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Sidecar WM: Reeves/Wilkes zurück an der Spitze

Auch der Sonntag auf dem Pannoniaring wurde eine hitzige Angelegenheit, obwohl leichter Wind für etwas Abkühlung sorgte. Im Gegensatz zum Vortag standen diesmal jedoch 15 Runden auf dem Programm, was dennoch eine ganz schöne Kraft-und Durchhalteprobe für die Gespanne der FIM Sidecar Championship werden sollte.

Als die Startampel erlosch, waren es Tim Reeves und Mark Wilkes die das Feld in die erste Kurve führten, doch Ben und Tom Birchall sowie Pekka Päivärinta und Jussi Veräväinen lagen dem Berlin Express dicht auf den Fersen.

Für das Hauptrennen schafften es auch Janez Remse und Manfred Wechselberger an den Start. Gestern reichte die Zeit nicht aus um pünktlich bis zum Rennen die technischen Probleme zu beheben, dennoch lagen sie nach dem Start zunächst ganz hinterm im Fahrerfeld.

Als die Teams zum ersten Mal über die Start-Ziel-Linie flogen, waren es die Vortagessieger Ben und Tom Birchall, die mit knapp 0,099 Sekunden die Spitze übernahmen. Ihre Führung währte jedoch nicht lange, denn bereits eine Runde später lagen Reeves/Wilkes erneut vorn und auch Päivärinta/Veräväinen hatten die Briten einkassiert.

Reeves/Wilkes machten gleich von Beginn an mächtig Dampf, um sich einen Vorsprung herausfahren zu können. So sollten sie bereits in der zweiten Runde mit 2:00.723 die beste Rundenzeit des gesamten Rennens auf Tableau bringen. Ihre Kontrahenten lagen zu dem Zeitpunkt mit knapp 0,679 Sekunden hinter ihnen. Das Spitzentrio hat sich schnell vom restlichen Fahrerfeld abgesetzt. Nach drei Runden betrug der Abstand zu Platz 4 bereits gute 3 Sekunden, diese Lücke sollte sich Runde für Runde ab da merklich vergrößern.

Den vierten Platz inne hielten von Rennbeginn an Josef Sattler und Uwe Neubert mit ihrem Adolf RS Gespann. Ihnen folgten Markus Schlosser und Marcel Fries auf Platz 5, sowie Bennie Streuer und Kevin Rousseau als Sechste. Auch im hinteren Feld hatte sich derweil etwas getan, dort schnappten sich in der zweiten Runde Remse/Wechselberger die vor ihnen liegenden Kees Endeveld und Jeroen Remme. Mehrere Runden blieb diese Konstellation zunächst auch so bestehen.

Den ersten Ausfall des Rennens verzeichneten ausgerechnet, das bis dahin auf einem guten vierten Rang liegende Team Sattler Motorsport. Wieder machte ihnen die Technik einen Strich durch die Rechnung, erneutes Auftreten ihrer Getriebeprobleme von gestern warf das Duo aus dem Rennen und brachte sie um ein Top-Ergebnis.

Den Platz übernahmen somit Markus Schlosser und Marcel Fries, die von da an ein eher einsames Rennen führten, denn sowohl nach vorn als auch zu Streuer/Rousseau hinter ihnen gab es einen großen Vorsprung, der keine Duellpartner in greifbare Nähe brachte.

An der Spitze zog man derweil das Tempo noch einmal ordentlich an. Reeves/Wilkes schienen förmlich den Atem ihrer Gegner hinter sich spüren, denn Päivärinta/Veräväinen waren bis zur sechsten Runde wieder bis auf 0,290 Sekunden an sie ran gekommen.

Die Briten brachten folglich zwei schnelle 2:01er Runden und fuhren sich damit wieder einen leichten Vorsprung heraus, da Päivärinta/Veräväinen diese Zeit nicht mitgehen konnten. Anders als Ben und Tom Birchall, zwar lagen sie auf Position drei, waren aber besonders in den letzten beiden Sektoren stets schneller unterwegs als die Finnen.

Somit war es nicht verwunderlich, dass die Birchall Brüder sechs Runden vor Schluß einen Weg fanden, sich vor Päivärinta/Veräväinen zu setzen. Mittlerweile führte der Berlin Express schon mit 2.192 Sekunden Vorsprung. Es bleib nicht viel Luft für die Birchalls das wieder einzuholen, zumal Temperaturen und Grip ihr übriges taten.

Zum Ende des Rennens hin wurde es somit ziemlich deutlich, dass Tim Reeves und Mark Wilkes uneinholbar bleiben sollten. Mit knapp 4 Sekunden Vorlauf drehten sie konstant ihre Runden und holten sich damit den Sieg im Hauptrennen auf dem Pannoniaring.

Ben und Tom Birchall kamen als Zweite ins Ziel und konnten sich ebenfalls deutlich von den Drittplatzierten Pekka Päivärinta und Jussi Veräväinen absetzen. Es war ein anstrengendes Rennen für das Team, welchen der Grip in der letzten Renndistanz ganz schön zu schaffen machte.

Markus Schlosser und Marcel Fries freuten sich indes über Platz 4, vor Bennie Streuer und Kevin Rousseau. Wie im gestrigen Sprintrennen wurden Streuer/Rousseau auch am Sonntag ganz schön von den Christie-Brüdern in Schach gehalten. Erst wenige Runden vor Schluss ließen Sam und Adam Christie abreißen, so dass die Niederländer mit knapp 2 Sekunden Vorsprung vor ihnen als Fünfte die Zielflagge sahen.

Platz 7 gehörte schließlich Lukas Wyssen und Thomas Hofer, die ebenfalls wie ihre Landsmänner Schlosser/Fries frei ihre Runden drehen konnten.

Rupert Archer und Stephen Thomas hatten indes maschinelle Probleme seit der fünften Runde an, sie versuchten zwar noch diese in den Griff zu bekommen, mussten allerdings in der siebten Runde aufgaben. Auch Paul Leglise und Emmanuelle Clement kamen nicht problemlos durch den Rennsonntag. Sie hielten sich zwar konstant auf ihrer Position, jedoch machte ihnen zum Ende hin Treibstoffprobleme zu schaffen. Das französische Duo konnte die Situation allerdings gut bewältigen und rettete sich letztlich als 8. ins Ziel

Platz 9 blieb hingegen heiß umkämpft. Dort gab es, wie bereits erwähnt, einige gute Kampfszenen zwischen Remse/Wechselberger und Endeveld/Remme zu sehen. Nachdem Remse/Wechselberger zu Beginn das Ruder hier in die Hand nahmen, mussten sie nicht einmal vier Runden vor Schluss doch den Niederländern den Vortritt lassen.

Wieder traten mechanische Probleme auf und ließen die beiden Runde für Runde immer weiter zurück fallen. Trotz Schwierigkeiten retten sie sich letztlich noch als Zehnte vor Jakob Rutz und Björn Bosch ins Ziel, welche mit einer Runde Rückstand abgewunken worden.

Den Teams bleibt nach diesem hitzigen Wochenende am Pannoniaring nun nicht einmal ganz drei Wochen Zeit, bis sie in Oschersleben erneut um WM-Punkte kämpfen können. Zwei Rennen haben sie hierfür auf deutschem Boden, um den ein oder anderen Schritt nach vorn machen zu können.

Die Ergebnisse in der Übersicht findet Ihr auf der Seite der FIM Sidecar World Championship.

Text: Doreen Müller-Uhlig
Foto: FIM Sidecar World Championship – Mark Walters

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