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Sidecar Trophy: Schwimmstufe in Most erfolgreich absolviert – Kimeswenger/Sedlacek im 1. Rennen Sieger

Nur wenige Tage nach dem spannenden Race Weekend in der Eifel ging es für die Internationale Sidecar Trophy weiter. Mit Most wartete Klassiker für die Seitenwagen in ihrem diesjährigen Rennkalender. Der böhmische Kurs in der Grenzregion zählt seit Jahren zu den beliebten Veranstaltungen, nicht zuletzt da Jahr für Jahr immer wieder an dem 4212 Meter langen Autodrom gearbeitet wurde und Erneuerungen durchgeführt wurden.

So konnte sich bereits vor kurzem die IDM von der neuen Asphaltdecke überzeugen. Auch die 22 Starter der Sidecar Trophy verschafften sich am Freitag zunächst einen ersten Eindruck von den veränderten Streckenbedingungen. Das Freie Training zählt wie jedes Jahr als zusätzliches Angebot zum eigentlichen Zeitprogramm und wurde von den Teilnehmern rege genutzt, jedoch kündigte sich schon da erste Regenfronten am bewölkten Horizont an.

Die Qualifyings

Der Samstagmorgen blieb zunächst noch trocken. Als es gegen 10:00 Uhr ins erste Qualifying ging, hatte es jedoch bereits deutlich aufgefrischt. Die schnellste Rundenzeit der ersten Session ging schließlich an die IDM-Gäste Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek vom MRSC Gunskirchen. Dahinter wurden Mike Roscher und Anna Burkard mit einer 1:47.045 schnellstes 1000ccm Gespann im Feld.

Platz 3 sicherten sich die Joni und Tero Manninen, gefolgt von Lennard Göttlich und Uwe Neubert den Trophy 600 Meistern des Vorjahres. Ihnen auf den Fersen lagen Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke, das Duo brachte die fünftschnellste Rundenzeit aufs Tableau. Markku Artiola / Matti Liekari (6.), Franz Kapeller / Markus Billich (7.), Hilbert Talens / Frank Claeys (8.), Stefan Merkens / Enrico Roick (9.) und Peter Schröder mit Peter Krieg rundeten die Top 10 ab.

Bis zum zweiten Qualifying am Nachmittag verfolgten alle Starter gespannt was sich am Himmel tat. Pünktlich zur Mittagspause hatte es bereits das erste Mal begonnen zu regnen. Die Regenfront richtete sich bis 14:05 Uhr über dem Automotodrom ein und so wurde das zweite Zeitentraining förmlich zu einem unfreiwilligen Schwimmunterricht. So war es auch nicht verwunderlich, dass im Endeffekt nur 14 Gespanne eine gezeitete Runde zu Stande brachten und die Zeit dafür nutzten, ihre Fähigkeiten auf nasser Fahrbahn zu verbessern.

Wirklich schneller Rundenzeiten als am Morgen kamen bei der Wasserfahrt und der teils schlechten Sicht so nicht zu Stande. Als schnellstes Duo absolvierten Lennard Göttlich und Uwe Neubert ihre Schwimmstufe mit einer Zeit von 2:11.133. Ebenso wie Kimeswenger/Sedlacek hielten Göttlich/Neubert fast die kompletten 20 Minuten durch und spulten Runde für Runde ihr Trainingsprogramm fleißig ab.

Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek kamen so nach acht gefahrenen Runden mit 0,113 Sekunden Rückstand auf Platz 2, gefolgt von Michael Grabmüller und Ronja Mahl auf 3., Franz Kapeller und Markus Billich auf 4. und Joni und Tero Manninen auf Platz 5.

Die Startaufstellung für die zwei bevorstehenden Rennen ergab sich somit aus den schnellsten Zeiten des ersten Qualifyings. Damit ging die Pole Position an Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek. Neben ihnen hatten sich Mike Roscher und Anna Burkard die zweite Startposition erarbeitet. Dahinter sollte auch das Duo Manninen theoretisch seinen Platz einnehmen.

