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Sidecar IDM: Bonovo Duos in Assen einsame Spitze

Bei der Sidecar IDM im niederländischen Assen geht das Bonovo Action Team diesmal mit dreifacher Manpower an den Start. Neben den IDM Spitzenreitern Sattler/Schmidt zeigen sich auch Reeves/Rousseau und Streuer/Remme auf dem TT Circuit und mischten bereits von Beginn an das Fahrerfeld ordentlich auf.

Bereits am Freitag sorgte das Bonovo Action Duo Tim Reeves und Kevin Rousseau für Furore und setzte sich mit einer 1:45.174 direkt an die Spitze in der Gesamtwertung und verwies damit die Teamkollegen Bennie Streuer und Jeroen Remmé mit ihrem Adolf RS-Gespann auf Rang zwei. Dem niederländischen Duo fehlten jedoch nur wenige Hunderstel auf ihre Kontrahenten.

Für das dritte Duo im Bunde, Josef Sattler und Luca Schmidt lief es hingegen von Beginn an nicht so wie erhofft. Anders als bei den vorherigen Veranstaltungen konnten die Deutschen nicht in den Trainings dominieren und mussten aufgrund technischer Probleme gar um ihren Start im Qualifying bangen. Das erste freie Training beendeten sie nach zwei Runden mit einem Motorschaden und hatten von da an alle Hand voll zu tun, um ihm Qualifying dabei sein zu können. Schließlich gelang ihnen jedoch ihre Adolf RS wieder fit zu bekommen und Sattler/Schmidt sicherten sich Startplatz 3 vor Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch, sowie Mike Roscher und Anna Burkard, die als schnellstes 1000er Gespann auf Startposition 5 folgten.

Mit der sechstschnellsten Rundenzeit hatten Wout Vermeule und Jarno Bouius ebenfalls eine gute Platzierung am Freitag ergattert. Allerdings konnten die Niederländer nicht die Früchte ihrer Arbeit ernten. Das Duo überschlug sich im Training und landete auf dem Dach. Zwar konnten sie anschließend ihr Gespann aus eigener Kraft umdrehen, doch Wout Vermeule verletzte sich bei dem Unfall am Schlüsselbein und konnte somit sein Heimrennen nicht antreten.

Das übrige Fahrerfeld rollte schließlich am Samstagabend bei wolkenverhangenem Himmel in die Startaufstellung und richtete sich auf den bevorstehenden Rennstart ein. Alle Augen hefteten sich auf die Startampel. Als diese schließlich erlosch waren es nicht die Polesetter Reeves/Rousseau die durch die ersten Kurven führten, sondern ihre Teamkollegen Bennie Streuer und Jeroen Remme.

Tim Reeves hatte den Start gründlich verschlafen und kam so garnicht vom Fleck weg. Das Bonovo Action Duo musste sich zunächst auf Position 8 einreihen und von dort aus verlorenen Boden gut machen. Vor sich hatten sie Remse/Wechselberger auf 7 und Zimmermann/Segers auf Platz 6 liegen. Reeves/Rousseau ließen nicht viel Zeit verstreichen und holten Stück für Stück auf.

Derweil lagen Bennie Streuer und Jeroen Remme weiterhin in Führung gefolgt von Josef Sattler und Luca Schmidt, die sich nach dem Start direkt auf Platz 2 setzten und versuchten Druck auf die Niederländer auszuüben. Als die zweite Runde eingeläutet wurde, lag das Bonovo Trio schließlich wieder an der Spitze beieinander, nachdem sich Reeves/Rousseau ihren Weg nach vorn gebahnt hatten. Vor der Geert Timmer Bocht bahnten sich die Champions schließlich einen Weg an Sattler/Schmidt vorbei.

Runde für Runde wurde die Lücke zu Bennie Streuer und Jeroen Remme immer kleiner, während im Mittelfeld zwischen Peter Kimeswenger und Markus Schwegler sich das nächste Duell anbahnte. Kimeswenger/Kölsch und Schwegler/Kopecky lieferten sich bisher in jedem Rennen einen wahren Schlagabtausch und stehen in der IDM Wertung dicht beieinander. Auch im 1. Rennen am Samstag hatten es die beiden Mitstreiter während der ersten Renndistanz miteinander zu tun. Kimeswenger/Kölsch konnten sich im 1. Rennen jedoch deutlich von ihren Verfolgern absetzen.

