Sidecar Trophy: Unsere Stimmen aus dem Fahrerlager
Auch wenn die Int. Sidecar Trophy letztlich mit „nur“ 17 Gespannen an den Start ging, war doch so einiges los am vergangenen Wochenende. Wir sind für Euch wieder auf Stimmenfang gegangen, wie denn die Teilnehmer ihr Rennen erlebt haben.
Mike Roscher (Roscher Sidecar RSC Racing – Gaststarter – IDM Sidecar)
„Wir haben an diesem Wochenende verschiedene Sachen ausprobiert, die wir gemacht haben und wollten die Zeiten sehen. In Most sieht man ganz gut die Rechtskurven, in denen wir Probleme haben und das ging jetzt viel, viel besser. Das ist eigentlich gut und mit den alten Reifen noch diese Zeiten zu fahren – was will man mehr. Ich bin zufrieden, nichts ist passiert, nichts ist kaputt gegangen. Wir werden nun das Motorrad fertig machen für Assen und dann die Zeit bis dahin verbringen mit Arbeiten.
Peter Schröder (Schröder Racing – Gaststarter – IDM Sidecar)
„Der Start des ersten Rennens war etwas durcheinander. Vor mir waren zwei zusammen gefahren und ich kam nicht durch, in dem Gewühl der ersten Schikane geht fast nichts. Ich wollte dann nicht zu viel, da mein Beifahrer Rene zum 1. Mal auf der Strecke war und noch etwas Mühe mit den Kombinationen hatte. Für mich war es wichtig durchzufahren und Runden zu absolvieren. Mein Gefühl ist jedoch gut, es könnte ruhig etwas schneller gehen und gern auch länger. In Oschersleben war ich ja total kaputt. Im Hauptrennen lief der Start zunächst sehr gut, es hat sich jedoch noch einer reingewürgt und nach der Schikane war ich Fünfter. Damit war ich zufrieden. Wir haben dann etwas zurück gesteckt, im Geschlängel bin ich einen Gang höher gefahren als ich wollte, um meinen Beifahrer nicht kaputt zu machen. Markus war dann in der letzten Kurve noch an mir vorbei und ich sah, dass es die letzte Runde war und hab nochmal Gas gegeben.“
Helmut Lingen (Lingo Lower Rhine Sidecarracers – Gaststarter – IDM Sidecar)
„Unseren Start ins 1. Rennen hatten wir bisschen verpennt, in der ersten Spitzkehre wurde es bisschen eng, ich kam komplett zum Stehen und drei fuhren noch mal an mir vorbei. Bis zum Ende hin konnte ich mich an die beiden Kirst-Jungs ran arbeiten und an Crome. In der vorletzten Runde konnten wir dann noch vorbeigehen. Rainer und Tanja hatten sich böse gewehrt, wir konnten auf Start-Ziel vorbeigehen, doch an der Spitzkehre hatten sie sich wieder vorbei gebremst, wir konnten direkt danach kontern. Jetzt haben wir eine lange Pause, was eigentlich nicht gut ist für mich. Ich muss fahren! Deswegen fahre ich alles, wo ich die Möglichkeit habe.“
Markus Schwegler (Team Königswartha – Gaststarter – IDM Sidecar)
„Im ersten Rennen war ich bisschen erschrocken wie Enrico und Dean Ende Start-Ziel an uns vorbei geschossen kamen, wir hatten zwar einen guten Start, aber er war nicht perfekt. Zum Glück gab es hier nicht viele 1000er wie am Nürburgring. Ich bin dann direkt in die Verfolgung und habe Enrico gut passieren können, Dean und Ronja war schwieriger für mich. Das Motorrad der Beiden läuft sehr, sehr gut. Aber nachdem ich die auch passiert hatte, habe ich immer wieder auf die Zeittafel geschaut, was von hinten ankommt. Das ging bis in die vorletzte Runde gut, dann kam Kapsch vorbei und da hat man dann gemerkt wo der Unterschied zwischen 1000er und 600er gemerkt. Auf der Geraden geht es vorbei, in der Kurve steht man sich im Weg, ich wollte allerdings auch nicht zu viel riskieren. Im zweiten Rennen hatten wir wieder einen guten Start, allerdings kamen wieder 1-2 vorbei. Ich habe dann gemerkt, dass Dean mir im Nacken saß. Ich wollte Ende der Geraden zu spät bremsen, das ging schief. Es ist nichts passiert, ich hab mich raus gedreht, gestartet, neu sortiert und hinterher. Versucht Plätze gut zu machen. Aber an Enrico ist nicht so gut vorbei zu kommen, ist dann doch noch geglückt. Peter ist hingegen ein alter Hase und weiß wo er noch den Schwung holen kann und davon zieht. Ich bin zufrieden, es hat viel Spaß gemacht. Auch wir nehmen alles mit was man zur Zeit fahren kann, letztlich wissen wir ja noch nicht mal ob alles andere so stattfindet.“
Tanja Crome (RCS Racing – Trophy 600)
„Es ist für uns immer noch so, dass das Starten mit einem 600er ganz anders ist und Rainer sich erst noch dran gewöhnen muss. Er zieht auch in der ersten Kurve zurück, damit uns keiner rein geknallt. Rechts war erstaunlicherweise gar nicht so kritisch, sondern erst die Linkskurve. Wir hatten jedoch einen super Fight mit Lingo und auch mit Kirsts, es war ein schönes hin und her und Rainer hat an Stellen überholt, wo ich zunächst dachte, dass man da nicht überholen kann, aber es ging. Es ist aber total anders. Ich muss mich persönlich noch an die Griffe bzw. die Bögen gewöhnen, denn die wollte ich nicht ändern. Aber es wird alles immer besser.“
