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Seitenwagen WM: Birchalls feiern WM-Rückkehr mit Sieg

Nachdem bereits die Trainings und das Qualifying für manche Teams zum Vergessen war, hoffte man für das erste Rennen, dass sich das Wetter besser würde oder zumindest eine klare Entscheidung getroffen werden konnte, auf welche Regenreifen man setzen sollte. Doch den Gefallen tat der portugiesische Wettergott den WM-Teilnehmern an diesem Wochenende nicht.

Die Strecke trocknete stellenweise ab. Dennoch wurde das Rennen als „Wet Race“ gestartet und so überblieb einmal mehr den Teams die schwierige Wahl, ob Regenreifen oder Slickes zum Einsatz kommen sollten. Das sich einige damit schwer getan hatten, sollte sich im Rennverlauf wengig später zeigen. Denn nicht jedes Gespannduo traf hier die richtige Wahl.

Zunächst ging jedoch die Startampel aus und Tim Reeves und Kevin Rousseau zogen in der ersten Kurve an Todd Ellis und Emmanuelle Clement vorbei und setzten sich damit an die Spitze. Harry Payne und Mark Wilkes kamen als Dritte vom Fleck, gefolgt von Lukas Wyssen und Thomas Hofer, die ebenfalls einen großartigen Start hinlegten und damit auf dem vierten Platz, knapp vor Pekka Paivarinta und Ilse de Haas, landeten.

Ben und Tom Birchall belegten derweil den sechsten Platz, dahinter folgten Paul Leglise und Sebastien Lavorel auf dem siebten Platz, Robb Biggs und Jeroen Schmitz auf Acht. Markus Schlosser und Marcel Fries belegten nach dem Start derweil nur den elften Platz.

Für alle Teams wurde das erste Rennen teilweise eine waghalsige Angelegenheit, denn aufspritzender Regen sorgte für keine ideal Sicht auf die Kontrahenten und die Strecke verschwand nahezu in einer Gischtwolke.

Tim Reeves und Kevin Rousseau, die sich mit Ellis /Clement an der Spitze absetzten, schien dies zunächst wenig zu beeindrucken. Dahinter gerieten derweil Payne/Wilkes abzusetzen unter Druck von Wyssen/Hofer, die wiederum hinter sich Pekka Paivarinta und Ilse De Haas am Heck spürten. Aber auch Ben und Tom Birchall rückten immer näher und holten die Teams nach und nach ein. Das britische Brüderduo legte merklich einen Zahn zu und wählten bei den schwierigen Streckenbedingungen ihre Überholmanöver mit Bedacht.

Bis zur Mitte des Rennens lieferten sich schließlich Wyssen/Hofer, Payne/Wilkes, Paivarinta/De Haas und Kershaw/Charlwood einen spannenden Kampf, nachdem die Birchalls sie überholt hatten und Jagd auf die Spitze machten. Auch Bennie Streuer und Jeroen Remme befanden sich auf dem Vormarsch, sie holten immer weiter auf und überholten die vor ihnen liegenden Teams und machten damit Plätze gut.

Garnicht gut lief es derweil für die WM-Führenden Markus Schlosser und Marcel Fries. Die beiden Schweizer schienen sich bei der Reifenwahl verpokert zu haben und mussten an die Box um zudem einen Schaden am Vorderreifen zu beheben. Mit reichlich Rückstand kehrten sie auf die Strecke zurück und hielten weiter an ihrem Titeltraum fest.

An der Spitze konnten zwischenzeitlich Ben und Tom Birchall die Führung übernehmen. Sie lagen weit vor Reeves/Rousseau und Streuer/Remme, die sich wiederum vor Ellis/Clement setzen konnten. Dann überschlugen sich jedoch die Ereignisse und führten zu einem jähen Ende des ersten Rennens. Zunächst fielen Tim Reeves und Kevin Rousseau in der dreizehnten Runde mit einem technischen Problem aus. Als nächstes erwischte es Paul Leglise und Sebastien Lavorel.

Die Franzosen hatten einen Ausrutscher und verunfallten mit ihrem Gespann auf Position vier liegend. Das Gespann wurde in Mitleidenschaft gezogen, Fahrer und Beifahrer blieben dabei unverletzt. Das Rennen wurde jedoch mit roter Flagge abgebrochen und für beendet erklärt.

Damit ging der Sieg an Ben und Tom Birchall, die mit einer 1:49.633 gleichzeitig die schnellste Rundenzeit des Rennens fuhren. Über einen großartigen, aber hart umkämpften zweiten Platz konnten sich Bennie Streuer und Jeroen Remme freuen. Todd Ellis und Emmanuelle Clement belegten den dritten Platz und verringerten damit ihren Rückstand auf Schlosser/Fries in der Meisterschaft.

Pekka Paivarinta und Ilse de Hass kamen auf Platz 4. Craig Currie und Justin Sharp wurden Fünfte. Harry Payne und Mark Wilkes überquerten die Ziellinie vor Lukas Wyssen und Thomas Hofer als Sechste, Wyssen/Hofer wurden Siebte. Stephen Kershaw und Ryan Charlwood kamen auf Platz 8, gefolgt von Robb Biggs und Jeroen Schmitz wurden gute Neunte. Claude Vinet und Melanie Farnier konnten sich vor Stéphane Gadet und Valentin Pirat auf dem zehnten Platz halten, Gadet/Pirat wurden Elfte mit einer Runde Rückstand auf die anderen Teams.

Markus Schlosser und Marcel Fries hatten nach ihrem unfreiwilligen Boxenstopp zwei Runden Rückstand und wurden Zwölfte. Der Druck lastete folglich schwer auf dem Schweizer Duo, denn im zweiten Rennen musste nun alles passen, um den WM-Titel wirklich mit nach Hause nehmen zu können. Todd Ellis und Emmanuelle Clement konnten indes weiter auf die Gelegenheit hoffen, Schlosser/Fries doch noch den Titel abnehmen zu können.

Text: Doreen Müller-Uhlig

Foto: FIM Sidecar World Championship

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