Seitenwagen WM: Kershaw/Charlwood profitieren vom Schlußfight

Der zweite Renntag in Donington begann für die WM-Teilnehmer feuchtfröhlich. Als die Seitenwagen-Teams auf die Sichtungsrunde gingen, regnete es, so dass die WarmUp-Lap um fünf Minuten verzögert wurde. Nachdem die Strecke dennoch feucht blieb, erhielten die Teams somit zwei Aufwärmrunden, wodurch die Renndistanz auf 17 Runden eingekürzt wurde.
Ein Team erwartete jedoch vor Rennstart bereits eine böse Überraschung. Ausgerechnet die WM-Führenden Markus Schlosser und Marcel Fries, die bei ihrem Debüt in Donington-Park bisher eine solide Performance zeigten und am Vortag noch den zweiten Platz feiern konnten, sollte ein Motorschaden in die Quere kommen. Sie kehrten in die Box zurück und konnten am Rennen nicht teilnehmen. Auch bei Robb Biggs und Jeroen Schmitz war die Enttäuschung groß, sie hatten mechanische Probleme und starteten ebenfalls nicht.
Lewis Blackstock und Paddy Rosney hatten ebenfalls zu Beginn Schwierigkeiten, konnten jedoch sich den anderen Teams für das Rennen noch anschließen.
Als die Startampeln schließlich ausgingen, waren es wieder Tim Reeves und Kevin Rousseau, die Sprint bis zur ersten Kurve für sich entscheiden konnten und somit die Spitze übernahmen. Stephen Kershaw und Ryan Charlwood erwischten ebenfalls einen guten Start und wählten die Innenlinie in der erste Kurve und kamen als Zweite hinter Reeves/Rousseau, jedoch vor Ellis und Clement und Blackstock/Rosney aus der ersten Runde. Derweil lagen Pekka Paivarinta und Ilse de Haas hinter Blackstock/Rosney auf dem fünften Platz. gefolgt von Tommy Philp und Tom Bryant auf Platz sechs, Sam und Adam Christie auf 7. und Holden/Pitt auf 8.
Als sich das Teilnehmerfeld so langsam sortiert hatte, gelang es Todd Ellis und Emmanuelle Clement, Kershaw/Charlwood auf dem zweiten Platz zu überholen und die Verfolgung auf Reeves/Rousseau aufzunehmen. Aber auch Kershaw/Charlwood blieben weiterhin dicht an den Top 2 dran und beobachteten das Geschehen vor ihnen von einem sicheren dritten Rang aus.
Pekka Paivarinta und Ilse De Haas lagen derweil auf dem vierten Platz und drehten allein ihre Runden, sie hatten nicht mehr die Möglichkeit sich in Kampf um die Spitze einzumischen. Auch George Holden und Oscar Lawrence waren alleine auf dem Kurs unterwegs, als ein Dreher auf der Start-Ziel-Geraden für kurzes Aufsehen sorgte. Was die Ursache für den Dreher war, konnte nicht ausgemacht werden. Vier Runden vor Schluss musste das Team sein Gespann jedoch unplanmäßig zurück in die Box bringen.
Als das Rennen sich dem Ende zu neigte, hatte sich an der Spitze wenig verändert. Immer noch lagen Reeves/Rousseau in Führung, allerdings gerieten sie zunehmend unter Druck von Ellis/Clement. Auch Kershaw/Charlwood ließen sich nicht abschütteln. Dahinter fuhren auch Philp/Bryant ein gutes Rennen, sie konnten Blackstock/Rosney überholen und anschließend Jagd auf Paivarinta/De Haas machen.
In der letzten Rennrunde lieferten sich die Top 3-Teams einen wahren Schlagabtausch, wobei Kershaw/Charlwood sich anfangs noch vornehm zurück hielten und auf Fehler der vorderen Zwei lauerten und genau dieser Fehler schien auch zu kommen. Zwischen Reeves/Rousseau und Ellis/Clement ging es im Kampf um den Sieg ganz schön zur Sache. Reeves/Rousseau passierten innen Ellis/Clement, die sich an dem mehrfachen Champion vorbeizwängen wollten, dabei krachten die beiden Kontrahenten gegeneinander und Ellis/Clement muste sein Gespann ganz schön auf Kurs halten.
Bei all dem Gerangel nutzten Kershwa/Charlwood schließlich die Gunst der Stunde und holten sich vor den beiden Duellanten den Sieg. Reeves/Rousseau und Ellis/Clement überquerten anschließend dicht an dicht die Ziellinie, wobei das Bonovo Action Team einen Müh (0,087 Sekunden) die Nase vorn hatten und somit Zweite wurden. Todd Ellis und Emanuelle Clement freuten sich auf Rang 3 anschließend dennoch über einen weiteren Podestplatz.
Dahinter kamen Phil/Bryant auf einem großartigen vierten Platz ins Ziel, gefolgt von Pekka Paivarinta und Ilse de Haas auf 5., Blackstock/Rosney auf 6. , den Christie-Brüdern auf 7. und Payne/Wilkes auf 8. Holden/Pitt (9.) und Archer/Hyde komplettierten die Top Ten.
Bereits in zwei Wochen steht die nächste Runde der Seitenwagen-WM im holländischen Assen an, dann hoffentlich auch wieder mit noch mehr bekannten Gesichtern aus der Seitenwagen WM und erneut spannenden Kämpfen um den Sieg in der „Cathedral of Speed“.
Mehr Information zur Seitenwagen WM findet Ihr HIER.
Text: Doreen Müller-Uhlig
Foto: FIM Sidecar World Championship / Mark Walters
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