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Sidecar Trophy: Spitzenfights im Sprintrennen

Nach einer längeren Pause im Rennkalender ging es an diesem Wochenende für die Internationale Sidecar Trophy in die kurpfälzische Stadt Hockenheim. Im Rahmen der 43. Hockenheim Classics standen für die 20 Teilnehmer ein Freies Training, ein Zeitentraining sowie ein Sprintrennen und ein Hauptrennen auf dem Programm.

Den Auftakt bildete sogleich das Freie Training am Freitagnachmittag. Hier hatten die Teams die Möglichkeit sich erst einmal langsam an die Strecke und die Bedingungen heran zu testen, denn der ein oder andere kam in dieser Saison noch nicht so Recht zum Fahren.

Die amtierenden Trophy 1000-Champions aus Schweden Tomas Axelsson und Nadja Milsten verpassten aufgrund der coronabedingten Einschränkungen beide bisherige Rennwochenenden in der Trophy. Auch das belgisch-deutsche Duo Chris Baert und Kathi Pendras kamen in dieser Saison noch nicht auf viele Kilometer, denn am Nürburgring war aufgrund eines technischen Problems schon nach dem ersten Training Schluß. Umso wichtiger dieses Wochenende, um nicht nur zu schauen ob das Gespann gut läuft, sondern um auch als neue Paarung auf der Strecke zusammen zu finden. Im Freien Training fuhren Baert/Pendras schließlich die fünftschnellste Rundenzeit bei den 1000er Gespannen.

Die Spitze übernahm das Duo Pierard aus Belgien mit einer 1:42.692. Mit nur 0,267 Sekunden Rückstand waren den Beiden gleich das schnellste 600er Gespann – mit Enrico Wirth und Ronny Uhlig – auf den Fersen.

Anschließend blieb genug Zeit für jedes Team sich auf das Zeittraining vorzubereiten, welches erst am Samstagvormittag stattfinden sollte.

Hier hatte diesmal jedoch ein 600ccm Gespann die Nase vorn. Gaststarter Kees Endeveld stellte mit seinem Beifahrer Hendrik Crome die Bestzeit in dieser Session auf und sicherte sich mit einer 1:38.439 die Pole Position für die bevorstehenden zwei Rennen. Aber auch Cedric und Arnaud Pierard ließen sich nicht gänzlich die Butter vom Brot nehmen, mit einer 1:39.353 waren sie das schnellste 1000er Gespann und damit die Zweitschnellsten in der Gesamtwertung. Auf Startplatz 3 schoben sich Rocco Ozzimo und Massimo Zannarini aus Italien mit ihrer 1000ccm Suzuki vor die amtierenden Trophy 600-Meister Enrico Wirth und Ronny Uhlig, die damit Position 4 in der Startaufstellung sich sicherten.

Kirst/Kirst (5.), Axelsson/Milsten (6.), Gusse/Clement (7.), Bertrand/Faist (8.), Heck/Wijnand (9.) und Crome/Crome komplettierten die Top Ten.

Gegen 16:30 Uhr rollten die Gespanne schließlich in die Startaufstellung. Anders als sonst üblich per Ampelschaltung, erfolgte die Startfreigabe an diesem Wochenende ganz klassisch per Flagge. Wie schon fast erwartet, zogen die leistungsstärkeren 1000er Gespanne am Start zunächst dem Feld davon. Das italienische Duo Ozzimo/Zannarini schoß direkt an die Spitze und konnte seine Position in der ersten Runde noch gut verteidigen.

Die Polesetter Kees Endeveld und Hendrik Crome hingegen kamen nicht optimal in die erste Kurve rein und mussten ihren Kontrahenten Ozzimo/Zannarini und Pierard/Pierard den Vortritt lassen. An den Italienern kamen Endeveld/Crome jedoch bereits nach der ersten Runde sauber vorbei, anschließend hängte sich das Drugsadvies Sidecarshop Racing Team direkt an Pierard/Pierard, die derweil die Führung übernommen hatten, dran.

