Sidecar-Vorschau: Bereit für Kroatien?
Heiß ersehnt geht die Internationale Sidecar Trophy in ihre nächste Runde. Das Ziel heißt diesmal Rijeka in Kroatien. Aus vielerlei Gründen wird dies eine spannende Veranstaltung für unsere Seitenwagen-Akrobaten. Nicht nur weil in diesem Jahr eine frisch asphaltierte Strecke auf die 24 Teams wartet, sondern weil sich unter unsere Permanentstarter wieder der eine oder andere Gast gemischt hat.
Als führendes Duo in der Trophy 600-Wertung gehen Enrico Wirth und Ronny Uhlig in Grobnik an den Start. Nachdem dem Sieg des Sprintlaufes und dem zweiten Platz beim Goldrace in Brünn teilt sich das Duo zwar die Tabellenspitze mit Bachmaier/Chrome. In Kroatien sind die Kontrahenten jedoch nicht dabei und somit lauert unfern der Adria die Chance für die Ostdeutschen ihre Führung ausbauen zu können. Im letzten Jahr machte jedoch die Defekthexe Wirth/Uhlig einen Strich durch die Rechnung, für dieses Jahr ist das Ziel somit klar: sicher und sauber durch die drei bevorstehenden Läufe zu kommen und soviel wie möglich Punkte mitzunehmen.
Auf Platz 3 derzeit Norbert und Sören Kirst, die ebenfalls passen müssen und somit den Viertplatzierten Van Kampen/Bouius einen großen Vorteil verschaffen. Die amtierenden Trophy 1000-Meister 2017 stiegen in diesem Jahr auf ein 600er Gespann um und haben sich bereits recht gut nach dem Wechsel eingefunden. Seien wir also gespannt was das niederländische Duo in Kroatien reißen kann.
Auch die Brüder Christian und Ewald Siegel machen sich auf den Weg gen Süden, ebenso Jürgen Damaschke und Jürgen Sabaschus, die in vergangenem Jahr großes Pech hatten. Den Norddeutschen brannte förmlich das Gespann unter dem Hintern weg.
Miroslav Medek und Ondrej Kopecky wollen es in diesem Jahr ebenfalls wieder mit Rijeka aufnehmen. 2017 gingen beide noch in einer anderen Konstellation an den Start. Fahrer Miroslav Medek konnte im vergangenen Jahr zweimal aufs Podium fahren, dies lässt natürlich hoffen, dass die Tschechen wieder ganz vorn mitmischen werden.
Nach einem eher durchwachsenen Wochenende in Brünn hoffen aber indes Ken Knapton und Enrico Roick, Vorjahresmeister der Trophy 600 und Markus Heck mit Rene Manz auf ein erfolgreiches Motorsportwochenende. Die Runde bei den 600ern perfekt machen auch in diesem Jahr Günter Gloeden mit Beifahrerin Carolin Zimmermann.
Bei den 1000ern Gespannen hingegen ist das Starterfeld nochmal deutlich aufgefüllt worden. So kommen auch wieder einige Teams aus der Italienischen Meisterschaft herüber. Neben Brutti/Ippoliti stehen in diesem Jahr auch Donati/Galluzzi, Ozzimo/Zanarini und Perrachino/Paduan auf der Nennliste. Den wohl weitesten Weg haben wohl allerdings Adam Treasure und Brad Gorrie aus Australien. Bereits beim Frühjahrspreis wollten die Australier sich in der Sidecar Trophy blicken lassen. Logistische Probleme verhinderten dies jedoch, diesmal sollte jedoch alles klar sein.
Als willkommene Trainingsmöglichkeit das Wochenende nutzen werden auch Ilse de Haas und Ferry Segers. 2017 half die toughe Niederländerin noch als Beifahrerin ihrem Partner Bennie Streuer in Kroatien aus, in diesem Jahr ist Ilse de Haas nun selbst mit Team und Gespann am Start und möchte für die IDM Sidecar noch mehr Erfahrungskilometer mit ihrer RCN F1 Yamaha 1000 ccm sammeln. Auch Rogier Weekers und Miranda Louwes aus Holland sind ebenfalls mit einem RCN-Gespann zu Gast.
Nicht vergessen wollen wir natürlich unsere Permanententeams, die sich bereits in Brünn den Hintern abfuhren. Hier stehen derzeit nach einem unerwarteten Sieg im Hauptrennen Remy Gasche und Steffen Werner an der Tabellenspitze der 1000er-Wertung. Remy Gasche wird zunächst jedoch noch den ein oder anderen Geist vertreiben müssen, nachdem der Schweizer im vergangenen Jahr mit Beifahrerin Katrin Meyer auf dem kroatischen Kurs verunglückt war. Doch mit Steffen Werner hat Gasche einen ebenso erfahrenen jungen Mann an der Seite, der ihm ganz sicher helfen wird, anfängliche Bedenken zu überwinden.
Ebenfalls ein Comeback in Rijeka möchte Artis Neilands wagen. Nachdem Tomas Axelsson und Artis Neilands beim finalen Lauf der Sidecar Trophy 2016 in Frohburg schwer verunfallten, musste der 33-jährige Beifahrer verletzungsbedingt lange Zeit aussetzen. Doch wie jeder Rennsportenthusiast weiß, ist es schwierig ganz die Finger vom Gespannsport zu lassen, wenn man einmal mit dem Virus infiziert ist und somit wird Rijeka für Axelsson/Neilands zur Bewährungsprobe, ob es gemeinsam weitergehen kann.
Auf seine Revenge nach Brünn warten derweil Felix Bereuter und Andreas Kolloch. Beim Frühjahrspreis musste Bereuter im Goldrace sich Gasche geschlagen geben. Ein zweites Mal werden die Sidecardogs dies sicherlich nicht zulassen. Lachende Dritte könnten hier Chris Baert und Ronja Mahl sein, die mit 11 Punkte Rückstand auf die Top 2 ebenfalls auf gute Platzierungen aus sind.
Wichtige Erfahrungswerte sammeln werden hingegen Franz Kapeller und Josef Mühlecker aus Österreich, sowie Roman Sedlacek und Katerina Rozenekova aus Tschechien. Beide Teams sind in dieser Konstellation noch nicht oft in der Sidecar Trophy unterwegs gewesen, schlugen sich in Brünn beide jedoch recht tapfer gegen die starke Konkurrenz. Für Aufsehen sorgen wollen sicher auch Markus Schwegler und Steffen Rähder, die mit ihrer „Diva“ das einzige Gespann mit Ducati-Motor auf dem Starting Grid sein werden. Walz/Schedlberger und Gusse/Maessemann bilden die letzten beiden 1000er Teams.
Los geht es am Freitag, um 10:00 Uhr mit dem ersten Freien Training für die Internationale Sidecar Trophy.
Mehr Infos rund um die Sidecar Trophy findet Ihr HIER.
Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig
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