Sidecar Trophy: Glasklare Sache für Roscher/Burkard bei den 1000ern, sowie ein neuer Meister in der Trophy 600

An diesem Wochenende lockte das große Finale der Internationalen Sidecar Trophy unsere Teilnehmer in die Magdeburger Börde. Pünktlich zum Saisonabschluss hatte sich nochmal ein volles Starterfeld zusammengefunden, um das Saisonende gebührend zu begehen. Insgesamt 28 Starter aus allen Himmelsrichtungen wollten es in Oschersleben noch einmal wissen und sich von der besten Seite zeigen.
Ganz und garnicht von seiner besten Seite präsentierte sich hingegen der sachsen-anhaltinnische Wettergott. Gleich zum ersten Qualifying am Morgen verpasste er den Seitenwagen eine mächtig kalte Dusche. Eher verhalten war somit die Freude der Teilnehmer raus auf die Strecke zu dürfen.
Doch alle machten das beste draus und nutzten diese Zeit für eine weitere Lektion im „Vorwärtsschwimmen“ auf rutschigem Asphalt. Dennoch gab es am morgen auch jene Gespannduos, die sich bei den Bedingungen ganz wohl zu fühlen schienen. So nutzen Rainer und Tanja Crome das erste Zeitentraining, um sich mit der schnellsten Zeit des Feldes an die Spitze zu setzen, gefolgt von den ehemaligen Trophy Champions Tomas Axelsson und Artis Neilands, welche als Zweitschnelleste die Session beendeten.
Auch Mike Roscher und Anna Burkard kamen im Regen gut zurecht, sie platzierten sich vor Stefan Merkens und Enrico Roick auf Platz 3 in der Tabelle. Gefolgt von Lingen/Pinkert (5.), Kapeller/Billich (6.), Klok/Laudy (7.), Wirth/Lüttke (8.), Bachmaier/Conil (9.) und Talens/ Claeys (10.)
Bis zum zweiten Zeitentraining gegen Mittag wurde es dann merklich besser, der Regen ließ nach und es wurde auch gefühlt etwas wärmer. Somit waren für die Teams noch einmal Verbesserungend drin.
Am Ende der Sitzung gehörte diesmal die schnellste Rundenzeit dem Duo Merkens/Roick. Als einzigstes Gespann unterboten sie die 2:00er Marke und durften sich damit gleichzeitig über die Pole Position freuen. Neben ihnen bezogen die Zweitschnellsten, Helmut Lingen und Felix Pinkert ihre Stellung. Dahinter rutschten Kapeller/Billich und Talens Claeys nochmal um einige Positionen nach oben in Startreihe 2.
Bis zum ersten Rennen gegen 14:05 Uhr sah es ganz danach aus, als sei die Strecke abgetrocknet. Doch nur auf den ersten Blick, denn an einigen Stellen war es noch gefährlich nass und so wurde das Sprintrennen als „Wet Race“ gestartet. Die Frage der richtigen Reifenwahl war diesmal ebenso schwierig zu beantworten, wie während des unklaren Mix-Wetter-Rennens in Spielberg vor einigen Wochen. Daher gab es auch unterschiedliche Entscheidungen, während die einen auf Nummer sicher gingen und Regenreifen aufzogen, wollten es andere Starter wissen und entschieden sich für die „schnellere“ Variante – Slicks.
Die Startampel erlosch und es ging direkt los. Franz Kapeller und Markus Billich hatten diesmal die Nase in den ersten Kurven vorn und setzten sich an die Spitze des Feldes, geführt von Stefan Merkens und Enrico Roick sowie Mike Roscher und Anna Burkart, Helmut Lingen und Felix Pinkert sowie Jord Klok und Carmen Laudy.
Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke folgten zunächst an siebter Position. Das Duo hatte es sich nach deb Qualifyings in der Mitte des Feldes mit Startplatz 14 bequem gemacht, konnte jedoch ebenso die Start-Ziel-Gerade in der Startphase gut für sich nutzen und einige Kontrahten passieren. Bereits nach der ersten Runden rutschten sie so noch einmal einen weiteren Platz nach oben auf Rang 6. Trotz Dreher, ging es für die beiden immer weiter in Richtung Spitze, vorbei an Lingen/Pinkert bis zu Merkens/Roick und Kapeller Billich, die im Zweikampf um Platz 2 vor dem Duo in Sichtweite lagen.
In der letzten Runden gingen Wirth/Lüttke schließlich auf den letzten Metern an Stefan Merkens und Enrico Roick vorbei und holten sich damit den zweiten Platz in der Gesamtwertung, sowie den Sieg in der Trophy 600. Klare Gesamtsieger wurden Mike Roscher und Anna Burkard, die an der Spitze ein einsames Rennen in den letzten Runden fuhren.
Stefan Merkens und Enrico Roick wurden Dritter, sowie Zweite in der Trophy 600 gefolgt von Franz Kapeller und Markus Billich auf 3.
Für Hilbert Talens und Frank Claeys hätte das Rennen fast einen unschönen Ausgang genommen. Das Duo setzte vor dem Start alles auf eine Karte und entschied sich mit Slicks den Sprint über sechs Runden zu wagen. Beide kamen beim Start zunächst gut weg und legten eine ordentliches Tempo vor. Zu Beginn der dritten Runde erwischten Talens/Claeys eingangs der ersten Kurve Ende Start-Ziel eine nasse Stelle und rutschten weg. Das Gespann drehte sich raus, Claeys verlor den Halt und das Beiboot stieg auf und katapultierte den Beifahrer unsanft raus.