Das 1. Rennen

Doch sowohl Roscher/Burkard wie auch Joni und Tero Manninen fehlten auf dem Starting Grid als 17:40 die Startphase eingeläutet wurde. Roscher/Burkard hatten im ersten Qualifying mit technischen Problemen zu kämpfen und konnten nicht am Rennen teilnehmen. Bei Manninen/Manninen folgte das technische Aus in der Einführungsrunde. Beide steuerten direkt die Boxengasse an, ohne überhaupt ins Rennen starten zu können.

Somit tat sich eine große Lücke zwischen Kimeswenger/Sedlacek und dem restlichen Verfolgerfeld auf. Als die Startampel schließlich erlosch, verbummelte Peter Kimeswenger etwas den Start. An seiner Führung im Rennen konnte dies jedoch keinen Abbruch tun. Von der ersten Runde an zogen das leuchtengrüne Duo mit der Startnummer 11 dem restlichen Feld davon und hatte im gesamten Rennverlauf immer reichlich Luft zu den folgenden Kontrahenten, die sich um die Podestplätze duellierten.

Die zweite Position übernahmen da zunächst Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke. Ihnen folgten direkt Markuu Artiola und Matti Liekari, jeweils mit einem leichten Abstand zueinander. Enger war es in der ersten Runde hingegen in der darauffolgenden Gruppe, bei der zunächst Lennard Göttlich und Uwe Neubert die Nase vor Hilbert Talens und Frank Claeys hatten. Ihnen folgten wieder Franz Kapeller und Markus Billich mit Stefan Merkens und Enrico Roick im direkten Schlepptau. Aber auch Schröder/Krieg und Grabmüller/Mahl hielten den Anschluss.

Erstes „Gerangel“ auf der Strecke gab es derweil bereits noch eine Verfolgergruppe weiter hinten. Dort kam es zum Kontakt zwischen Jürgen Damaschke und Jürgen Sabaschus als diese von außen ganz knapp von Kim Caspersen und Emil Munk überholt wurden. Beste Sicht auf das Geschehen vor ihnen hatten zu dem Zeitpunkt Rainer und Tanja Crome, die direkt hinter den beiden Mitstreitern folgten. Allerdings konnte das Duo nicht mehr aus erster Reihe verfolgen, wie sich der Kampf vor ihnen weiter entwickeln sollte, denn für Crome/Crome war nach der ersten Runde schluß. Das Duo beendete ihr Rennen unfreiwillig vorzeitig.

Derweil ging der Wettkampf auf der Strecke weiter. An der Spitze hielt sich weiterhin das Team vom MRSC Gunskirchen souverän in Führung. Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke folgten ihnen weiterhin auf Platz 2 um den Kurs, wurden jedoch nach und nach langsam von den Gästen aus Finnland eingeholt. Während im Kampf um Platz 2 der Vorsprung langsam dahin schmolz, ging es etwas weiterhinten bereits im Dreikampf gut zur Sache. Auf den Plätzen 7,8,9 lieferten sich Lingen/Pinkert, Merkens/Roick und Grabmüller/Mahl miteinander einen Schlagabtausch nach dem nächsten. Immer wieder kam es hier zu Positionswechseln untereinander. Helmut Lingen und Felix Pinkert behielten bis fast zum Schluß zunächst die Oberhand, mussten sich in der letzten Runden dann doch Stefan Merkens und Enrico Roick geschlagen geben, als dies im letzten Sektor an ihnen vorbeizogen.

Michael Grabmüller und Ronja Mahl taten es ihnen gleich und zogen ebenfalls vorbei, jedoch wurde es hier noch einmal kurz eng zwischen Grabmüller/Mahl und Lingen/Pinkert. Beide berührten sich beinahe auf der Gegengeraden. Im Duell lagen derweil Jord Klok und Carmen Laudy mit Kim Caspersen und Emil Munk im Kampf um Platz 10 große Teile des gesamten Rennens eng beisammen, bis zum Schluß hielten die beiden Sichtkontakt zueinander.

