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Sidecar Trophy: Lokalmatador gratuliert zum 100.Jubiliäum mit einem Sieg

Zu einer ganz besonderen Veranstaltung reiste die Sidecar Trophy an diesem Wochenende ans Schleizer Dreieck, denn Deutschlands älteste Naturrennstrecke feiert vom 2. bis 18. Juni ihr 100. Jubiläum.

Neben der International Road Racing Championship (IRRC) und der IG Königsklasse sowie weiteren Klassen durften traditionsgemäß auch die Seitenwagen nicht fehlen. Den Auftakt des Wochenendes bildete zunächst das Freie Fahren am Freitagabend, dort hatten alle Fahrer, aller Klassen die Möglichkeit sich schonmal auf das bevorstehende Wochenende einzustimmen.

Richtig zur Sache sollte es jedoch erst am Samstag gehen, wo zwei Qualifyings für die Sidecar Trophy sowie ein Sprintlauf am Abend auf dem Tagesplan standen.

Während andere am frühen Morgen vielleicht noch gemächlich bei Kaffee und Brötchen saßen, ging es für die 24 Gespanne bereits um 9.00 Uhr auf ins erste Zeitentraining. Anders als am Vortag waren die Temperaturen schon am Morgen spürbar besser und versprachen somit auch ideale Bedingungen für die erste 20-minütige Zeitenjagd.

Nach den ersten drei Runden gaben Josef Sattler und Luca Schmidt vom Bonovo Action Team mit einer 1:34.542 direkt den Takt vor, an dem sich das restliche Fahrerfeld zu messen versuchte. Es waren schließlich Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke auf Platz 2 sowie Mike Roscher und Anna Burkard auf Position 3 die den Anschluß zur Spitze schafften und über die gesamte Session hinaus halten konnten.

Auch im zweiten Qualifying sollten die Lokalmatadoren nicht von Platz 1 weichen. Mike Roscher und Anna Burkard gelang hingegen einen Sprung nach vorn und verdrängten damit Wirth/Lüttke aus der ersten Startreihe auf Startplatz 3.

Auch dahinter durchmischte sich die Startaufstellung gehörig. Peter Schröder und Carolin Zimmermann bezogen nach den gewerteten Rundenzeiten beider Qualifyings neben dem Team Zweirad Wirth in der zweiten Reihe ihre Startposition. Dahinter folgten 600er wie 1000er Gespanne nahezu im abwechselnden Rhythmus, was einiges an Spannung beim Start versprach und wo man sich auch die beste Strategie für den ersten „Sprint zum Buchhübel“ überlegen musste.

Mit Grasbahn-Champ Markus Venus auf Startplatz 5., IDM Routinier Peter Kimeswenger auf 6. sowie den amtierenden Trophy 1000-Champions Hilbert Talens und Frank Claeys auf Startrang 9. sah es nach einer ganz interessanten Mischung für die erste heiße Startphase aus.

Direkt nach Erlöschen der Startampel erwischten Josef Sattler und Luca Schmidt direkt einen Bombenstart und führten das Feld gleich von Beginn an mit Vorsprung um den Kurs. Auch auf den Plätzen 2 und 3 hatten sich die Teams recht schnell klar verteilt, hier hielten sich Mike Roscher und Anna Burkard sowie Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke gleich von Anfang an ihre Verfolger vom Leib und sicherten sich über den gesamten Sprint mit gutem Vorsprung nach vorn und nach hinten ihre Plätze.

Etwas wilder ging es dann erst im darauffolgenden Mittelfeld zur Sache. Hier befanden sich gleich mehrere Gespanne in Reichweite. Von Schröder/Zimmermann auf 4., über Venus/Werkstetter auf 5. sowie Kimeswenger/Sedlacek auf 6., Merkens/Roick auf 7., Lingen/Pinkert auf 8. bis zu Talens/Claeys auf 9. lagen alle Teams über mehrere Runden dicht beieinander. Gekämpft wurde dabei so ziemlich an allen Fronten bzw. an allen fahrbaren Möglichkeiten die das Schleizer Dreieck zu bieten hatten.

