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Sidecar Trophy: 1. Renntag nach strahlendem Auftakt ins Wasser gefallen

An diesem Wochenende geht es für die Internationale Sidecar Trophy in die nächste Runde. Für das fünfte von sechs Rennwochenenden hat sich die beliebte Gespannserie besonders herausgeputzt und brachte ein voll bepacktes Starterfeld mit zahlreichen Gaststartern und bekannten Gesichtern mit nach Österreich.

Zu den permanenten Teilnehmern, die wie in den Jahren zuvor in zwei getrennten Wertungen antreten, gesellten sich auch Teams der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft, welche das Rennwochenende als Vorbereitung für den nächsten Lauf der IDM Sidecar Anfang September nutzen wollten, aber auch einige neue Gesichter wagten sich auf den Red Bull Ring.

Mit drei Trainingssessions und drei Rennen stand allerhand Fahrzeit für die 30 Gespanne zur Verfügung, von denen allerdings nur 28 auf einen festen Startplatz hoffen durften. Doch die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten, dass längst nicht alle Gespanne die drei Trainings auf der technisch anspruchsvollen Strecke überstanden und so durften die zwei Warteplätze-Gästeteams Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek sowie Josef Sattler und Luca Schmidt auf eine mögliche Teilnahme an dem ersten Sprintrennen am Samstag hoffen.

Das 1. Training

Als erste Gruppe am Morgen läutete die Sidecar Trophy zunächst die 19. Rupert Hollaus Rennen – Racing Days ein. Bei strahlendem Sonnenschein am ging es für alle Teilnehmer die ersten 20 Minuten um den 4316 Meter langen Kurs. Für die ehemalige Trophy 1000 Champions Axelsson/Neilands war das Wochenende jedoch bereits nach 6 Runden, aufgrund technischer Probleme vorzeitig beendet. Somit forderte der Red Bull Ring sein erstes „Technik-Opfer“. Die Tabellenführung ging derweil an Josef Sattler und Luca Schmidt, mit einer 1:42.035, gefolgt von Kimeswenger/Sedlacek (2.)., Roscher/Burkard (3.), Wirth/Lüttke (4.) und Zimmermann/Mahl auf Platz 5.

Die Qualifyings

Kurz vor der Mittagspause folgte schließlich das erste Zeitentraining, von erneut 20 Minuten.  Diesmal kamen bis auf Stefan Merkens und Ady Kolloch alle Teams gut über die Runden, trotz gestiegener Temperaturen und feucht-warmen Bedingungen. Auch Merkens/Kolloch ereilte wie zuvor die Schweden ein technischer Defekt nach dem fünften Umlauf. Die Deutschen beeilten sich mit dem Motorenwechsel um am zweiten Qualifying drei Stunden später wieder teilnehmen zu können.

Als schnellstes Duo wurden nach dem ersten Qualifying abermals Josef Sattler und Luca Schmidt gewertet. Die amtierenden Deutschen Meister verbesserten sich nochmal um eine Sekunde im Vergleich zum Freien Training. Auch die folgenden Teams legten alle nochmal einen Zahn zu. So rutschten Mike Roscher und Anna Burkard mit einer 1:42.415 auf Platz 2, gefolgt von Kimeswenger/Sedlacek auf 3., Wirth/Lüttke mit einer 1:43.270 auf 4. vor Talens/Claeys, die als Fünfte das Zeitentraining beendeten.

Gegen 15:00 Uhr stand bereits das zweite Qualifying für die Seitenwagen auf dem Plan, abermals blieben 20 Minuten Zeit, um sich für das bevorstehende Rennen besser platzieren zu können. Jedoch sorgte ein Vorfall auf der Strecke, der die rote Flagge zum Vorschein brachte für eine kurzzeitige Unterbrechung des zweiten Zeitentrainings.

Nach dem jedoch klar war, dass es sich bei dem ausgefallenen Gespann nur um eine Panne handelte, durften die Teams erneut auf der Strecke auf Zeitenjagd gehen. Während auch hier der ein oder andere noch einmal mehr aus seinem Gespann herausholen konnte, wurde die Nachmittagssession für einige Teilnehmer zu einer echten Zerreißprobe in Sachen Technik.