An der Spitze versuchten Bennie Streuer und Jeroen Remme indes ebenfalls ihren Vorsprung auf Reeves/Rousseau zu halten, was ihnen jedoch nicht gelang. Im ersten Sektor zeigten sich stets ihre Kontrahenten stärker, Streuer/Remme konnten hingegen in der mittleren Passage ihre Vorteile nutzen, kamen allerdings nicht so richtig von Reeves/Rosseau weg. Die Entscheidung fiel schließlich in der 6. Runde. Das schnelle Duo mit der „77“ zauberte eine absolute Spitzenzeit aufs Tableau (1:44.7) und zog im ersten Sektor sauber an Streuer/Remme vorbei. Streuer versucht anschließend zwar einen Konter zu setzen, konnte jedoch keinen Weg an Tim Reeves vorbeifinden.

Reeves/Rousseau setzten sich anschließend an der Spitze etwas ab und überquerten nach elf Runden als Sieger mit 3,9 Sekunden Vorsprung die Ziellinie. Dahinter kamen Bennie Streuer und Jeroen Remme auf Platz 2 ins Ziel. Eine reife Leistung für den erste kürzlich in den Rennbetrieb zurückgekehrten Bennie Streuer, der nach seinem Trainingsunfall in Oschersleben zu Beginn der Sidecar-Saison, einen langenen Weg der Rehabilitation hinter sich bringen musste und seit dem kaum Trainingsläufe absolvieren konnte.

Den dritten Platz auf dem Treppchen hätte man, nach ihrem bisherigen technischen Pech in Assen, den IDM Führenden Josef Sattler und Luca Schmidt durchaus gegönnt. Doch die Technik hatte an diesem Wochenende einmal mehr ihren eigenen Kopf. Sattler/Schmidt wurden anfangs der 9 Runde auf Platz 3 liegend plötzlich langsamer und durchfuhren sogar die Boxengasse, wodurch sie im Feld nach und nach zurück gereicht wurden.

Sie reihten sich schließlich als Achte in der Gesamtwertung erneut ins Renngeschehen ein und brachten mit elektronischen Problemen Position 6 in der IDM-Wertung nach Hause. Trotz sichtbarer Enttäuschung wertvolle Punkte für Sattler/Schmidt, die nun auf das zweite Rennen am Sonntag setzen.

Als Sieger in der IGG-internen 1000er Wertung konnten sich indes Mike Roscher und Anna Burkard über eine weitere Trophäe freuen. Roscher/Burkard kamen zunächst beim Start am Samstag ebenfalls nicht ganz so gut weg, rückten im Rennen jedoch vor bis auf Platz 3.

Position 4 in der Gesamtwertung ging an Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch. Das Duo war anschließend überglücklich über dieses Resultat und freute sich mit Platz 3 erneut bei der IDM auf dem Podest stehen zu können. Mit einer deutlichen Steigerung von 6 Sekunden im Vergleich zu den Rundenzeiten aus dem Vorjahr, eine Leistung die allen Grund zur Freude liefert für das Team aus dem Hause MRSC Gunskirchen.

Auch Max Zimmermann und Ferry Segers dürften mit ihrem 5 Platz in der Gesamtwertung am Samstag mehr als zufrieden gewesen sein, nachdem auch sie im ersten Freien Training und im Qualifying technische Probleme zu bewältigen hatten und anschließend den Motor tauschen mussten. Im Rennen lieferten sie sich anschließend einen schönen Zweikampf mit Markus Schwegler und Ondrej Kopecky. Das Duell entschieden Zimmermann/Segers schließlich für sich. Sie wurden vor Schwegler/Kopecky abgewunken, die den sechsten Platz einfuhren.

Auf Platz 7 folgten Helmut Lingen und Michael Prudlik. Sie holten damit den zweiten Platz in der Wertung der 1000ccm Gespanne. Josef Sattler und Luca Schmidt retteten sich als Achte ins Ziel, gefolgt von Kranenburg/Hahn (9.), Kapeller/Billich (10.), Nicholls/Mahl (11.), Rutz/Conil (12.) und Klok/Arnschek (13.).

Das zweite Rennen der Sidecar IDM startet am Sonntag um 16:50 Uhr und kann erneut via Onlinestream Live verfolgt werden. Diesen findet Ihr auf der Seite idm.de

Text: Doreen Müller-Uhlig

Fotos: FIM / ©Mark Walters

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