Mehr als nur Sichtkontakt gab es schließlich ganz vorn im Feld. Dort hatten sich Artiola/Liekari ganz dicht an Wirth/Lüttke herangearbeitet und zogen in der fünften Runde an dem deutschen Duo vorbei. Auch Hilbert Talens und Frank Claeys konnten Wirth/Lüttke wenig später passieren und nahmen von da an die Verfolgung zu Artiola/Liekari auf. Bis auf Zweizehntel kamen die Holländer an das schnell 1000er Gespann aus dem hohen Norden heran. Artiola/Liekari ließen sich den Sieg in der 1000er Klasse jedoch nicht mehr streitig machen.

Auch Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek fuhren nach sieben Runden mit deutlichem Vorsprung schließlich zum Sieg. 5,298 Sekunden betrug ihr Vorsprung bei Zieleinfahrt. Dahinter kamen Artiola/Liekari auf Rang 2 und holten sich, wie bereits erwähnt damit den Sieg in der Trophy 1000-Klasse. Platz 3 in der Gesamtwertung und Platz 2 bei den 1000ern ging an Talens/Claeys. Ihnen folgten Peter Schröder und Lukas Krieg aufs Podest. Sie wurden im Rennen gesamt als Fünfte gewertet.

Der Sieg in der 600er Klasse ging hingegen einmal mehr an Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke. Nach dem anfänglichen Kampf an der Spitze ließ der Ascherslebener die leistungsstärkeren 1000er vor sich ziehen und räumte damit strategisch sicher die volle Punktzahl in der Trophy 600 ab. Platz 2 holten sich Frank Kapeller und Markus Billich. Das Treppchen komplett machten Stefan Merkens und Enrico Roick, welche als Gesamt-Siebte das Ziel sahen.

Dahinter folgten Michael Grabmüller und Ronja Mahl auf Rang 8. Helmut Lingen und Felix Pinkert wurden 9., Jord Klok und Carmen Laudy 10., Kim Caspersen und Emil Munk 11., Bernd Kraus und Axel Braunshausen 12., Jürgen Damaschke und Jürgen Sabaschus 13., Andre Hummel und Petra Hummel 14., Jaanus Kompus und Steffen Rähder 15., Chris Baert und Alice Roba 16. Charly Suter und Tomas Maixner rundeten das Feld als Siebzehnte ab.

Stimmen nach dem Rennen

Markuu Artiola (Artiola Sidecar Racing)

„Ich denke der Start war ganz gut, er war nicht perfekt aber in Ordnung. Ich merke dann doch langsam das Alter, meine Reflexe beim Start waren nicht so schnell. In der ersten Schikane hatte ich hingegen einen guten Platz um durchzukommen. Zunächst lag das Team Wirth die erste Zeit vor mir. Zum Schluss hatte ich Talens direkt hinter mir. Das letzte Mal als ich hier war, ist lange her das war 2014. Ich war damals noch drei Sekunden schneller als heute, aber das Rennen lief heute trotzdem gut. Ich mag die Strecke eigentlich sehr, das Einzige was ich nicht so gut finde ist die erste Schikane. Für Morgen habe ich keine besonderen Pläne, ich hoffe das alles gut klappt und auch die Technik gut mitspielt.“

Peter Kimeswenger (MRSC Gunskirchen)

„Wir sind als Gast da und freuen uns, dass wir wieder bei der Sidecar Trophy dabei sein dürfen. Wir benutzen das Wochenende als willkommenes Training. So hat es ganz gut funktioniert. Wir sind beim Start etwas verhalten weggekommen. Das wollen wir morgen besser machen. Die Strecke hatte nicht viel mehr von den Zeiten hergegeben, das lag denke ich noch an der Restfeuchte vom Regen vorher, trotzdem ist alles gut gegangen.“

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

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