Sidecar IDM: Doppelsieg für Roscher/Burkard -im 2. Rennen ging es hart zur Sache

Auch das zweite Rennen der IDM Sidecar in Most am Sonntag war eine ganz enge Kiste und behielt in der entscheidenden Phase so einige Überraschungen bereit. 12 Runden galt es diesmal zu bestreiten und wieder waren es die Gaststarter Mike Roscher und Anna Burkard mit ihrem 1000ccm Gespann, die beim Start gleich ordentlich Meter machten und dem restlichen Verfolgerfeld zunächst auf und davon eilten. Dahinter wurde es in der Schikane Ende Start-Ziel richtig eng. Gespann für Gespann drängte sich durch die Passage, ein dichtes Gerangel bei dem jeder der Teilnehmer versuchte so gut wie möglich aus der Schikane rauszukommen.
Mittendrin das Bonovo Action Duo Josef Sattler und Luca Schmidt, die nach einem misslungenen Start sich mitten im Trubel wiederfanden und erst einmal Aufholarbeit leisten mussten. Roscher/Burkard läuteten derweil als Führende die zweite Runde ein, gefolgt von Kimeswenger/Kölsch auf Platz 2. Dahinter hatten sich Janez Remse und Manfred Wechselberger an ihren Kontrahenten vorbei gebremst und Platz 3 übernommen. Das Duo war von Platz 7 aus ins Rennen gegangen und hat sich nach dem Start in eine gute Position für das restliche Rennen gebracht. Michael Grabmüller und sein Beifahrer Nicolas Bidault verloren nach dem Start zunächst zwei Positionen und arbeiteten sich anschließend ebenfalls immer weiter nach vorn.
Remse/Wechselberger hängten sich schließlich an Kimeswenger/Kölsch ran auch Zimmermann/Segers klopften derweil bei Grabmüller/Bidault an. An der Spitze blieben derweil Mike Roscher und Anna Burkard mit 5 Sekunden Vorsprung weiterhin in Führung, doch von hinten kamen Sattler/Schmidt langsam näher und war in der zweiten Runde bereits an den Zweitplatzierten Kimeswenger/Kölsch vorbei.
Michael Grabmüller legte sich indes Remse/Wechselberger zurecht und stach schließlich innen an dem Slowenen vorbei. Max Zimmermann und Ferry Segers versuchten anschließend ebenfalls als ihr Glück bei dem Adolf RS-Piloten, kam allerdings nicht so schnell an ihnen vorbei. Zimmermann/Segers erwiesen sich jedoch als sehr hartnäckig und setzten immer wieder zur Attacke an. Besonders Ende Start-Ziel in der berühmtberüchtigten ersten Schikane versuchten die Beiden immer wieder innen reinzuziehen, doch Remse hatte stets etwas mehr Schwung und konnte somit die Tür immer wieder zuschlagen.
Ein packendes Duelle entwickelte sich zwischenzeitlich auch im Kampf um Platz 3. Dort hatten Grabmüller/Bidault zu Kimeswenger/Kölsch aufgeschlossen und Michael Grabmüller nach drei Runden seinen Landsmann zunächst erfolgreich hinter sich gelassen. Peter Kimeswenger wollte sich jedoch nicht so leicht vom Delta Racing Team abschütteln lassen und hielt sich ebenfalls dicht am Heck Grabmüllers.
Auch bei den Duellanten dahinter schenkte man sich weiterhin nichts. Zimmermann/Segers versuchten es erneut auf der Bremse und es kam in der engen Passage zu einer kurzen Berührung mit Janez Remse und Manfred Wechselberger. Diesen fehlte anschließend der Schwung zum Kontern und sie mussten Zimmermann/Segers passieren lassen. Auch Markus Schwegler und Ondrej Kopecky lauerten da bereits schon auf ihre Chance. Schwegler/Kopecky machten schnell ernst und gingen bereits eine Runde später vorbei.
Mit Blick nach vorn zeigte sich schließlich, dass an vorderster Front Josef Sattler und Luca Schmidt ebenfalls Blut geleckt hatten. Den Deutschen fehlte fünf Runden vor Schluss nicht einmal mehr 1 Sekunde auf die Führenden. In der 9. Runde betrug deren Vorsprung nicht einmal mehr 0,585 Sekunden und für Roscher/Burkard wurde es langsam unangenehm.
Sattler/Schmidt setzten die amtierenden IDM Meister gehörig unter Druck und griffen auf allen möglichen Fronten an. Immer wieder versuchte der Bonovo Action-Pilot an Mike Roscher vorbeizukommen, doch dieser überließ seinem Mitstreiter immer nur kurzzeitig die Spitze und konterte wenig später direkt. Auf der Start-Ziel-Geraden hatten Roscher/Burkard mit ihrer LCR 1000er Dame einfach bessere Karten, jedoch musste auch die Position beim Einbiegen in die Schikane stimmen um Sattler/Schmidt auch hinter sich zu halten. Es wurde somit mehrfach richtig eng. Spätestens in der letzten Runde war es dann vorbei mit dem Kuschelkurs, punkteberechtigt oder nicht, beide Gespannduos wollten das zweite Rennen natürlich für sich entscheiden.
Im letzten Sektor kam es schließlich zum rennentscheidenden Manöver. Josef Sattler sticht innen rein, Mike Roscher hält dagegen und es kommt zum Kontakt bei dem beide Gespanne sich halb wegdrehen. Mike Roscher und Anna Burkard konnten sich anschließend besser aus dieser Situation wieder befreien und eilten anschließend zum zweiten Sieg. Josef Sattler und Luca Schmidt retten sich als Zweite über die Ziellinie, dürften als punkteberechtigte Sieger in der IDM-Wertung jedoch dennoch ganz zufrieden mit dem Rennverlauf gewesen sein.
Wenige Sekunden später erlebte man auf der Strecke jedoch ein echtes Dejavu. An gleicher Stelle wie zuvor bei Roscher vs. Sattler kam es hier im Kampf um Platz 3 zum finalen Showdown zwischen Grabmüller/Bidault und Kimeswenger/Kölsch. Peter Kimeswenger versuchte ebenfalls innen sein Glück, Michael Grabmüller hielt gegen, beide Gespanne berührten sich und drehten sich ebenfalls weg. Beide kamen anschließend zwar wieder gut auf die Strecke zurück, konnten jedoch nicht mehr verhindern, dass die folgenden Schwegler/Kopecky und Zimmermann/Segers durchrutschten.
Markus Schwegler und Ondrej Kopecky konnten sich über einen unerwarteten dritten Platz und ihr erstes gemeinsames IDM-Podium freuen. Max Zimmermann und Ferry Segers wurden demnach Vierte. Statt Platz 3 und 4 blieb Grabmüller/Bidault und Kimeswenger/Kölsch anschließend nur noch Schadensbegrenzung auf den Positionen 5 und 6. Remse/Wechselberger wurden Siebte. Lingen/Prudlik (8.), Kapeller/Billich (9)., Rutz/Conil (10.), Nicholls/Mahl (11.) und Kranenburg/Knobloch (12.) komplettierten die Top 12.
Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig
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