Insgesamt vier weitere technische Ausfälle gab es nach dieser Session zu beklagen. So traf es zunächst unseren Lokalmatadore Franz Kapeller und Markus Billich mit einem Motorschaden. Auch Charly Suter und Thomas Maixner haderten mit einem nicht ganz rund laufenden Motor und stellten nach dem Qualifying ihre 1000er Kawasaki auf den Kopf. Fragende Blicke gab es zudem bei Peter Schröder und Lukas Krieg, sie ließ ebenfalls der Motor ihrer Suzuki im Stich. Van Soest/Duivemann hatten hingegen technische Schwierigkeiten anderer Natur zu beklagen.

Während für Peter Schröder schnell klar war, dass der Motorwechsel innerhalb der zu verbleibenden Zeit nicht so rasch zu wechseln war, ging es im Zelt von Franz Kapeller und Markus Billich eilig zur Sache. Im Rekordtempo wurde mit vielen helfenden Händen die 600er Yamaha wieder flott gemacht. Genau rechtzeitig um den Start ins Sprintrennen nicht zu versäumen.

Auch Charly Suter und Thomas Maixner wollten es nach einer gründlichen Fehlersuche doch probieren und rollten mit den anderen 27 Teams an den Start.

Auf ins 1. Rennen

Durch den technischen Ausfall der einzelnen Teams durften sich auch Josef Sattler und Luca Schmidt auf den Weg in Richtung Vorstart machen und auf ihrer erkämpften Pole Position Aufstellung nehmen. Neben ihnen bezogen Mike Roscher und Anna Burkard ihre Stellung. In Startreihe zwei schauten derweil Enrico Wirth und Werner Lüttke sowie Hilbert Talens und Frank Claeys gespannt in den wolkenverhangenen Himmel, denn aus dem Tal heraus kündigte sich ein Unwetter an.

Doch auch die Teams in den folgenden Startreihen, darunter Göttlich/Neubert auf 5., Kimeswenger/Sedlacek auf 6., Zimmermann/Mahl auf 8., Lingen/Pinkert auf 9., Bachmaier/Conil auf 10. entschieden sich im Vorfeld dazu das Sprintrennen auf Slicks bestreiten zu wollen. Als die Startampel erlosch, setzte jedoch der Regen ein und verwandelte nach und nach den Red Bull Ring in eine gefährliche Rutschpartie.

Josef Sattler und Luca Schmidt kamen zunächst beim Start noch gut vom Fleck weg und konnten ihre Führung in der ersten Runde behaupten. Auch Mike Roscher und Anna Burkard hielten sich auf Kurs. Dahinter kam nach den ersten gefahrenen Metern bereits Bewegung in die Sache. Talens/Claeys lieferten sich ein Duell mit Wirth/Lüttke und zogen wenig später an ihnen vorbei. Anschließend lagen Wirth/Lüttke im Zweikampf mit Zimmermann/Mahl während Sattler/Schmidt von Kimeswenger/Sedlacek in Beschlag genommen wurden.

Lingen/Pinkert setzten sich derweil innen an Roscher/Burkard vorbei. Auch das Mittelfeld lag dich beieinander und sorgte für einige Positionskämpfe trotz immer stärker werdenden Regens.

Die sich verschlechternden Streckenbedingungen machten sich allerdings immer mehr bemerkbar und immer mehr Teams kamen mit ihren Slicks ins Rutschen und mussten teilweise unfreiwillig erweiterte Streckenbereiche, wie die „Long Lap-Strafrunde“ nutzen, um sich auf der Strecke halten zu können.

Wenig überraschend folgte somit nach der dritten angefangenen Runde, der Abbruch des Rennens mit roter Flagge. Aus Sicherheitsgründen wurde das Rennen anschließend nicht neu gestartet und konnte aufgrund der fehlenden 2/3 nicht gewertet werden.

Die Teams haben somit am Sonntag erneut die Möglichkeit herauszufinden, wer in Österreich den Roten Bullen bezwingt und die begehrten IGFC-Trophäen aus dem Silber- und Goldlauf mit nach Hause nehmen darf.

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

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