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Sidecar Trophy: Doppelsieg für ein Geburtstagskind

Das Hauptrennen am Sonntag zeichnete ein ähnliches Bild, wie bereits das Sprintrennen einen Tag zuvor. Erneut konnte ein schnelles 1000ccm Gespann sich vom Start an direkt an die Spitze setzen und seine Position von da an bis ins Ziel behaupten.

Die Vortagessieger Mike Roscher und Anna Burkard bogen erneut als führendes Gespann in die erste Kurve ein, auch diesmal hießen ihre direkten Verfolger Josef Sattler und Luca Schmidt. Innen folgte das dicht beieinanderliegende Mittelfeld, zunächst noch angeführt von Peter Schröder und Lukas Krieg. Dicht dahinter jagten jedoch Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch hinterher.

Enrico Wirth und Werner Lüttke lagen indes zunächst in der ersten Kurve Kopf an Kopf mit Tim Reeves und Kevin Rousseau und hatten auf dem Buchhübel dann die Nase vor der britisch-französischen Paarung. Etwas mehr als eine Gespannlänge dahinter folgten Max Zimmermann und Ronja Mahl, sie hatten wiederrum Merkens/Roick, Göttlich/Neubert, Kapeller/Billich und Talens/Claeys im Schlepptau.

Während auf der Strecke bereits die wilde Hatz in vollem Gang war, warteten zwei Gespanne in der Boxengasse darauf ebenfalls am Rennen noch teilnehmen zu können. Andre Hummel musste nach dem Wechsel seines Beifahrers aus der Boxengasse als letztes starten und eilte, nun mit Katrin Arnschek an Bord dem Fahrerfeld hinter.

Etwas weiter hinten standen derweil die Gebrüder Birchall in der Boxengasse, welche zuvor nach der Einführungungsrunde abgebogen waren und noch einmal einen prüfenden Blick aufs Gespann warfen. Im Interview am Vortag verriet Gespannpilot Ben Birchall, dass man im Hauptrennen einen neuen Motor für die TT testen wolle und es somit langsam angehen möchte. Ben und Tom Birchall durften anschließend das Rennen noch einmal aufnehmen und nutzten die verbleibenden Runden, um ihren Motor, ohne irgendwelche Angriffsmanöver nach vorn, für die TT einzufahren.

Während die einen wieder das Rennen aufnahmen, war für zwei andere Teilnehmer nach nur wenigen Runden das Hauptrennen vorbei. Max Zimmermann und Ronja Mahl hatten am Vortag bereits mit einem technischen Problem zu kämpfen, im Sprintrennen sorgte ein Steinschlag dafür, dass sie nach wenigen Runden Ende Start-Ziel rausfahren mussten. Auch Tim Reeves und Kevin Rousseau stoppten derweil in der Box und fuhren anschließend bis zur Rückführungsstraße weiter und beendeten damit ihr Rennen vorzeitig.

Auf der Strecke hatte sich derweil das Fahrerfeld deutlich durchsortiert. Mike Roscher und Anna Burkard führten nach fünf Runden mit knapp 0,833 Sekunden Vorsprung vor Josef Sattler und Luca Schmidt. Die Top 2 hatte sich mittlerweile etwas vom Rest abgesetzt. An dritter Stelle konnten sich Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch ebenfalls in eine sichere Position bringen. Peter Schröder und Lukas Krieg folgten ihnen mit gut 5 Sekunden Rückstand, hinter dem Schweizer Routinier war ebenfalls genug Platz zum Atmen bevor das erste Trophy 600- Gespann mit Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke auf der Start-Ziel-Geraden auftauchte.

Auch die deutsche Paarung musste keinen Angriff von hinten fürchten. Sie hatten ebenfalls einen komfortablen Vorsprung zu Lennard Göttlich und Uwe Neubert, welche zu dem Zeitpunkt auf Platz 6 folgten. Bis zur Zielflagge sollte sich auch nichts mehr an diesen Platzierungen ändern, auch wenn es zwischenzeitlich so aussah, als könnten Josef Sattler und Luca Schmidt noch einmal den Führenden dicht auf den Pelz rücken.

Mike Roscher und Anna Burkard legten jedoch noch einmal nach und zauberten eine 1:33er Rundenzeit aus dem Hut. Damit war auch der zweite Sieg den Beiden nicht mehr zu nehmen. Nach dem technischen Aus am Vortag freuten sich jedoch auch Josef Sattler und Luca Schmidt über den zweiten Platz im Zieleinlauf und das gelungene Training für geplante IDM Veranstaltung in Schleiz.

