Skip to content

Sidecar Trophy: Roscher/Burkard mit der besten Strategie im Goldrace

Das Hauptrennen der Internationalen Sidecar Trophy wurde erneut zu einem wahren Schachspiel für die Regenspezialisten unter den Teilnehmern, denn bis zum Start am Nachmittag war nicht ganz klar, welche Bereifung die beste Wahl für die vorherrschenden Streckenbedingungen sein würden.

Knapp eine halbe Stunde vor dem Start ins Goldrace hatte es zu regnen begonnen, dennoch keine klare Sache, denn während es auf der Start-Ziel-Geraden wieder nahezu trocken wurde, waren andere Teile des Red Bull Rings komplett nass. So sollte später im Rennen vor allem die Kurve 3 zu einer wichtigen Schlüsselstelle werden, für die Teams, die sich richtig oder falsch im Vorfeld entschieden hatten.

50:50 betrug demnach die Chance bis zum Vorstart gegen 16:00 Uhr auf die richtige Bereifung gesetzt zu haben und ebenso unschlüssig zeigten sich auch die Teams als sie sich an den Start stellten, während die einen auf Slicks setzten, wollten andere hingegen sicherheitshalber mit Regenreifen das Hauptrennen bestreiten. Ähnlich wie am Vortag dezimierte sich das Fahrerfeld jedoch noch einmal, bevor überhaupt die Startampel erlosch.

So konnten Andre und Petra Hummel nicht am Hauptrennen teilnehmen, auch Michale Grabmüller und Manuel Hirschi mussten aufgrund technischer Sorgen mit ihrem Gespann vorzeitig die Segel streichen. Auch bei Peter Schröder und Lukas Krieg streikte nach dem Sprintlauf am Morgen der erst ausgewechselte Motor. Glück im Unglück für Gespannfahrer Lennard Göttlich, der, nachdem Beifahrer Uwe Neubert am Sonntagnachmittag nicht starten konnte, auf die Unterstützung von Lukas Krieg als Ersatz-Beifahrer hoffen konnte.

Franz Kapeller und Markus Billich fehlten ebenfalls beim Start, allerdings nur aus dem Grund, da sich die Lokalmatadore kurzfristig dafür entschieden in der Boxengasse auf Regenreifen zu wechseln und es nicht mehr rechtzeitig in die Startaufstellung schafften. Für sie begann das Goldrennen somit aus der Boxengasse. Das Duo raste schließlich dem restlichen Teilnehmerfeld hinterher.

An der Spitze waren es diesmal Mike Roscher und Anna Burkard, die von Beginn an das Zepter in die Hand nahmen. Roscher/Burkard hatten ebenfalls auf Regenbereifung gesetzt und 5 Minuten vor Rennbeginn ebenfalls kurzfristig sich umentschieden. Dem Duo gelang es schnell seinen eigenen Rhythmus zu finden und Runde für Runde einen sicheren Vorsprung vor dem restlichen Verfolgerfeld herauszufahren.

Auf Position 2 versuchten Josef Sattler und Luca Schmidt ihre Mitstreiter einzuholen, verloren jedoch bereits nach dem Start den Anschluss zur Spitze. Somit gab es kein Re-Make des Spitzenduelles vom vorherigen Lauf. Sattler/Schmidt mussten das schnelle 1000er Duo ziehen lassen, fuhren jedoch ebenfalls einen sicheren zweiten Platz im Hauptrennen nach Hause.

Platz 3 ging diesmal an Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek. Das leucht-grüne Gespann des Österreichers setzte sich gleich zu Beginn auf Rang 3 und gab diesen Platz ebenfalls bis zum Schluss nicht wieder ab. Einsam drehten Kimeswenger/Sedlacek ihre Runden. Sich noch einmal richtig konzentrieren mussten sich die Beiden erst als es im letzten Renndrittel an die Überrundungen ging. Diese konnten Kimeswenger/Sedlacek jedoch sauber über die Bühne bringen und somit ungefährdet ihrem Podestplatz entgegenfahren.

Dahinter ging es deutlich enger zur Sache. Gleich mehrere Gespanne kämpften hier um die beste Position. Neben Lingen/Pinkert, wollten es auch Bachmaier/Conil, Talens/Claeys, Merkens/Kolloch, Zimmermann/Mahl und Wirth/Lüttke wissen, wer wohl bei dem Regen-Reifen-Poker den besten Riecher hatte. Helmut Lingen und Felix Pinkert setzten so zum Beispiel auf Slicks, ebenso wie Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke.

Im trockenen Abschnitt des Kurses kamen die beiden Duos auch gut voran, nur im oberen Teil wurde es für alle slickbereiften Teams haarig. Lingen/ Pinkert lieferten sich zunächst mit Max Zimmermann und Ronja Mahl ein eigenes Duell. Die Remus-Kurve wurde für beide zu entscheidenden Schnittstelle. Während Max Zimmermann zunächst in der Remus-Kurve unfreiwillig rausrutschte und somit die Position an Lingen abgeben musste, tat es der routinierte 1000er-Pilot ihm eine Runde später an selbiger Stelle gleich und kam, stand ebenfalls kurz quer.

Lingen/Pinkert büßten durch diesen Fehler jedoch nicht nur 1, sondern gleich mehrere Positionen im Kampf ein. Trotz der anspruchsvollen Strecken-bedingungen blieb es im Mittelfeld den größten Teil des Rennens spannend, denn mancherorts lagen zeitgleich vier Gespanne direkt nebeneinander in einer Kurve. Die strahlenden Top 3 des Hauptrennens blieben bis zum Schluss jedoch Mike Roscher und Anna Burkard auf Platz 1, Josef Sattler und Luca Schmidt auf 2, sowie Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek auf Position 3. – allesamt auf Regenreifen unterwegs.

Platz 4 ging an Max Zimmermann und Ronja Mahl, welche sich für Slicks mit erhöhtem Luftdruck entschieden hatten. Als Fünfte in der Gesamtwertung folgten ihnen Hilbert Talens und Frank Claeys ins Ziel, die sich über den Sieg in der Trophy 1000 Wertung freuen konnte.

Allen Grund zum Jubeln hatten erneut Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke auf Platz 6. Für sie gab es erneut die volle Punktzahl in der Trophy 600-Wertung.

Platz 7 eroberten Helmut Lingen und Felix Pinkert, ihnen folgten Bachmaier/ Conil auf 8., Merkens/Kolloch auf 9. und Kapeller/Billich auf 10.Göttlich/Krieg wurden Elfter. Gefolgt von Kraus/Braunshausen (12.), Caspersen / Munk  (13.), Crome/Crome (14.), Heck/Pendras (15.) , Baert/Roba (16.) ,  Damaschke/Sabaschus (17.), Köstinger/Preisinger (18.), Weekers/Moers (19.), Klok/Laudy (20.), Gloeden/Brill (21.) und Volland/Gubernath (22.).

Alle Ergebnisse gibt es noch einmal HIER zum Nachschauen.

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

Schreibe einen Kommentar