Sidecar Trophy: So lief der Sonntag in Spielberg

Nach einem erfolgreichen Auftakt mit den Qualifyings und einem spannendem ersten Rennen endete der Samstag für die Internationale Sidecar Trophy auf dem Red Bull Ring. Als der Sonntag schließlich anbrach warteten alle Teams gespannt auf den Start des zweiten Sprintlaufes und des „Goldraces“ im Rahmen des 16. Int. Rupert Hollaus Gedächtnisrennens, nicht wissend was der Tag alles bringen sollte.
Wie gewohnt bereiteten sich die Teams für das erste Rennen des Tages für den Vorstart vor. Insgesamt 20 Starter warteten anschließend im Starting Grid auf das Erlöschen der Startampel.
Wie bereits am Vortag hatten auch im zweiten Sprint die 1000er Gespanne schnell die Nase vorn.
Zunächst setzte sich Routinier Peter Schröder mit Stephanie Waldvogel an die Spitze. Das Schweizer Duo konnte sich bereits am Vortag über den Sieg im ersten Sprintlauf freuen, nachdem sie das Rennen hart umkämpft und von den Italienern dicht gerfolgt, für sich entscheiden konnten.
Natürlich wollte das Duo es am Sonntagmorgen gleich tun, erneut lieferte es sich so über mehrere Runden einen großartigen Kampf mit ihren Kontrahenten Ozzimo/Zannarini. Peter Schröder gelang es immer wieder sich vor den Italienen zu behaupten und Spitzenrundenzeiten aufs Tableau zu bringen.
Auch hinter den kämpfenden Duo´s zeigten sich starke Duelle, u.a. zwischen Bereuter/Kolloch und Zimmermann/Linder sowie Wirth/Arnscheck und Bachmaier/Crome oder Gusse/Seret gegen Remse/Wechselberger, bis plötzlich der Abbruch mit Roter Flagge zu Beginn der fünften Runde erfolgte.
Aus bisher ungeklärter Ursache verunfallte das Gespann von Peter Schröder und Stephanie Waldvogel in der Kurve 3 schwer, so dass, das Rennen sofort beendet wurde.
Beide Gespannfreunde wurden an Ort und Stelle umgehend medizinisch versorgt und für die weitere medizinische Behandlung in umliegende Kliniken gebracht. Das Rennen wurde anschließend nicht erneut aufgenommen, sondern nach der abgeschlossenen vierten Runde gewertet. Wie sich zeigte war an dem Unfall kein weiteres Gespann beteiligt.
Mit reichlich Verzögerung wurde die Veranstaltung anschließend wieder aufgenommen und den verbliebenen Klassen ein neuer Zeitplan zugeteilt. Auch für die Trophy hieß es sich auf eine neue Startzeit für das Hauptrennen einzustellen. Das Rennen wurde hierfür auf acht Runden gekürzt.
Nicht ganz ohne Ausfälle, wenn auch glimpflicher Natur, sollte schließlich das Hauptrennen am Nachmittag ablaufen. Allerdings waren es diesmal nur noch 16 Gespanne die an den Start gingen, da im Vorfeld einzelne Teams aufgrund technischer Probleme ausschieden.
Diesmal nutzte ein anderes 1000er Gespann den Start für sich, um sich ganz nach vorn zu setzen. Es waren die Lokalmatadoren Franz Kapeller und Markus Billich, die man als führendes Duo in die erste Kurve einbiegen sah, doch erneut waren Ozzimo/Zannarini dicht auf den Fersen.
Immer wieder gingen die Italiener am Kapsch Racing Team vorbei und wurden bis zur Rennhälfte als Führende in der Zeitenliste gewertet. Franz Kapeller blieb jedoch hartnäckig an dem schnellen Gespann dran und sollte wenig später dafür belohnt werden.
In der fünften Runde fehlten die Italiener plötzlich und standen auf der Seite, damit konnten Kapeller/Billich das Fahrerfeld an der Spitze übernehmen. Allerdings währte die Freude nicht lang, denn von hinten nahten die amtierenden Trophy 1000-Meister Axelsson/Milsten, die in den letzten Rennen einige technische Rückschläge zu verarbeiten hatten und nun zeigen wollten, dass ihr Gespann wieder rund läuft.
