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Sidecar IDM: Berlin Express siegt 7. Mal in Folge nach Rennabbruch

Nach zwölf Jahren kehrte die IDM an diesem Wochenende ins tschechische Most zurück. Mit dabei auch die Gespanne der Sidecar*IDM, die nach der langen Abstinenz erst einmal die neuen Bedingungen vor Ort kennen lernen mussten.

Den einen oder anderen Starter der IDM verschlug es in den vergangenen Jahr bereits im Rahmen der Sidecar Trophy mit einzelnen Gaststarts nach Most. Dennoch war auch für sie nicht alles bekannt, denn innerhalb des vergangenen Jahres wurde die Strecke teilweise neu asphaliert. Zudem sorgte regnerisches Wetter nicht unbedingt für ideale Bedingungen.

So gab es bereits am Freitag im 1. freien Training einen Abbruch mit roter Flagge, nachdem Beifahrer Lauri Lipstok unfreiwillig ausgestiegen war. Auch die ersten Zeiten waren noch relativ verhalten und so versprach sich der Großteil des Fahrerfeldes im ersten Qualifying eine deutliche Steigerung.

Aus dieser wurde leider allerdings nichts, denn auch das erste Qualifying ging nur knapp drei Runden und wurde mit Roter Flagge abgebrochen.

Leider ereignete sich diesmal ein größerer Zwischenfall, bei dem das Duo Michael Ouger und Sebastien Seret verunfallte. Wie Sohn Loris Seret, selbst aktiver Beifahrer, später mitteilte, sei das Gespann auf der Geraden von allein nach rechts gezogen, wodurch das Duo in die Boxenmauer geriet. Was genau die Ursache hierfür war, konnte noch nicht geklärt werden.

Fahrer und Beifahrer befinden sich nach wie vor noch in medizinischer Versorgung. Ein erstes Lebenszeichen teilten jedoch am Samstagnachmittag Marie Cornet und Loris Seret aus dem Klinikum, in dem Sebastien Seret gegenwärtig behandelt wird.

Das Qualifying wurde anschließend nicht wieder aufgenommen und somit standen den Gespannen nur noch die zweite Quali-Sitzung am Samstag zur Verfügung, um sich auf die Strecke einzuschießen, Einstellungen vorzunehmen und auf eine bessere Rundenzeit zu kommen.

Nasse Bedingungen führten jedoch dazu, dass die Teams nicht wirklich auf schnellere Zeiten kamen. Die Pole Position holten sich damit erneut Tim Reeves und Mark Wilkes vor Smits/Verbrugge und Roscher/Burkard.

Als das Rennen um 18:30 Uhr gestartet wurde, versuchten sich Reeves/Wilkes direkt vorn zu halten. Sie kamen als Dritte in die erste Kurve, hatten dann jedoch bereits in der zweiten Kurve die Nase vorn. Smits/Verbrugge und Nussbaum/Hirschi blieben dicht am Berlin Express dran und schloßen beinah auf gleiche Höhe auf.

Eine Runde später hatte das britische Duo jedoch bereits das Fahrerfeld wieder voll unter Kontrolle. Mit knapp 1,2 Sekunde lagen sie deutlich vorn und bauten Runde für Runde ihren Vorsprung bis auf 8,348 Sekunden – trotz Überrundungsmanöver in der zweiten Rennhälfte aus. Auch die schnellste Rundenzeit gehörte mit 1:43.648 diesmal dem mehrfachen Weltmeister.

Dahinter lagen zunächst Smits/Verbrugge kurzzeitig auf Position 2. Schnell waren allerdings Mike Roscher und Anna Burkard ran gekommen und gingen an dem 1000er Gespann vorbei und konnten einen guten Abstand zwischen sich und Smits bringen. Diese gerieten derweil schnell in Bedrängnis aufschließender Gespanne, darunter Nussbaum/Hirschi, Lawrie/Clement und Schröder/Kartheininger.

In dieser Vierergruppe gab es gleich zu Beginn mehrere Überholmanöver zu sehen bis sich Smits/Verbrugge und Lawrie/Clement von ihnen lösen konnten, dennoch ging es bei beiden Duell-Duos untereinander weiter munter hin und her.

Auch die Position 7 war ein heiß umkämpftes Pflaster. Dort waren es zunächst drei Gespanne: das Team Kranenburg, Halo Delmeco und Sattler Motorsport miteinander im Punktekampf. Josef Sattler und Uwe Neubert setzten sich schließlich gegen Vermeule/Bouius durch und konnten auch das Duell gegen Kranenburg/Van Middegaal für sich entscheiden und sich anschließend gut frei fahren.

Aus den Zeitenabstände zwischen den einzelnen Teams wurde jedoch deutlich, dass es in den letzten beiden Runden noch einmal spannend werden könnte und vielleicht der ein oder andere noch einen Angriff wagen würde, allerdings wurde daraus nichts mehr, denn in der vorletzten Runde signalisierte die rote Flagge erneut den vorzeitigen Abbruch.

Was für ein Wochenende für die Sidecar-IDM!

Diesmal traf es das sympathische Duo um Helmut Lingen und Carolin Zimmermann. Beide bestreiten in diesem Jahr ihre erste gemeinsame IDM-Saison. Lingen als routinierter Fahrer ist vor allem durch seinen persönlichen Einsatz, neuen Beifahrern den Weg in den Gespannsport zu ermöglichen, bekannt. Auch Carolin Zimmermann ist eine erfahrene Beifahrerin und seit mehreren Jahren in der Sidecar Trophy aktiv unterwegs.

Das Duo verunfallte kurz hinter dem Meridor-Bogen als das Gespann auf Gras geriet und sich anschließend überschlug. Beide wurden für weitere medizinische Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Tim Reeves und Mark Wilkes wurden anschließend als Gesamtsieger des Rennens und Sieger in der 600er Klasse gewertet. Das Podium komplettierten Josef Sattler und Uwe Neubert vor Jakob Rutz und Björn Bosch. In der 1000er Wertung gewannen Mike Roscher und Anna Burkard vor John Smits und Gunter Verbrugge sowie Scott Lawrie und Emmanuelle Clement.

Die Ergebnisse aus dem 1. Rennen könnt Ihr HIER in der Übersicht einsehen.

Text: Doreen Müller-Uhlig
Foto: IG Gespannrennen

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