Die Ideallinie wurde an vielen Stellen kurzerhand neben die Streckenbegrenzung verlegt und das ein oder ander Gespann machte unliebsame Bekanntschaft mit Kieselsteinen, die im Kampf aufgesammlt wurden. So kam auch für die schnellen Niederländer das Rennaus ganz unerwartet.

Im Zweikampf vor ihnen jagten nämlich Stefan Merkens und Enrico Roick mit Helmut Lingen und Felix Pinkert dicht an dicht die Seng runter und wirbelten dabei gehörig Staub auf. Talens/Claeys traf schließlich ein Steineinschlag, was das technische Aus für die Crew bedeutete. Merkens/Roick setzten sich indes gegen Lingen/Pinkert durch und wagten im Rennverlauf noch einen Angriff auf die auf Platz 5 liegenden Peter Kimeswenger und Ondra Sedlacek.

Aber auch der vierte Platz blieb heiß umgekämpft. Hier hatten sich Markus Venus und Patrick Werkstetter über mehrere Runden hinweg in eine gute Ausgangsposition gebracht, bis sie in der fünften Runde den Angriff auf Peter Schröder und Carolin Zimmerman wagen konnten. Ende der Start Ziel Geraden war es dann soweit und das Duo zog an Schröder/Zimmermann vorbei.

Für die Zuschauer am Buchhübel und rund um das Dreieck gab es im Sprint somit an mehreren Fronten schöne Zweikämpfe zu sehen. Zu Freuden vieler Rennsportfans war es am Ende ausgerechnet Lokalmatador Luca Schmidt, der mit seinem Gespannpilot Josef Sattler den Gesamtsieg auf seiner Heimstrecke einfahren konnte, auch wenn das Duo als Gaststarter außerhalb der Wertung der Sidecar Trophy fuhr.

Dahinter fuhren auf dem zweiten Rang einmal mehr Mike Roscher und Anna Burkard den Sieg in der Trophy 1000-Wertung nach Hause. Auch für Enrico Wirth und Werner Leo Lüttke auf dem dritten Gesamtrang war der Klassensieg bei den 600ern eine ganz klare Angelegenheit. Sie bestätigten zudem mit 1:35 er Rundenzeiten ihre Performance aus den beiden Zeitentrainings.

Platz 2 bei den 1000ern holten sich Markus Venus und Patrick Werkstetter. Ihnen folgten Peter Schröder und Carolin Zimmerman auf Rang 5. im Gesamtklassement. Für die „Schwizzerdeutsche“ Paarung reichte dies so zum Sprung aufs Podest und Platz 3 in der Trophy 1000-Kategorie.

Stefan Merkens und Enrico Roick setzten sich bis zum Zieleinlauf gegen Lingen/Pinkert und Kimeswenger/Sedlacek durch. Das Duo staubte damit die Punkte für den zweiten Platz in der Trophy 600 ab. Das Treppchen komplettierten hier Michael Grabmüller und Ondrej Kopecky, welche im Gesamtklassement als 9. ins Ziel kamen.

Franz Kapeller und Markus Billich wurden 10., gefolgt von Klok/Laudy auf 11., Kranenburg/Lehnertz auf 12., Weekers/Moes auf 13. und Hummel/Hummel auf 14. Damaschke/Rähder beendeten das Sprintrennen auf Position 15. Chris Baert und Alice Roba sahen die Zielflagge als 16., dahinter das Team van Soest auf 17., Krauß/Braunshausen auf 18., Köster/Pöpsel auf 19. und Seib/Walter auf 20. Charly Suter und Thomas Maixner sahen das Ziel aufgrund techn. Schwierigkeiten nicht, auch für Markus Volland und Lena Gubernath war das erste Rennen nach einem techn. Problem ungeplant vorzeitig zu Ende.

Text und Foto: Doreen Müller-Uhlig

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