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Sidecar Trophy: Erfolgreicher Saisonauftakt in Süd-Mähren

Nach mehrjähriger Abstinenz führte der Weg die Sidecar Trophy in diesem Jahr wieder auf den Masaryk-Ring ins tschechische Brünn. Mitten im Grünen gelegen begrüßte der 5403 Meter lange Kurs die Teilnehmer bei bestem Frühlingswetter. V on Regen bis Schnee hatte die Sidecar Trophy in den vergangenen Jahren – vor Corona – eigentlich schon so ziemliche alle Bedingungen hier gemeistert, umso schöner, dass beim diesjährigen Saisonauftakt, zumindest von den Wetterbedingungen her alles passte.

Nicht ganz so einheitlich begeistert viel die Meinung zu den Streckenverhältnissen aus, fehlender Grip machte es manchen Startern in den Trainingssessions nicht gerade einfach. Nichts desto trotz reichte es in den späteren Qualifyings für so einige verbesserte Rundenzeiten. Die schnellsten des Wochenendes konnte diesmal aber keiner von der Spitze vertreiben.

Mit einer 2.14.621 ging die Pole Position so an die Gäste aus der IDM, Josef Sattler und Luca Schmidt vor Mike Roscher und Anna Burkard, welche den amtierenden Deutschen Meistern auf Startplatz 2 in die erste Startreihe folgten. Dahinter machten es sich in der zweiten Reihe Michael Grabmüller und Ondrej Kopecky auf 3., sowie Janez Remse und Manfred Wechselberger auf 4. bequem. Die Top 6 komplettierten schließlich Helmut Lingen und Felix Pinkert sowie Lennard Göttlich und Lukas Krieg mit ihren besten Rundenzeiten.

Für das Junior-Team aus dem Hause Bonovo war das Wochenende jedoch nach dem Qualifying ganz unerwartet zu Ende. Ein technisches Problem sowie ein Brandschaden verhinderten die weitere Teilnahme der Beiden. Lennard Göttlich und Lukas Krieg waren jedoch nicht die Einzigen von der Defekthexe geplagten an diesem Wochenende, gleich mehrere Starter ereilte ein ähnliches Schicksal.

Mit gleich zwei technischen Ausfällen hatten Charly Suter und Thomas Maixner zu kämpfen. Einmal im Qualifying und ein weiteres Mal gleich zu Beginn des ersten Rennens. Auch die Trophy 1000 Champions des Vorjahres, Hilbert Talens und Frank Claeys mussten am Samstag gleich zweimal Hand am Motor anlegen. Reichlich Arbeit gibt es auch für Peter Schröder und Carolin Zimmermann nach dem Ausfall im ersten Rennen zu tun. Ebenso für Janez Remse und Manfred Wechselberger. Auch sie ließ der Motor im Rennen am Samstagabend im Stich. 

Für das verbliebene 18 Gespannstarke Feld ging es hingegen weiterhin um wichtige Punkte oder Pokale. Denn auch für diejenigen, die nicht in der Trophy punkteberechtigt sind, gab es die Möglichkeit eine Trophäe mit nach Hause zu nehmen. So setzten Josef Sattler und  Luca Schmidt auch das um, was sich in den Qualifyings bereits abgezeichnet hatte.

Als schnellstes Duo im Feld kamen Sattler/Schmidt bereits als Führende mit knapp acht Sekunden Vorsprung aus der ersten Runde, und brachten nach und nach immer mehr Abstand zwischen sich und das restliche Verfolgerfeld. Wie zwei einsame Wölfe drehten die Beiden konstant ihre Runden und brachten so den Gesamtsieg im ersten Rennen nach Hause.

Auch hinter ihnen auf Platz 2 hatten sich Mike Roscher und Anna Burkard zunächst in eine scheinbar ungefährdete Position gebracht. Stück für Stück waren ihnen jedoch Helmut Lingen und Felix Pinkert auf den Fersen und versuchten nah genug heran zu kommen, um einen Angriff zu wagen. In der vorletzten Runde erfolgte somit der erste Versuch Ende Start Ziel innen reinzustechen. Doch Roscher/Burkard machten da noch die Tür zu. Eine Runde später dasselbe Spiel. Diesmal glückte der Überholversuch. Allerdings hatten Lingen/Pinkert wenig Chance gegen das leistungsstärkere BMW-Gespann. Auf der nächsten Geraden waren Roscher/Burkard schon wieder vorbei und behielten bis zum Zieleinlauf die Nase vorn. Damit ging der Sieg in der 1000er Wertung an die sympathische Paarung mit der Nummer 66.

