Skip to content

Sidecar Trophy: Souveräne Newcomer und böse Überraschungen

Der zweite Renntag in der Eifel hielt für die Starter der Internationalen Sidecar Trophy so einige „Schlagzeilen“ bereit. Während manche Teilnehmer ihre eigene Erfolgsstory fortsetzen konnten, gab es für den ein oder anderen Starter am Nürburgring leider kein Happy End.

Alle Augen waren vor dem Start zunächst gen Himmel gerichtet, denn über der Strecke zog eine dichte Wolkendecke auf. Regen hatte sich für 13:00 Uhr angekündigt und somit sollte es sich eigentlich für das zweite Rennen der Gespanne noch aufgehen. Als dann jedoch eher als erwartet leichter Nieselregen einsetzte, sah man den Temas förmlich die Frage ins Gesicht geschrieben: wird es weiter regnen oder bis zum Rennstart aufhören? Reifen wechseln oder pokern? Keine leichte Entscheidung, gab es wie bereits am Vortag eine leichte Verzögerung im Zeitplan und man wusste nicht ob das Wetter mit spielte.

Die Gedanken trugen die Gespannteams mit bis in den Vorstart und statt einer WarmUp-Lap wurde sicherheitshalber noch eine zweite Aufwärmrunde angesetzt. Während sich alle damit für das Rennen richtig einrollen konnten, mussten 4 Teams in der Boxengasse auf ihre Starterlaubnis warten. Sie verpassten die rechtzeitige Boxenausfahrt und verloren somit ihren hart erkämpften Startplatz in der Startaufstellung. Darunter auch die mehrfachen Trophy 1000 Champions, das Team Schweden. Sie mussten nach der Startfreigabe dem eng beieinanderliegenden Feld hinterhereilen.

Auch für Jürgen Damaschke und Jürgen Sabaschus lief das zweite Rennen anders als erwartet, in der Aufwärmrunde machte ihnen ein technischer Defekt einen Strich durch die Rechnung. So dass sie nicht am zweiten Rennen in der Eifel teilnehmen konnten.

Den Start entschied zwischenzeitlich Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch für sich. Nach ihrem technischen Aus am Vortag hatte das Team alles daran gesetzt rechtzeitig startklar zu sein und wollte das Wochenende mit einer guten Performance beenden. Kimeswenger/Kölsch setzten sich von Beginn an gegen den engen Pulk nach dem Start in den ersten Kurven durch und behaupteten sich an der Spitze, dahinter suchten Zimmermann/Segers und Schröder/Roth sowie Talens/Claeys direkt den Anschluss. Kimeswenger/Kölsch sollten jedoch bis zum Schluß ihre Spitzenposition verteidigen und mit reichlich 8 Sekunden Vorsprung und der schnellsten Rundenzeit, einer 2:13.873 den Gesamtsieg einfahren.

Auf den Plätzen 2, 3, 4 und 5 kamen die Mitstreiter ebenfalls sicher auf ihren Positionen ins Ziel. Max Zimmermann und Ferry Segers schafften es am Sonntag allerdings nicht in Schlagdistanz, auch wenn sie das Tempo gut mithalten konnten. Sie beendeten das siebenründige Rennen schließlich als Zweitplatzierte in der Gesamtwertung, vor Hilbert Talens und Frank Claeys, die mit ihrem dritten Rang sich erneut den Sieg in der Trophy 1000 Wertung sicherten, und Kranenburg/Hahn auf Rang 4.

Auf Position 5 folgte ihnen das Team Königswartha ins Ziel. Markus Schwegler war im Nachgang nicht gänzlich zufrieden mit diesem Ergebnis. Das Team testete eine andere Übersetzung und stellte im Rennverlauf fest, dass dies nicht die passende Wahl gewesen war. Schwegler/Billich nahmen es jedoch sportlich, den genau aus solchen Testzwecken nutzen auch sie hin und wieder die Möglichkeiten eines Startes in der Sidecar Trophy.

Dahinter wurde es im Kampf um Platz 6 auf den letzten Metern noch einmal spannend zwischen dem 1000er Gespann Lingen/Knobloch und dem Bonovo Juniorteam Göttlich/Neubert. Der Start verlief für den Newcomer zunächst zwar nicht so wie erhofft. Zwar konnte Lennard Göttlich die Tür nach dem Start zu halten, jedoch fehlte im Anschluss der Schwung was die Kontrahenten direkt ausnutzten um an dem jungen Gespannpiloten vorbei zugehen.

Göttlich/Neubert fielen um mehrere Plätze zurück, arbeiteten sich im Rennverlauf jedoch Schritt für Schritt wieder nach vorn und robbten sich zum Schluss bis auf Lingen/Knobloch heran. Dies steckten im Überrundungsverkehr fest und rechneten auf den letzten Metern nicht mehr mit einem Angriff von hinten. In der Bergaufschikane versuchte Göttlich sein Glück bei dem Routinier, musste dann allerdings vor dem leistungsstärkeren Suzuki-Gespann zurückstecken.

Mit persönlicher Bestzeit, einer 2:16.935, überquerten sie schließlich als Siebte in der Gesamtwertung hinter den Lingo Lower Rhine Sidecarracern die Ziellinie. Lingen/Knobloch holten sich damit den zweiten Platz in der Trophy 1000 Wertung und Göttlich/Neubert erneut den Sieg bei den punkteberechtigten 600ern. Das Podium komplett machten anschließend Stefan Merkens und Michael Wald (8.) und Norbert und Sören Kirst (13.) in der Trophy 600-Wertung.

Die Zweitplatzierten des Vortages Rainer und Tanja Crome fielen nach einem technischen Problem aus, auch Enrico Wirth und Ronny Uhlig sahen die Zielflagge am Sonntag nicht. Nachdem bereits im ersten Rennen die Defekthexe bei den amtierenden Trophychampions zuschlug, meinte es der Nürburgring am Sonntag ebenso wenig gut mit ihnen. Wieder erwischte es die Ostdeutschen in der vorletzten Runde. Alle Hoffnungen ruhen nun auf den nächsten Lauf in Most.

Die Sache zu einem guten Abschluss bringen, konnte hingegen Thomas Axelsson und Mats Olsson. Nach einem verkorkstem Start fanden sich die Schweden zunächst am Ende des Feldes wieder, schafften Runde für Runde jedoch den Weg vor bis in die Top Ten. Dort mussten sie sich mit ihren Mitstreitern Wout Vermeule und Jarno Bouius auseinandersetzen, die nach Rutschern und einer 360 Grad-Drehung auf dem neunten Rang lagen.

Axelsson/Olsson setzten sich schließlich gegen die Niederländer durch und erreichten mit 0,663 Sekunden Vorsprung das Ziel. Einen engen Fight bis zum Schluss hatte derweil auch das Team Klok und die Dänen Caspersen/Munk. Es kam zwischen den beiden immer wieder zu mehreren Positionswechseln. Klok setzte sich in der letzten Schikane neben Caspersen, dieser konnte nicht mehr kontern und wurde letztlich Zwölfter.

Ebenso mit knappen Vorsprung retteten sich Bereuter/Kolloch vor Heck/Pendras ins Ziel. Die beiden Plätze 16 und 17 in der Gesamtwertung trennten lediglich 0,073 Sekunden.

Wie schon erwähnt, hat die Internationale Sidecar Trophy keine große Verschnaufpause, denn bereits am kommende Wochenende steht Most auf dem Plan.

Infos zur Serie findet Ihr unter www.sidecar-trophy.de .

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

Schreibe einen Kommentar