Bis in die letzte Runde lieferten sich die Kontrahenten einen engen Zweikampf mit mehreren Führungswechseln. In der zweiten Rechtskurve vor der Zielgeraden setzten sich Axelsson/Milsten endgültig gegen Kapeller/Billich durch. Zwar erfolgte noch ein Versuch auf der Start-Ziel-Geraden zu überholen, jedoch gelang es den Österreichern nicht. Mit knapp 0,046 Sekunden Vorsprung ging der Gesamtsieg damit nach Schweden.
Platz 3 bei den 1000ern holten sich schließlich Max Zimmermann und Rene Linder. Diese hatten zwar zu Beginn Schaltprobleme, konnten sich jedoch schnell wieder an die Spitze hängen und sich gemeinsam mit den Duellanten vor den anderen absetzen und sich ungefährdet den dritten Platz sichern.
In der Trophy 600-Wertung ging es ebenso spektakulär zur Sache. Dort lagen nach dem Start die Titelkonkurrenten Bachmaier/Crome und Wirth/Arnscheck eng beieinander. Allerdings mischten sich zwischen die Beiden immer wieder 1000er Gespanne und bremsten die Duo´s hier und da aus. Auf die Kurven zu herrschte so immer wieder dichter Verkehr, der Bachmaier/Crome schließlich zum Verhängnis werden sollte.
Nachdem Wirth/Arnscheck an Bachmaier/Crome vorbeiziehen konnten, versuchten in der ersten folgenden Linkskurve ein 1000er Gespann am Team Bachmaier vorbeizugehen und scherte knapp vor ihnen wieder ein. Bachmaier/Crome legten anschließend eine Vollbremsung hin, rutschten ins Kies und kippten seitwärts aufs Dach.
Fahrer und Beifahrer blieben bis auf leichte Blessuren dabei nahezu unverletzt, das Rennen war jedoch für beide gelaufen. Wirth/Arnscheck nahmen anschließend den Fuß leicht vom Gas, wohl wissend das hinter ihnen mit Chris Baert und Ronja Mahl ein weiteres 1000ccm Duo auf seine Chance lauerte.
Nach zwei zweiten Plätzen sicherten sich Enrico Wirth und Kathrin Arnscheck anschließend den Klassensieg in der Trophy 600, gefolgt von Baert/Mahl und den Franzosen Leguen/Leguen auf einer Baker Suzuki 600. Da das französische Duo jedoch als Gaststarter nicht gewertet wurde, schafften aus der Sidecar Trophy Markus Heck und Rene Manz den Sprung auf Platz 2!
Mit dem Ergebnis hat das Team Heart Attack nicht gerechnet. Sie lieferten sich im Hauptrennen einen schönen Kampf mit Christian Siegel und seinem Beifahrer Werner Leo Lüttke. Es gab auch hier immer wieder Positionswechsel, bis es Fahrer Markus Heck gelungen ist in der letzten Linkskurve außen links zu überholen und vor ihm die Ziellinie zu überqueren. Aber auch Siegel/Lüttke freuten sich anschließend über ihren dritten Platz in der Trophy 600.
Damit ging ein turbulentes Rennwochenende in der Steiermark zu Ende zu dessen Abschluss wir erhoffen und uns wünschen, dass all denjenigen die von einem Unfall betroffen waren, bald gesund werden und schnell wieder auf die Beine kommen!
Wir bitten um Euer Verständnis, wenn wir uns an dieser Stelle nicht näher zum Unfallgeschehen aus dem zweiten Sprintrennen äußern. Wir verzichten an dieser Stelle aus Rücksichtnahme auf die Verunfallten darauf noch mehr Informationen heraus zu geben, zu denen wir im Moment nicht berechtigt sind.
Sobald wir durch die Betreffenden und deren Angehörige eine Freigabe erhalten, werden wir Euch informieren.
Vielen Dank an unsere Leserschaft und den Daumendrückenden Gespannfreunden.
Die Rennergebnisse in der Übersicht könnt Ihr HIER nochmal einsehen.
Den aktuellen Punktestand in der Trophy-Wertung findet Ihr HIER.
Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig
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