Seitenwagen WM: auch am Sonntag führte kein Weg an Schlosser/Fries vorbei

Am zweiten Tag beim Bonovo Sidecar Festival war es spürbar kühler als am Vortag. Bereits der Morgen bergrüßte das Fahrerlager bewölkt und anfangs noch mit leichtem Regen. Somit nutzten nur wenige Teams das WarmUp, um noch ein letztes Mal alles auf Herz und Niere zu testen. Bis zum Rennstart blieb es jedoch trocken.
Als die Lichter dann ausgingen, waren es zunächst Todd Ellis und Emmanuelle Clement mit ihrer LCR Yamaha, die, die Führung übernahmen. Tim Reeves und Kevin Rousseau waren Ellis/Clement jedoch von Beginn an dicht auf den Fersen, auch Markus Schlosser und Marcel Fries folgten auf Position 3 nicht weit entfernt.
Wie schon am Vortag kamen Bennie Streuer und Jeroen Remme an vierter Stelle vom Start weg, dahinter schlossen sich Stephen Kershaw und Ryan Charlwood als Fünfte und Ted und Vincent Peugeot an sechster Position der Spitze an. Pekka Paivarinta und Ilse de Haas reihten sich direkt hinter dem Vater-Sohn-Duo ein, aber Paivarinta und De Haas wollten schnell zur Spitzengruppe aufschließen.
Die Teams an der Spitze lagen auch im zweiten Rennen dicht beieinander und ließen sich zum Teil nur wenig Luft, nach hinten tat sich in den ersten Runden jedoch eine kleine Lücke zu Robb Biggs und Jeroen Schmitz auf, die bereits mit Lukas Wyssen und Thomas Hofer im Positionsduell lagen. Als nächstes waren Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch an der Reihe. Das deutsche Duo hatte wie manch andere Teilnehmer einen straffen Tagesplan vor sich, denn neben dem Seitenwagen WM gab es noch die zwei finalen Läufe in der IDM zu bestehen.
Gejagt wurde das Team Kimeswenger/Kölsch zu dem Zeitpunkt von Scott Lawrie und Shelley Smithies, die während des gesamten Rennens nicht locker lassen wollten. Am Ende des Feldes folgten Cable/Masters, Remse/Wechselberger, Endeveld/Crome, Vinet/Farnier und Gallerne/Bidault. Die vier Teams des hinteren Teil des Feldes lieferten sich einen engen Kampf bis in die achte Runde und gaben den Zuschauern allerhand an Überholmanövern zu sehen. Erst als Endeveld/Crome ausfielen und in Runde 9 Remse/Wechselberger ebenfalls das Rennen nicht fortsetzen konnten, zog sich diese Gruppe allmählich auseinander.
An der Spitze übernahmen derweil Reeves/Rousseau die Führung von Ellis/Clement und versuchten sich in Führung liegen abzusetzen, doch Schlosser/Fries nahmen die Verfolgung und legten zeitentechnisch noch einmal ein Müh zu. Reeves/Rousseau konnten Schlosser/Fries einige Runden lang auf Distanz halten, doch schließlich gelang es Markus Schlosser und Marcel Fries an ihnen vorbeizugehen. Tim Reeves und Kevin Rousseau hatten im Anschluss daran nicht mehr die Möglichkeit mit der starken Schweizer Paarung mitzuhalten.
Reeves/Rousseau belegten letztlich einen guten zweiten Platz, nachdem sie von Schlosser/Fries überholt worden waren. Der dritte Platz ging an Todd Ellis und Emmanuelle Clement. Die diesjährigen WM-Rookies konnten mit dem Führungsduo gut mithalten und freuten sich über einen weiteren Podestplatz in der Sidecar World Championship an diesem Wochenende.
Ein guter vierter Platz sprang für Bennie Streuer und Jeroen Remme heraus. Sie lagen im Rennen an sicherer Position, auch wenn Paivarinta/De Haas versuchten noch den Rückstand zu verkleinern, nachdem sie Kershaw/Charlwood und Peugeot/Peugeot überholen konnten. Paivarinta/De Haas kamen jedoch nicht mehr nah genug heran und fuhren anschließend ebenfalls ein eher eher einsames Rennen und wurden damit Fünfte.
Der sechste Platz ging Ted und Vincent Peugeot. Das französische Team war überglücklich, wie das Wochenende für sie gelaufen ist und werden sicher noch öfter für Aufsehen sorgen. Kershaw/Charlwood belegten den siebten Platz; auch für sie war es ein einsames Rennen.
Auch Biggs/Schmitz waren gut unterwegs bis ein Fehler in der hinteren Schikane sie ins Kiesbett schickte und sie dadurch Plätze abgeben mussten. Derweil ging es zwischen Kimeswenger/Kölsch und Lawrie/Smithies hart zur Sache. Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch gaben alles um sich gegen Lawrie/Smithies zur Wehr zu setzen, letztlich entschieden Lawrie/Smithies das Duell für sich und machten sich anschließend an die Verfolgung von Lukas Wyssen und Thomas Hofer.
Derweil versuchten Biggs/Schmitz verlorenen Boden wieder gut zu machen und Kimeswenger/Kölsch einzuholen, doch der Abstand war mittlerweile zu groß. Bigss/Schmitz kamen damit auf Rang elf hinter Kimeswenger/Kölsch ins Ziel, die einen guten zehnten Platz nach Hause bringen konnten. Auch Lawrie/Smithies kamen nicht mehr an Wyssen/Hofer heran, sie wurden Neunte hinter dem Schweizer Duo mit der Startnummer 41.
Cable/Masters kamen auf dem zwölften Platz ins Ziel. Vinet/Farnier wurden Dreizehnte, vor Gallerne/Bidault, die das Rennen auf dem vierzehnten Platz mit 2 Runden Rückstand auf die Führenden beendeten.
Somit war es ein mehr als erfolgreiches Wochenende für das Team um Markus Schlosser und Marcel Fries, die mit der Pole Position, zwei Rennsiegen und wie gestern mit der schnellste Rennrunde einer 1:32.247 und einem guten Punktepolster in der Weltmeisterschaft zum nächsten Rennen in Brands Hatch (England) in zwei Wochen reisen können.
Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig
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