Sidecar IDM: „Heimsieg“ am Buchhübel für Bonovo Action

Nach einem Jahr Pause auf dem Schleizer Dreieck feiert die IDM Sidecar an diesem Wochenende ihr Comeback. Den angereisten Motorsportfans auf dem Buchhübel wurde nicht zu viel versprochen, nicht nur in den Soloklassen wurde toller Rennsport geboten auch bei den Gespannen hielt die Spannung bis zum Schluss und so war es nicht verwunderlich, dass die Fans bis zum Zieleinlauf des letzten Gespannes an der Strecke blieben und ihren „Lieblingen“ fleißig zujubelten.
Besonders einem Gespannsportler unter den teilnehmenden Teams rührte diese Atmosphäre besonders. Bonovo Action-Beifahrer Luca Schmidt, der nur im wenigen Kilometer entfernten Zeulenroda-Triebes beheimatet ist, war nach dem Rennen von den jubelten Zuschauern derart gerührt, dass er es sich nicht nehmen ließ die bayrische Flagge für seinen Piloten Josef Sattler von einem Fan auf der Auslaufrunde zu „entführen“. Das Duo hatte nach dem 14 ründigen Rennen nämlich allen Grund zur Freude.
Nach ihrer Dominanz während des gesamten Samstages, konnten sich Sattler/Schmidt auch im ersten Rennen den Gesamtsieg in Schleiz sichern.
Allerdings sah es lange Zeit nicht danach aus, dass dies gleich auf Anhieb klappen könnte. Beim Start setzte sich wie bereits erahnt das schnelle 1000er Gespann von Mike Roscher und Anna Burkard an die Spitze. Josef Sattler und Luca Schmidt folgten den Beiden zwar schnellen Fußes und versuchten gleich zu Beginn eine Attacke zu setzen, allerdings gelang dies dem Bonovo-Action-Duo zunächst nicht und sie mussten Runde für Runde abwarten, ob Roscher/Burkard nicht doch an irgendeiner Stelle ein Fehler unterlaufen würde.
Bis es jedoch soweit war sah man an der Spitze einen schönen Zweikampf zwischen den beiden Kontrahenten, bei dem Roscher/Burkard mit ihrem leistungsstärkeren LCR-Gespann etwas mehr im Vorteil waren. Kaum waren Sattler/Schmidt in der Schikane an dem gebürtigen Frankenberger dran, konnte er auf den geraden das Gas voll aufdrehen und kam somit wieder vor ihnen davon.
Das entscheidende Manöver ließ somit bis vor Schluß auf sich warten, als Roscher/Burkard in der Kohlbachschikane ein kleiner Verbremser unterlief und Sattler/Schmidt dies zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Das Duo kam anschließend ein wenig besser durch die anstehenden Überrundungen durch und holte sich mit 12,5 Sekunden Vorsprung den Sieg. Mike Roscher und Anna Burkard wurden unangefochtene Zweite und konnten damit die eigene inoffizielle Wertung für die 1000er Gespanne, den 1000ccm-Cup by IGG, für sich entscheiden.
Auf Platz 3 sah es derweil lange Zeit danach aus, als könnten hier Michael Grabmüller und Sebastien Lavorel einen sicheren dritten Gesamtrang ins Ziel bringen. Das Delta Racing Team kam beim Start gut weg und richtete sich sehr früh auf dem dritten Rang ein. Grabmüller/Lavorel fuhren ungefährdet, konstant ihre Runden bis ein technischer Defekt das Duo zwang ihr Rennen vorzeitig zu beenden. Dies kostete die Beiden die Punkte für den Zweitplatzierten in der 600er -Wertung, allerdings wollen Grabmüller/Lavorel am Sonntag erneut angreifen und dann versuchen ihren Nuller von heute wieder weg zu machen.
Somit war der Weg frei für einen „neuen“ Zweitplatzierten, doch dieser Kampf war noch lang nicht entschieden, denn von Beginn an fand sich auf den Rängen 4 bis 6 eine kleine Gruppe von drei Duellanten zusammen, die gegenseitig versuchten sich den Vortritt zu bekommen. Schröder/Hirschi, Kimeswenger/Kölsch und Schwegler/Kopecky hießen die drei Teams, die sich hier, sehr zur Freude der Fans rund um die Strecke spannende Mehrkämpfe entlang des Schleizer Dreiecks lieferten.
Besonders Routinier Peter Schröder machte es mit seinem 1000er Gespann den beiden Verfolgern nicht einfach vorbei zu kommen. Es gelang Kimeswenger/Kölsch und Schwegler/Kopecky zwar immer mal wieder sich kurzzeitig neben Schröder/Fries zu setzen, doch richtig vorbei kamen sie an den Schweizern nicht, denn spätestens auf der Geraden hatten Schröder/Hirschi einfach die besseren Karten.
Es gab somit jedoch immer wieder spannende Manöver in dieser Dreiergruppe zu beobachten, wie jenes Manöver in der vierten Runde in der Peter Kimeswenger in Richtung Buchhübel auf der Innenseite „zwei auf einen Streich“ passierte oder in Runde 7, in der Markus Schwegler sein Glück versuchte und alles auf eine Karte setzte. Schwegler/Kopecky versuchten, hinter Schröder/Hirschi jedoch vor Kimeswenger/Kölsch liegend, in Richtung Stadt an Peter Schröder vorbeizugehen, konnten jedoch die Linie nicht halten und verschafften somit Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch die Gelegenheit zu überholen. Peter Schröder nutzte anschließend diesen Moment um sich von den Beiden abzusetzen.
Schröder/Hirschi erreichten somit auf Platz 3 liegend die Start-Ziel-Linie. Dahinter folgten mit 0,89 Sekunden Rückstand Markus Schwegler und Ondrej Kopecky vor Peter Kimeswenger mit Kevin Kölsch, die sich nach dem spannenden Zweikampf dennoch über den dritten Rang in der 600er Wertung freuen konnten.
Helmut Lingen und Michael Prudlik kamen schließlich auf Rang 6 ins Ziel, sie holten sich den dritten Platz in der internen 1000ccm IGG-Wertung. Platz 7 ging an Franz Kapeller und Markus Billich, vor Remse/Wechselberger (8.), Kranenburg/Hahn (9.), Rutz/Conil (10.), Nicholls/Mahl (11.), Vermeule/Bouius (12.) und Klok/Laudy (13.).
Für Nils Köster und seinen neuen Beifahrer Enrico Roick nahm indes der Samstag kein Happy End. Das Duo hatte sich in Schleiz neu zusammengefunden und wirkte zufrieden mit den ersten gemeinsamen, gefahrenen Kilometern in der IDM. Allerdings streikte der Motor des Adolf RS-Gespanns nach 4 Runden und die Beiden mussten somit ihr Rennen vorzeitig beenden. Jedoch bereits im zweiten Rennen am Sonntag wollen auch sie wieder mit dabei sein.
Nach einem Warmup am Sonntagmorgen, geht es pünktlich zur Mittagszeit bereits in das 2. Rennen der IDM Sidecar in Schleiz.
Und auch dieses könnt Ihr über den kostenlosen IDM-Stream live mitverfolgen.
Text: Doreen Müller-Uhlig
Foto: IDM.de / Most
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