Doch Talens/Claeys hatten Glück im Unglück, denn der Belgier landete bei seinem Ausstieg fast auf der Nase des Seitenwagens und konnte das Gepsann so wieder runter drücken und sich wieder auf drei Räder bringen. Anschließend nahmen die beiden das Rennen wieder auf, jedoch hatten sie bei der Aktion einige Plätze hergeben müssen.
Nicht so glimpflich lief es hingegen für Renzo und Vale Van der Donckt. Auch sie erwischte es an dieser Stelle eine Runde später, jedoch musste das Gespann der Beiden deutlich mehr Schäden einstecken und konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen.
Auch andere Teilnehmer rutschten das ein oder andere Mal von der Strecke, kamen aber sonst soweit gut durch die Runden und heil ins Ziel.
Für den späten Nachmittag stand das Doppelspecial auf dem Plan – ein Rennen über 9 Runden was mit der doppelten Punktzahl gewertet werden sollte und somit zum Matchball für die Meistertitelanwärter werden könnte.
Diesmal waren die Wetterbedingungen klar. Es blieb bis zum Start trocken und sogar die Sonne traut sich aus ihren Wolken hervor und schenkte der Sidecar Trophy einen nahezu perfekten Tagesabschluß. Der Start gehörte diesmal ganz und gar Stefan Merkens und Enrico Roick. Das Duo hatte sich viel für das Wochenende vorgenommen und wollte unbedingt im Kampf um den Meistertitel noch ein Wörtchen mitreden.
Sie übernahmen direkt nach dem Start die Führung. Bis zum Ende der ersten Runde war es für die beiden ein nahezu perfektes Wochenende, doch dann ging es in der vorletzten Rechtskurve für die beiden geradeaus. Nicht gerade eine Stelle mit viel Auslauf und so mussten Merkens/Roick ausweichen. Es ging ab durchs Kiesbett und einmal aufs Dach, aber auch sogleich wieder auf alle 3.
Mit vereinten Kräften und dank der tatkräftigen Unterstützung der Streckenposten schafften es Merkens/Roick zurück auf die Strecke. Mit recihlich Platzverlust nahmen die beiden das Rennen wieder auf und sicherten sich am Ende mit Platz 11 in der Trophy 600 Wertung wichtige Punkte in der Meisterschaft. Damit ist der Vizetitel für das Duo noch aus eigener Kraft erreichbar und der Fokus nun auf das letzte Rennen am Sonntag gelegt.
An der Spitze ging es indes munter weiter. Dort hatten zunächst Kapeller/Billich die Führung geerbt, mussten diese dann jedoch an Talens/Claeys abgeben. Auf Rang 3 schoben sich jedoch bereits Mike Roscher und Anna Burkard weiter heran und warteten auf die passende Gelegenheit auch diesen Gesamtsieg nach Hause fahren zu können.
Ihnen folgten wiederum Lingen/Pinkert (4.) Klok/Laudy (5.), Wirth/Lüttke (6.) und Axelsson/Neilands auf 7.
Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke rutschten schnell weiter nach vorn bis auf Position 3, doch hinter ihnen hatten sich Peter Schröder und Lukas Krieg ans Heck geheftet. Diese wurden wiederrum von Lingen/Pinkert und Bachmaier/Conil verfolgt, welche miteiander im Positionskampf lagen.
Auch im Mittelfeld gab es einiges zu sehen, dort war eine schöne Fünfergruppe entstanden, die, die Spannung untereinander hoch hielten. Zu der Gruppierung gehört Krauß/Braunshausen, Damaschke/Kirst, Heck/Pendras, Kompus/Tagoma und Hummel/Hummel.
Zum Schluß gelang es Mike Roscher und Anna Burkard schließlich sich erneut an die Spitze zu setzen, doch Hilbert Talens und Frank Claeys blieben weiterhin dicht an den Beiden dran. Auch Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke hatten mit Peter Schröder und Lukas Krieg hartnäckige Verfolger bis zur letzten Runde. Dort gelang es dem Schweizer Routinier noch an den Lokalmatadoren vorbeizuziehen und Platz 3 in der Gesamtwertung abzustauben.
Am Sieger in der Trophy 600 Wertung änderte dies hingegen wenig, der hieß nach dem Rennen einmal mehr Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke. Damit konnte das Duo den Sack zu machen und die Meisterschaft im vorletzten Lauf vorzeitig klar für sich entscheiden.
Der Gesamtsieg des Rennens ging indes an Roscher/Burkard, welche auch die volle Punktzahl in der Trophy 1000 einheimsten. Dahinter folgten Talens/Claeys auf 2., Schröder/Krieg auf 3., Wirth/Lüttke auf 4., Lingen/Pinkert auf 5., Bachmaier/Conil auf 6., Kapeller/Billich auf 7., Axelsson/Neilands auf 8., Crome/Crome auf 9. und Baert/Roba auf 10.
Alle Ergebnisse der einzelnen Rennen und Klassen könnt Ihr HIER nochmal einsehen.
Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig
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