Dean Nicholls (TSR Racing – Gaststarter – IDM Sidecar / BSB)
„Im ersten Rennen hatten wir einen guten Start und haben eine schnelle Linie gefunden, normalerweise sind wir immer gute Starter. Wir haben noch ein paar Dinge geändert und an Ronja als Beifahrerin angepasst. Das machte uns gleich drei Sekunden schneller, nur dadurch, dass wir ein paar Linien geändert haben. Ich bin happy damit. Für mich ist es das erste Mal hier, die Strecke ist schon technisch anspruchsvoll. Es ist nicht so einfach die Kurven zu sehen.“
Michael Grabmüller (Polizeisportverein Wels / Delta Racing – Gaststarter – IDM Sidecar)
„Wir wollten ein paar Sachen ausprobieren und das geht besser, wenn man aus der Boxengasse startet, anstatt dort vorn dabei zu sein. Man bekommt dann vielleicht nicht den Rhythmus, um das alles zu Testen. Für uns war es auch das erste Mal, dass wir zum Fahren kamen und wir haben somit erst einmal alles durch probieren müssen. Es war schon gut so. Als Nächstes steht für uns die IDM fest, je nachdem wie alles wird. Vielleicht fahren wir noch in Oschersleben zum Sidecar Festival und nehmen da die WM mit, dass muss man aber noch sehen.“
Franz Kapeller (Kapsch Racing Team – Trophy 1000)
„Der Start hat im 1. Rennen wiedermal gar nicht gepasst. Wir sind mit der Traktionskontrolle gestartet, ich komme mit dem aber einfach nicht zurecht, wir haben viele Plätze verloren. Ich hab mich verschaltet und war im Leergang, haben dann sukzessive schauen müssen wie wir es aufholen. Die ersten zwei Runden waren haarig, ab der dritten Runde hat der Vorderreifen schließlich Temperatur bekommen und wir sind immer schneller geworden, haben so ziemlich alles bis zum dritten Rang aufgeraucht. Zum Schluss hat ich heute aber zu tun, ich war komplett fertig. Ich muss konditionell einfach mehr machen, wir sind dann trotzdem noch Kampflinie gefahren und es hat hingehauen. Es hat perfekt gepasst, dritter Gesamtrang bei dem schlechten Start ist top.“
Enrico Wirth (Zweirad Wirth – Trophy 600)
„Wir sind mit gemischten Gefühlen nach Most angereist, denn unser letztes Wochenende war äußerst spektakulär. Wir hatten einen kapitalen Motorschaden und wir wussten noch gar nicht ob wir hier herkommen, hatten die Woche über extrem viel zu tun am Motorrad. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an meinen Vater Henry, der so viel an der Technik gemacht hat. Wir mussten somit sehen ob alles in der Praxis funktioniert und wir mussten zunächst schauen ob alles funktioniert hat. Wir hatten im 1. Rennen auch gleich einen guten Start, waren direkt Dritter in der ersten Kurve rein. Wir hatten schöne Zweikämpfe und waren mit dem Rennverlauf sehr zufrieden, auch im zweiten Rennen hatten wir einen ähnlich guten Start und konnten uns gleich gut durchschlängeln. Im Anschluss gab es einige Positionskämpfe, vor allem mit den starken 1000er Gespannen von Team Kapeller oder Schröder, die auch ganz andere Linien fahren, was es uns auch erschwert. Zum Erstaunen konnten wir feststellen, dass wir trotz der Zweikämpfe eine persönliche Bestzeit mit einer 1:49 gefahren sind. Damit sind wir sehr zufrieden und können somit glücklich nach Hause fahren.“
Norbert Kirst (Trophy 600)
„Den Start habe ich im zweiten Rennen nicht ganz so gut hinbekommen, da hatte ich mich verschaltet. Ich habe dann jedoch eine ganz gute Lücke gefunden und konnte außen rum gut Plätze gut machen. Mich haben dann zwar ein paar schnelle Leute zurückgeholt, dann hat sich alles einsortiert und ich habe gemerkt, dass meine direkten Gegner in der Trophy-Wertung Cromes hinter mir sind und ich habe versucht sie auch hinter mir zu halten. Vor mir war Lingo mit seiner 1000er, doch da kam ich nicht mehr ran. Ich konnte mich allerdings gut dahinter halten in meinem Tempo und gut ziehen lassen. Somit konnte ich das sauber zu Ende fahren. Die Zeiten sind so, wie wir sie fahren, wenn wir gut drauf sind und dass ist das, was wir erwarten können. Das war schön so und hat auch Spaß gemacht.“
Die Ergebnisse der Rennen in der Übersicht findet Ihr HIER
Ihr wollt noch einmal nachlesen, wie die einzelnen Rennen verliefen?
Den Bericht zum Sprintrennen findet Ihr HIER. Das Hauptrennen könnt ihr HIERÜBER nachlesen.
Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig
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