Seitenwagen WM: „Schweizer Uhrwerk“ zurück an der Spitze

Auch am zweiten Renntag der Seitenwagen Weltmeisterschaft meinte es der Wettergott gut mit den Teams in Le Mans. Bei herrlichem Sonnenschein rollten die Teilnehmer in Richtung Vorstart. Erneut 18 Runden standen auf der Uhr und anders als am Vortag fehlte am Samstag keines der qualifizierten Teams in der Startaufstellung, denn das Team um Harry Payne und Mark Wilkes hatte bis zur letzten Minute alle Hände voll zu tun und wurde genau rechtzeitig fertig, um beim zweiten Rennen der Saison wieder mit an den Start gehen zu können.
Als die Startlichter erloschen, legten Lukas Wyssen und Thomas Hofer nahezu einen Traumstart hin. Allerdings waren sie etwas zu früh am Gas und kassierten hierfür von den wachsamen Augen der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe durch die Boxengasse.
Die Teams an der Spitze sortierten sich derweil neu und wiedetr einmal zeigten sich Tim Reeves und Kevin Rousseau als führendes Gespann vor dem restlichen Fahrerfeld. Ihnen saßen aber wie bereits am Vortag Todd Ellis und Emmanuelle Clement im Nacken, auch Markus Schlosser und Marcel Fries mit ihrer LCR Yamaha waren auf Position 3 liegend, nicht weit entfernt.
In der dritten Runde steuerten Lukas Wyssen und Thomas Hofer die Boxengasse an, um ihre Strafe abzusitzen. Sie sortierten sich anschließend als 15. wieder in das hintere Teilnehmerfeld ein. Von ganz weit hinten nach vorn mussten auch Harry Payne und Mark Wilkes ihren Weg bahnen. Nach ihrem Crash im gestrigen Qualifying war allerhand am Gespann zu tun. Das Duo musste von der letzten Reihe aus ins Rennen starten, lag nach vier Runden jedoch bereits auf Rang 10 und schob sich bis auf den achten Platz heran. Zwischenzeitlich eroberten sie sich sogar den siebten Rang, welcher ihnen jedoch von Lukas Wyssen und Thomas Hofer wieder abgenommen wurde.
Während dessen gingen bei Bennie Streuer und Kevin Kölsch erneut die Lichter aus. Bereits am Vortag hatte das Duo im ersten Rennen Pech und beendete mit einem technischen Problem das Rennen vorzeitig. Auch am Samstag lief es für die beiden leider nicht besser, denn in der fünften Runde war es für sie aufgrund eines elektrischen Problems vorbei.
Derweil ging es an der Spitze weiter munter zur Sache. Vier Teams lagen hier dicht beieinander und versuchten sich gegenseitig im Kampf um die Führung auszustechen. Nach der halben Renndistanz waren es schließlich Markus Schlosser und Marcel Fries, die sich gegen Ellis/Clement durchsetzten und Reeves/Rousseau auf Platz 1 ablösten. Dabei legten die Schweizer, wie bereits während im ersten Rennen am Karfreitag eine stattliche Geschwindigkeit an den Tag.
Als einziges Duo konnten Schlosser/Fries Runde für Runde immer wieder neue Spitzenzeiten im 1.43er Bereich abrufen und somit recht zügig einen komfortablen Vorsprung auf ihre Verfolger herausfahren. Mit gut 4 Sekunden Vorlauf drehten sie so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk ihre Runden und fuhren ungefährdet ihren ersten Saisonsieg ein. Neben räumten Schlosser/Fries mit einer 1:43.504 die schnellste Rundenzeit ab.
Todd Ellis und Emmanuelle Clement machten zum Schluss auch nochmal Boden gut und zogen ebenfalls an Reeves/Rousseau vorbei und setzten sich auf den zweiten Platz.
Auch Stephen Kershaw und Ryan Charlwood konnten Reeves/Rousseau schon vor sich sehen und holten Zeit auf. Reeves/Rousseau behielten allerdings die Nase vorn und ließen sich ihren dritten Platz nicht mehr abnehmen.
Ein großartiger vierter Platz ging damit an Stephen Kershaw und Ryan Charlwood. Den fünften Platz belegten Ted und Vincent Peugeot. Paul Leglise und Melanie Farnier wurden Sechste, gefolgt von Lukas Wyssen und Thomas Hofer auf Position 7. Harry Payne und Mark Wilkes wurden großartige Achte und waren mit diesem Ergebnis am Ende des Tages mehr als zufrieden.
Der neunte Platz ging an Janez Remse und Manfred Wechselberger. Cedric und Arnaud Pierard belegten den zehnten Platz, gefolgt von Claude und Cyril Vinet auf Position 11. Philippe Le Bail und Serge Leveau wurden 12. Philippe Gallerne und Jean-Philip Bouchard (13.) und Stéphane und Tristan Gadet (14.) rundeten die Ergebnisliste ab.
Viel Zeit sich nach diesem aufregenden Wochenende zu sortieren, bleibt den WM-Teams allerdings nicht, denn bereits in einer Woche geht es in Assen zum nächsten Lauf der Seitenwagen Weltmeisterschaft.
Mehr Infos zur Seitenwagen WM, sowie alle Ergebnisse könnt Ihr nochmal HIER abrufen.
Text: Doreen Müller-Uhlig
Foto: Team Schlosser
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