zogen und somit konnte der Supersprint planmäßig beginnen.
Als Bester erwischten wohl Sattler/Neubert ihren Start. Bereits von der Startaufstellung weg zog das schwarz-gelbe Gespann dem Fahrerfeld davon. Runde für Runde vergrößerte sich der Vorsprung der Österreicher und Sattler/Neubert fuhren somit zu einem klaren Start-Ziel-Sieg. Hinter Sattler/Neubert konnten sich auch Rutz/Fries auf ihrer Position halten, Schröder/Werth blieben jedoch dicht an den Schweizern dran. Aber auch Ozimo/Zannarini versuchten mitzuhalten. Bereuter/Marklin hingegen konnten das Tempo der Spitze nicht mehr halten und mussten bereits in der zweiten Runde abreißen lassen. Dahinter bildete sich zügig eine Vierergruppe um Grabmüller/Kirchhofer, Van Kampen/Bouius, Kimeswenger/Lehnerz und Bachmaier/Wechselberger.
Bis zum Schluß blieb es hier spannend. Während Michael Grabmüller seine Verfolger hinter sich halten konnte, verabschiedeten sich Günther Bachmaier und Yeti Wechselberger aus dem Vierkampf. Peter Kimeswenger versuchte indes mehrfach an dem niederländischen Regenbogengespann vorbeizukommen, doch Van Kampen/Bouius hielten recht hartnäckig dagegen und gaben den Lokalmatadoren keine Möglichkeit sich vor sie zu setzen.
Auch im hinteren Feld gab es packende Kampfszenen zu beobachten. Hier ging es bei den 600ern mächtig zu Sache. Günter Gloeden mit Beifahrerin Carolin Zimmermann jagte förmlich hinter Rainer und Tanja Crome hinterher. Auch Markus Heck und Rene Manz waren in den Kampf um Platz 15 involviert. Bis zum Zielstrich wechselten sie untereinander Kurve für Kurve die Positionen. Günter Gloeden fand immer wieder Möglichkeiten zu attackieren und suchte auf der Start-Ziel-Geraden einen Weg um noch an dem Crome-Duo vorbeizukommen. Letztlich konnte die Windle Yamaha mit 1000er Motor jedoch mehr Leistung aufbringen und somit auch knapp vor Gloeden/Zimmermann das Ziel erreichen.
Einzig Enrico Wirth und Ronny Uhlig sahen die Zielflagge beim Sprintlauf nicht. Nachdem schon im Qualifying sich ein Problem abgezeichnet hatte, ließ auch im ersten Rennen die Defekthexe nicht locker und zwang das Duo so zur vorzeitigen Aufgabe. Bereits nach einer Runde war das Rennen für Wirth/Uhlig gelaufen, womit sich der Vorsprung auf Knapton/Roick um 12,5 Zähler verringert! Auch Lundberg/Andersson konnten nicht an ihrer Meisterschaftsführung arbeiten. Die Schweden erwischte es bereits in der Einführungsrunde. Nach wenigen Metern stieg Rauch aus dem 1000er Gespann auf und somit gingen die Beiden gar nicht erst an den Start.
Text und Fotos: Doreen Müller
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