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Sidecar Trophy: Erfolgreicher Auftakt der „kleinen WM“ in Rijeka

Nach einer unfreiwillig verlängerten Saisonpause – Dank Corona– standen für die Internationale Sidecar Trophy an diesem Wochenende die Ampeln auf Grün. Los ging es in diesem Jahr somit offiziell in Rijeka / Kroatien im Rahmen des Adria Races des IGFC. Bereits im Vorfeld hatte sich ein starkes Starterfeld angekündigt mit zahlreichen Gaststartern aus der Sidecar IDM und Seitenwagen WM, die, die beliebten Veranstaltungen der Trophy gern zum Testen nutzen.

Leider trugen die Irrungen und Wirrungen der Coronazeit mit all ihren Regelungen ihr übriges dazu bei, dass einige Stammteams der Sidecar Trophy ihre Teilnahme am Saisonauftakt nicht halten konnten. Die restlichen Teilnehmer erwartete, wie gewohnt, einiges an Fahrtzeit auf der Strecke und beste kroatische Wetterbedingungen für das Training und Qualifying.

Bereits vom ersten Training an zeigten sich Schlosser/Fries stark dominierend auf der kroatischen Strecke an der Adria. Das Team Schlosser hatte die Sessions dazu genutzt viel auszuprobieren und Vorbereitung für die Seitenwagenweltmeisterschaft zu treffen und holte sich somit auch die Pole Position für die drei anstehenden Rennen.

Das erste Rennen am Samstag startete mit etwas Verspätung. Markus Schlosser und Marcel Fries setzten sich dabei direkt an die Spitze und verteidigten ihre Führung gegenüber den folgenden Kontrahenten Sattler/Schmidt und Kimeswenger/Kölsch bis in der fünften Runde das Rennen mit roter Flagge abgebrochen werden musste. Wie sich später herausstellte, kam das Gespann von Sedlacek/Rozenekova am Streckenrand zum erliegen und fing wenig später plötzlich Feuer. Das Gespann brannte anschließend aus, Fahrer und Beifahrerin blieben unverletzt, das Rennen wurde anschließend jedoch nicht noch einmal neu gestartet, sondern aufgrund der 2/3 Distanz-Regelung gewertet. Der Gesamtsieger im ersten Sprint hieß somit Markus Schlosser und Marcel Fries. Josef Sattler und Luca Schmidt wurden als Zweite gewertet, gefolgt von Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch auf 3 und Michael Grabmüller mit Beifahrerin Ronja Mahl auf 4. In der Trophy 600 Wertung gingen die Punkte an Mike Roscher und Anna Burkard auf ihrem 600er Vanneste F2-Gespann. Sidecar Rookie Lennard Göttlich zeigte bei seinem Renndebüt im Gespann ebenfalls eine solide Leistung. Göttlich/Neubert verbesserten sich von Session zu Session stetig und kamen im ersten Rennen auf Platz 10, das bedeutete für die Trophywertung den zweiten Rang. In der Trophy 1000 Wertung freuten sich die Italiener Rocco Ozzimo und Massimo Zannarini über einen erneuten Triumph im Adria Race. Platz 2 ging an Peter Schröder und Carolin Zimmermann, vor Thomas Axelsson und Mats Olsson. Endeveld/Crome und Lingen/Knobloch nahmen ebenfalls am Renngeschehen teil, hatten jedoch Probleme mit ihren Transpondern zu verbuchen und konnten somit in der Zeitenwertung nicht erfasst werden.

Das zweite Rennen war schließlich in den späten Nachmittagsstunden angesetzt und sollte über eine Distanz von 11 Runden laufen. Auch hier zeigten sich Markus Schlosser und Marcel Fries wieder als starke Starter und behielten ihre Führung von der Pole Position aus bei. Dahinter folgten erneut Sattler/Schmidt auf Platz 2. vor Endeveld/Crome auf Position 3. Schlosser/Fries hatten sich jedoch bereits in der zweiten Runde einen guten Vorsprung von knapp 2 Sekunden herausgefahren, der sich stetig ausweitete, so dass kein Verfolger ihnen mehr zu Leibe rücken konnte. Aber auch Sattler/Schmidt fuhren auf Platz 2 nahe zu ungefährdet bis in Runde 9 das Duo plötzlich in die Boxengasse abbog und der Trainingslauf für sie somit vorzeitig beendet war.