Das Podium komplett machten hier Thomas Axelsson und Artis Neilands. Die Schweden hatten es hingegen gleich mit mehreren Kontrahenten im Rennen zu tun, Venus/Werkstetter, Kapeller/Billich und Schröder/Zimmermann. Anfänglich ging es so gemeinsam um den Kurs, bis sich Peter Schröder und Carolin Zimmermann nach vier Runden unfreiwillige aus der Gruppe verabschiedeten. Von da an war eine kleine Lücke im Mittelfeld, die sich Axelsson/Neilands zu Nutze machen konnten.

Ordentlich frei fahren, konnten sich auch Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke auf Platz 4 in der Gesamtwertung. Über zehn Sekunden Vorsprung hatte das Duo auf Michael Grabmüller und Ondrej Kopecky im Zieleinlauf und staubte somit den Sieg in der Trophy 600 Wertung ab. Das Delta Racing Team erreichte somit als Fünfte in der Gesamtwertung den Ziel. Platz 2 in der Trophy 600 Wertung ging jedoch erst an das darauffolgende 600er Gespann von Franz Kapeller und Markus Billich. Das Podium komplett machten indes Wiggert Kranenburg und Jens Lehnertz mit ihrem Yamaha F2-Gespann.

Dahinter erreichten Jaanus Kompus und Avo Kuusk auf Platz 10 in der Gesamtwertung das Ziel, gefolgt von Silver Kuusk und Marko Piirlaid auf 11., Jürgen Damaschke und Steffen Rähder auf 12., Jord Klok und Carmen Laudy auf 13., Markus Volland und Lena Gubernath auf 14., Andre Hummel und Petra Hummel auf 15., Kochlöfl/Kochlöfl auf 16., Sedlacek/Rozenekova auf 17. und Kraus/Braunshausen auf 18.

Stimmen aus dem Fahrerlager

Helmut Lingen (Lingo Lower Rhine Sidecar Racer – Suzuki 1000):

„Der Start war heute prima für uns. Ich hatte eigentlich Peter Schröder im Sinn, dass er heute mein härtester Konkurrent wird. Dort kam ich aber verhältnismäßig gut an ihm vorbei und konnte auch noch Grabi einsammeln. In der Ferne habe ich dann Mike Roscher entdeckt und gesehen, dass er nicht so richtig wegkommt und da dachte ich mir, dass wir uns noch ein bisschen anstrengen müssen, um ihn zu kriegen. Ich bin in der letzten Runde Ende der Start Ziel vorbeigekommen, es hat aber nicht gereicht. Mike kam mit seiner Power dann wieder an uns vorbei und er hat anschließend schön die Lücke zu gemacht, so dass eigentlich kein Platz mehr war. Aber wir hatten unseren Spaß.“

Franz Kapeller (Kap X Racing – Yamaha 600):

„Der Start lief perfekt und hat super hingehauen. Ich konnte gut dran bleiben an den 1000ern, habe aber dann von hinten gesehen, dass Peter Schröder irgendeine Flüssigkeit verliert und ich habe dadurch abreißen lassen, um nicht auf irgendeiner Flüssigkeit auszurutschen und wir haben einfach Gas rausgenommen. Haben versucht wieder Plätze gut zu machen. Es war ein schöner Kampf mit den 1000ern, ich wollte aber nicht unbedingt reinstechen, weil auf der Geraden hätten sie uns wieder gehabt. Es war aber ein tolles Rennen für uns und zum Schluß war es für uns einfach ein toller Zieleinlauf und es hat alles gepasst.“

Lena Gubernath & Markus Volland (Team Volland – Suzuki 1000):

„Unser erstes Rennen in der Trophy ist sehr gut gelaufen. Wir haben alle unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben uns von heute Morgen auf heute Nachmittag um sieben Sekunden verbessert, mehr können wir nicht erwarten. Wir hoffen, dass wir morgen noch 1-2 Plätze gut machen können. Beim Start sind wir an sich gut weggekommen, haben uns dann aber in der ersten Kurve in einer großen Gruppe wiedergefunden, wo wir uns nicht unbedingt durchquetschen wollten, daher haben wir Gas rausgenommen, um Kontakt zu vermeiden. Zum Anfang hin hat es etwas abgerissen bis zum Schluss waren wir aber wieder dran am Feld und haben noch einen Platz gut machen können: Wir haben auf jeden Fall richtig Lust auf morgen!“

Zeitplan für Sonntag

10:20 Uhr WarmUp
11:40 Uhr Hauptrennen – 12 Runden

Mehr Infos zur Sidecar Trophy unter www.sidecar-trophy.de

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

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