Allerdings lagen die Belgier zu dem Zeitpunkt noch eine halbe Sekunde vor ihnen. Doch Endeveld/Crome blieben hartnäckig und mit den anstehenden Überrundungen kam schließlich die Chance noch einmal näher an die schnelle 1000er Yamaha aufzuschließen. Drei Runden vor Schluss überholten Endeveld/Crome schließlich Pierard/Pierard und lieferten sich anschließend spannende Überholduell, denn ihre Mitrstreiter wollten nicht so einfach die Führung hergeben. Letztlich setzten sich Kees Endeveld und Hendrik Crome durch und holten sich den Gesamtsieg im Sprintrennen.

Dahinter kamen Cedric und Arnaud Pierard als Zweite ins Ziel, gleichzeitig ging der Sieg in der 1000er Wertung an das belgische Gespann. Platz 3 in der Gesamtwertung und damit Platz 2 in der Trophy 1000 belegten Rocco Ozzimo und Massimo Zannarini. Als Vierte in der Gesamtwertung überquerten schließlich Enrico Wirth und Ronny Uhlig die Start-Ziel-Linie, mit über 21 Sekunden Vorsprung auf ihre Verfolger Tomas Axelsson und Nadja Milsten.

Am Start mussten Wirth/ Uhlig zunächst die 1000er vor sich ziehen lassen. Sie duellierten sich die ersten drei Runden mit Tomas Axelsson und Nadja Milsten, in den Kurven hatten Wirth/Uhlig klar die Nase vorn, doch auf der Geraden zog das leistungsstärkere Suzuki-Gespann zunächst immer wieder vorbei. Schließlich konnte sich der Ascherslebener jedoch deutlich vor ihnen absetzen und mit seinem sächsischen Beifahrer den Sieg in der Trophy 600 Wertung einfahren und damit erneut 25 Punkte dem Teamkonto gutschreiben.

Tomas Axelsson und Nadja Milsten mussten sich hingegen gegen Hugues Bertrand und Wolfgang Faist wehren, was auch gelang. Die Schweden wurden gesamt Fünfte und bestiegen damit als Dritte das Podium in der 1000er Klasse.
Bei den 600ern machten letztlich Norbert und Sören Kirst sowie Rainer und Tanja Crome das Treppchen komplett.

Das Vater-Sohn-Duo Kirst kam zunächst beim Start gut weg, zog an Wirth/Uhlig vorbei, wurde jedoch anschließend direkt wieder von den beiden kassiert. Sie fuhren allerdings ein gutes Rennen, bis durch einen Rutscher Rainer und Tanja Crome nicht nur näher rückten, sondern auch an ihnen vorbei gingen. Kirst/Kirst gaben anschließend noch einmal alles und holten sich ihre Platzierung zurück.

Die weiteren Platzierungen in der Übersicht:
9. Team Heart Attack – Markus Heck (D) / Astrid Wijnand (NL) – 600ccm
10. Bushido Riders – Kurt Gusse (BEL) / Conil Clement (F) – 1000ccm
11. Team Hummel – Andre Hummel (D) / Denny Hoster (D) – 600ccm
12. Baur-Baur – Albert Bauer (CH) / Beat Baur (CH) – 600ccm
13. The Gent Express – Chris Baert (BEL) / Kathi Pendras (D) – 1000ccm
14. Bornracing – Bastian Born (D) / Enrico Roick (D) – 600ccm
15. Lame Horses – Roman Sedlacek (CZ) / Katerina Rozenekova (CZ) – 1000ccm
16. Team Cornet – Jean Cornet (BEL) / Loris Seret (F) – 1000ccm
17. Team Icke – Günter Gloeden (D) / Ralf Ripken (D) – 1000ccm

Das Hauptrennen startet am Sonntag um 14:00 Uhr.

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig


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