Auf den Plätzen 5-7 ging es derweil enger zur Sache dort lagen Remse/Wechselberger, Grabmüller/Mahl und Kimeswenger/Kölsch eng beieinander. Auch Roscher/Burkard und Schröder/Zimmermann konnten sich mehrere Duelle liefern. Das Bonovo Junior Team hatte mit Thomas Axelsson und Mats Olsson derweil ebenfalls ein schwer zu überholendes 1000er Gespann vor sich und Youngster Lennard Göttlich musste sich derweil seine ersten Spuren im Überholen verdienen. Dies gelang ihm schließlich auch, Routinier Peter Schröder der als nächster Konkurrent vor ihm auftauchte, machte es ihm jedoch richtig schwer und somit mussten Göttlich/Neubert den ehemaligen IDM-Profi ziehen lassen.

An der Spitze drehten derweil Schlosser/Fries mit einer Bestzeit von 1:32.582 weiter ordentlich Führungsrunden und bauten ihren Vorsprung auf ganze 16 Sekunden aus. Währenddessen verloren die Italiener Ozzimo/Zannarini an Boden und mussten ihren vierten Platz an Remse/Wechselberger abgeben. In Runde 10 eroberten sie sich jedoch ihre Position zurück und lagen nach dem Ausfall von Sattler/Schmidt auf Rang 3. Der Gesamtsieg ging jedoch erneut an Markus Schlosser und Marcel Fries vor Kees Endeveld und Hendrik Crome. Den Sieg in der 600er Wertung schnappten sich erneut Roscher/Burkard vor Göttlich/Neubert und Crome/Crome. In der Trophy 1000 Wertung durften sich erneut Ozzimo/Zannarini über einen Sieg freuen. Platz 2 ging wieder an Schröder/Zimmermann vor Axelsson/Olsson.

Josef Sattler (Bonovo Action):

„Wir sind von Training zu Training immer wieder schneller geworden, jedoch bin ich nach meinem Unfall noch nicht körperlich wieder auf der Höhe, was sich an diesem Wochenende bemerkbar macht. An sich kommen wir auch wieder auf die Zeiten, aber ich fühle mich aktuell noch nicht richtig konkurrenzfähig und muss mich nun darauf konzentrieren wie ich dies bis zum WM-Start in 14 Tagen schaffe. Es nützt ja nichts ein paar schnelle Runden zu fahren, sondern die Distanz ist letztlich entscheidend. Mit den Zeiten können wir sicherlich wieder da anknüpfen, wo wir in Oschersleben aufgehört haben, aber mit den körperlichen Einschränkungen kann ich die Zeiten jetzt noch nicht damit vergleichen.“

Lennard Göttlich (Bonovo Action Junior Team):

„Nach dem die ersten Rennen gelaufen sind geht es mir jetzt auch gut, weil ich weiß wo wir stehen. An sich hatte ich nur 15 Minuten im 1. Training um die Strecke kennenzulernen, denn das 2. Training wurde bereits als Qualifying gewertet. Es ist eine schöne Strecke, aber man muss schon alles Sinne beisammen haben, denn es ist nicht alles gut einsehbar. Wir haben mit 1:54er Rundenzeiten angefangen und uns dann stetig gesteigert. Das Gefühl war okay. Vor dem ersten Rennen waren wir natürlich alle sehr angespannt aufgrund der Aufregung. Den Start habe ich gut erwischt und nur eine Position an Peter Schröder verloren, Mike Roscher ging jedoch an mir vorbei. Zum Ende hin hatte ich Probleme mit der Kupplung und beim Start im 2. Rennen mich zu sehr darauf konzentriert, was die Kupplung macht und somit keinen guten Start erwischt. Ich musste dann erst einige Plätze aufholen und kam bis an Peter Schröder wieder ran, allerdings nicht an ihm vorbei. Wir sind jedoch zufrieden mit unseren ersten beiden Rennen, wie es gelaufen ist.“

Michael Grabmüller (Delta Racing):

„Wir sind super happy, dass Ronja bei uns eingesprungen ist. Es läuft super. Es ist für uns ein guter Testlauf als Vorbereitung für die kommende Saison. Wie sich zeigt, funktioniert alles gut. Wir sind zufrieden mit dem Fahrwerk, mit dem Motor und mit Ronja als Beifahrerin und konnten gute Rundenzeiten realisieren.“

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

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