Auf Rang 3 überquerten Peter Kimeswenger und Kevin Kölsch die Ziellinie. Hinter ihnen wurden Peter Schröder und Lukas Krieg Gesamtvierte. In der Trophy 1000 Wertung bedeutete dies den zweiten Platz für die punkteberechtigte Paarung. Als Fünfte in der Gesamtwertung beendeten Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke ihr zweites gemeinsames Rennen. Die volle Punktezahl in der Trophy 600 war den beiden damit sicher.

Hilbert Talens und Frank Claeys wurden Siebte, sie komplettierten somit das Podium bei den 1000ern. Ihnen folgten Stefan Merkens und Enrico Roick auf Platz 8., sowie Franz Kapeller und Markus Billich auf Position 9. Damit war auch bei den 600ern das Podest vollständig.

Günther Bachmaier und Steffen Rähder wurden Gesamtzehnter. Ihnen folgten Currie/Sharp auf 11., Klok/Laudy auf 12., Heck/Pendras auf 13., Damaschke/ Sabaschus auf 14. und Hummel/Arnschek auf 15. Ben und Tom Birchall wurden in der Ergebnisliste schließlich als 16. mit Rundenrückstand aufgeführt. Rainer und Tanja Crome sahen indes die Zielflagge leider nicht, auch Chris Baert und Alica Roba schieden vorzeitig aufgrund eines technischen Problemes aus.

Stimmen aus dem Trophy-Fahrerlager:

Josef Sattler (Gaststarter IDM)

„Ich habe ein Problem mit der Elektrionik gehabt. Die Lichtmaschine ist kaputt gewesen. Heute hatten wir eigentlich wieder einen guten Start, sind aber hinter Mike fest gesteckt und wollten nicht viel riskieren. Zum Schluß sind wir nochmal näher ran gekommen, aber gleichzeitig hatten wir mit den Überrundungen bisschen zu tun und ich dachte mir, eh etwas passiert. Wir konnten zwar nicht so ganz unsere Runden fahren durch die langen Geraden, aber so sind wir mit uns zufrieden. Wir sind soweit mit allem durch, was wir probieren wollten.“

Anna Burkard (Trophy 1000- 1.Platz)

„Gejagt zu werden empfinde ich persönlich immer als nicht so schön. Der Jäger zu sein, ist eigentlich schöner. Ich fühlte mich das ganze Rennen über immer gejagt. Man sieht immer den Gegner hinter sich und sieht wo er es überall probiert und als Beifahrer denkt man sich, ob dabei auch alles gut geht. Aber es macht natürlich trotzdem Spaß.“

Enrico Wirth (Trophy 600- 1.Platz)

„Das Rennen heute war eigentlich fast ein Abbild von gestern. Wir haben wieder einen guten Start hingelegt und waren vorn direkt mit dabei und konnten dann sauber im Rennen unser Tempo fahren und haben unseren Rhythmus gefunden. Ich hätte sicher zum Schluß noch etwas nachlegen können, wollte ich aber nicht, denn wir wollten erst einmal Routine reinbekommen, mit dem neuen Gespann und dem neuen Beifahrer und waren sehr zufrieden wie es gelaufen ist. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied zu vorher. Vorn in der Lenkung ist es viel nervöser und da muss ich mich nach zehn Jahren F2 fahren doch erst einmal dran gewöhnen. Aber ich denke, dass ist mir schon ganz gut gelungen.“

Uwe Neubert (Gaststarter IDM)

„Im Großen und Ganzen lief es perfekt für uns, denn Lennard ist ja noch nie in Schleiz gewesen und man muss sich auch erst einmal mit der Strecke anfreunden. Im Rennen lief es ganz gut, durch die Überrundungen büßt man natürlich auch etwas ein und dadurch, dass wir insgesamt hier noch nicht viel Runden gefahren sind, kann man noch nicht genau sagen wo man etwas mehr aufpassen muss. Für die IDM war diese Vorbereitung wichtig und somit kann man schon viel besser gegenhalten. Wir haben noch ein paar verschiedene Fahrwerkseinstellungen probiert und sind gestern extra aus der Boxengasse gestartet um einmal von hinten zu kommen und Überholen zu müssen. Lennard hat das gut gemacht. Es hat sich das ganze Wochenende über gut entwickelt!“

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

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